Samstag, 29. Dezember 2012

Der letzte Spieltag und die Frage der Wachablösungen?

Bold-Predictions für die letzten Spiele, große Vorhersagen, welche Teams gerade „heiß“ sind oder noch werden...: alles nicht mehr so wichtig, wenn es am Sonntag zu den letzten wichtigen Spielen der regulären NFL-Saison kommt. Es wird ernst.
Einige Teams haben sich schon vor Weihnachten aus dem Playoff-Rennen katapultiert und müssen jetzt zugucken. Allen Voran: Die Pittsburgh Steelers. Von mir nicht für möglich gehalten, aber tatsächlich konnten sie am Sonntag im eigenen Heinz Field nicht gegen die Divisions-Rivalen aus Cincinnati gewinnen. Trotz keinem Offensiv-Touchdown der Bengals und Ballverlusten, schafften es die Steelers nicht, das Ruder ihrer Saison-Fahrt nochmal rumzureißen. Die Defensive der Bengals schrieb die Geschichte dieses jungen Cincinnati-Teams, mit zwei Interception, die letzte nur Sekunden vor Ende des Spiels, die das Sieg-bringende Field Goal bereitete. Am Ende hieß es 13-10 und die Wachablösung scheint perfekt. 
Die Steelers gewinnen nicht mehr die engen Spiele (5 Saison-Niederlagen mit 3 Punkten oder weniger), Big Ben ist nicht mehr der „Clutch“-Quarterback wie zu alten Zeiten – ein deutliches „Shame!“ für seine Interception nur Sekunden vor der Verlängerung - , das Running Game ist irgendwie auch nicht existent und die Defense kann auch nicht alle Fehler und Ballverluste der Offense rausholen.
Die Bengals hingegen haben in den letzten 7 Spielen im Schnitt nur 11 Punkte erlaubt, zeigten auch am Sonntag, wie viel Druck sie auf gegnerische QBs ausüben können und mit solch einer Verteidigung im Rücken, reichen auch ein paar einzelne gute Spielzüge von QB Andy Dalton und WR AJ Green allemal aus. Gleich folgend auf die Interception der Defense Sekunden vor Schluss sorgten die beiden Star-Spieler mit einem sehenswerten Pass für 20 Yards Raumgewinn und bereiteten das Field Goal zum Sieg vor. Klasse. Dass die Defense mehr Punkte als die Offense der Bengals machte, ist dabei eher zweitrangig: AJ Green sagt selbst über seine Verteidigung: „If we put up some points, they're going to hold them.“ Da wächst ein junges, und defensiv-starkes Team heran, welches den alt-eingesessenen Top-Spots in der AFC North in Frage stellen kann – mit dieser Defensive allemal. Die Steelers wurden nun schon besiegt, am Wochenende warten die Baltimore Ravens, die zwar am Sonntag die Giants zurechtwiesen, aber immer noch erhebliche Fragezeichen produzieren. Zum Glück für die Ravens haben sie schon den AFC North-Titel sicher, Cincinnati wird mit dem 6.Playoff-Platz in die Post-Season gehen, so wie im letzten Jahr. Back-to-back Playoff-Teilnahmen der Bengals sind schon echt beachtlich, in den Wild-Card-Spielen gegen wahrscheinlich die New England Patriots wird es sicherlich nicht leichter, aber das Team ist auf einem guten Weg und warum sollen sie nicht schon dieses Jahr auch den großen Tom Brady zu Fall bringen?

Verspielen die Texans noch den #1-Spot?
Ansonsten ist in der AFC schon vieles entschieden. Nur um die Plätze geht es noch. Die Texans könnten mit einer Niederlage gegen die schon qualifizierten Colts am Sonntag sogar noch ihre Erst-Runden-Freizeit aufs Spiel setzen. Die Vikings zeigten dem #1-Spot-Team der AFC deutlich die Grenzen auf und mit einer weiteren Niederlage und erwartbaren Siegen von Denver (vs. Kansas City) und New England (vs. Miami), würden die Texaner auf den #3-Spot zurückfallen und gegen die Bengals antreten. Na ganz was tolles. Die lange Zeit recht überzeugenden Texans taumeln ein wenig in die Playoffs – demgegenüber machen sich die Denver Broncos um Peyton Manning auf, Top-Favorit auf den Titel zu werden, von den Texans redet derzeit kaum noch jemand...



NFC: Das große Hauen und Stechen um die restlichen Plätze
Die New York Giants haben noch Chancen auf die Playoffs! Ja, richtig gehört. Mathematisch ist so einiges möglich, glauben tut wahrscheinlich keiner mehr dran, aber das ist ja eine andere Frage...
Und die Chicago Bears feuern die Green Bay Packers an, dass diese am letzten Spieltag die Minnesota Vikings schlagen... oh man, die finale Woche vor den Playoffs treibt schon seine Blüten.
Aber zum Punkt. Oder zur Story. Auch in der NFC hab ich das Gefühl, eine gewisse Wachablösung steht bevor:
Junge Teams stürmen ins Playoff-Bewerber-Feld und haben gute Chancen, hineinzustoßen: Die Redskins sind grad richtig gut drauf, die Seattle Seahawks schießen derzeit nahezu jedes Team aus dem Stadion und die Minnesota Vikings werden auf Adrian Petersons Rücken überallhin getragen. Am Wochenende siegten die Vikings gegen die Texans und die Seahawks demontierten die San Francisco 49ers. Das sind mal Ansagen, wenn man in die Playoffs will.

Die Seahawks mit einem Ausrufezeichen an die NFC-Konkurrenz
150 Punkte in den letzten 3 Spielen! Das muss man erstmal schaffen. Die Seattle Seahawks führen das gerade vor und zählen mit diesem Lauf zu den interessantesten Teams für die Playoffs, laut ESPN sind sie "heißer als heiß". Maßgeblich daran beteiligt ist Rookie-QB Russell Wilson, der am Sonntag gegen die 49ers ziemlich überragend agierte. Immer wieder entwischte er Verteidigern und ist außerhalb der „Poket“ genauso sicher und akkurat mit seinen Pässen. Auch wenn die Seahawks nur als Wild-Card-Team in die Playoffs ziehen werden, werden sie bei diesem Lauf der letzten Spiele nicht wütend darüber sein.
Wer da auf sie wartet, ist noch weit offen! Die Seahawks werden – ein eigener Sieg gegen St.Louis und ein Sieg der 49ers gegen die Arizona Cardinals vorausgesetzt – auf dem #5-Playoff-Spot bleiben. Der Rest muss noch entscheiden werden - heiß sind sie allemal und streiten sich um den #1-HOT-Spot mit den Packers...



Schaffen es die Vikings gegen die Packers?
Neben dem Ultimativ-Playoff-Spiel der Redskins gegen die Cowboys, ist ein weiteres Spiel entscheidend für die Playoff-Plätze in der NFC: Die Vikings können zu Hause gegen die Packers mit einem Sieg ihre erste Playoff-Teilnahme nach 2009 perfekt machen. Ein Sieg und die Rivalen aus Chicago ziehen den kürzeren. Doch die Packers wollen ebenfalls ihren #2-Spot und die Erst-Runden-freie Zeit genießen und werden sich wohl kaum schonen. Ein richtiges Endspiel also, denn mit einer Niederlage der Vikings müssten gleich 3 Teams ebenso verlieren, um dem Team aus Minnesota noch den letzten NFC-Playoff-Platz zu bescheren. Die Bears würden am besten von diesem Sieg der Packers profitieren und in die Playoffs gehievt – vorausgesetzt ein eigener Sieg gegen die Detroit Lions. Die Experten sind sich nicht so recht einig: die meisten tippen auf die Bears als #6-Team, doch alle würden es dem heißen MVP-Kandidaten Adrian Peterson gönnen – wahrscheinlich sogar viele Packers-Fans - , die 2000 Yards zu schaffen und vielleicht auch die Ur-Rekord von Eric Dickerson zu brechen. Die benötigten mehr als 200 Yards sind aber wahrscheinlich auch nötig, um gegen Noch-MVP Aaron Rodgers und seine Packers zu bestehen. 
wow, was eine Spannung. Crunch Time, baby :)

ms

Freitag, 28. Dezember 2012

Red Hot Redskins in den Playoffs?

Seine Explosivität war verloren. Seine Knieverletzung erschwerte ihm zunehmend das Laufen, wodurch er auch sein Überraschungsmoment verlor. Kritiker behaupten, für die chaotischen Philadelphia Eagles habe es noch gereicht. Bei besseren Mannschaften würde es schwerer werden. Doch dem muss widersprochen werden. Robert Griffin III, Quaterback der Washington Redskins, konnte am letzten Sonntag gegen die Eagles beweisen, dass er Spiele gewinnen kann ohne seine Laufstärke auszuspielen.

„That’s why they call me quaterback.”
Sicherlich: Ein wichtiges Element der Redskins-Taktik war durch die Knieverletzung eliminiert. Aber die Mannschaft aus der amerikanischen Hauptstadt zeigte nicht zum ersten Mal diese Saison, das sie sich schnell umstellen kann. RGIII verletzte sich im Spiel gegen die Baltimore Ravens und musste das Spiel vorzeitig verlassen. Seine Vertretung, Rookie QB Kirk Cousins, der 102. Pick im diesjährigen NFL Draft, sprang ein und entschied das Spiel in großer Manier – wir berichteten. Eine Woche später, die Nr. 1 RGIII setzte noch verletzt aus, da lief Cousins das erste Mal mit der Startelf auf. Mit dem Sieg gegen die Cleveland Browns steigerte Cousins seinen Marktwert und bewarb sich für höheres. Die Story des Tages war die Leistung des Rookie Werfers. Aber viel spannender war, dass die Redskins sich so gut auf den neuen QB einstellen konnten. Das zeigt, dass Cheftrainer Mike Shanahan seine jungen Spieler nicht in ein taktisches Korsett zwingt, sondern Bill-Belichick-New-England-Patriots ähnlich den Spielplan auf die speziellen Fähigkeiten seiner Stammspieler abstimmt. Und das sah man wieder am letzten Sonntag gegen die Eagles. RGIII konnte nicht rennen, also wurde nicht gerannt. Auf die Frage, ob es schwer war sich auf die neue Strategie einzustellen, antwortete der Heisman-Trophy-Sieger von 2011 selbstbewusst: „It’s not running quaterback […]. It’s quaterback.“ Die Umstellung sei kein Problem für ihn, so Griffin weiter. „That’s why they call me quaterback.”

Die Playoffs beginnen schon diesen Sonntag
Für die Redskins wie für die New York Giants, die Dallas Cowboys, Minnesota Vikings beginnen die Playoffs schon diese Woche Sonntag, dem letzten Spieltag der regulären Saison. Mit einem Sieg gegen die Cowboys setzen sich die Redskins von den Giants sicher ab, egal wie die anderen Begegnungen ausgehen und würden das erste Mal seit 1999 wieder als erster in der NFC East die Saison beenden. Mit einer Niederlage der Redskins und einer Niederlage der Chicago Bears und einer Niederlage der Vikings wäre die Mannschaft aus Washington ebenfalls in den Playoffs.
 

Momentum bleibt auf Seiten der Redskins
Doch es ist anzunehmen, dass die Redskins das letzte Spiel für sich entscheiden. Sie hätten dann nach einer 3 zu 6 Bilanz am Anfang  dann sieben Spiele in Folge gewonnen. Für die Playoffs wäre das Team von Mike Shanahan gut aufgestellt: Jung und unerfahren hätten sie gegen kampferprobte Mannschaften einen Nachteil, den sie aber durch Willen, Unerschrockenheit und Explosivität ausgleichen. Wenn RIII wieder 100% gesund ist und Pierre Garçon und Alfred Morris weiterhin spektakulär um jeden Meter kämpfen und die Verteidigung weiterhin solide spielt, dann können die Redskins weit kommen. Dieser prognostizierte Playoff-Lauf impliziert natürlich viele „wenns“, aber Momentum bleibt auf Seiten der Redskins.

mh

Montag, 17. Dezember 2012

Kampf um AFC-Playoff-Plätze seit gestern noch spannender

Nach den Playoff-Team-Predictions fürdie NFC, ist nun auch die AFC dran und naja, so schnell kann es gehen in der NFL: ein Wochenende und die Überlegungen sind schon wieder voll über den Haufen geworfen!
Letzte Woche dachte ich noch so, dass es eigentlich 3 große Fragezeichen gibt, wie es am Ende in der AFC ausgehen wird (und ich deshalb auch etwas zurückgeschreckt bin, vor wilden Vorhersagen): Die Cincinnati Bengals, die Pittsburgh Steelers und die Baltimore Ravens. Alle irgendwie schwer einzuschätzen: Bengals in den letzten Jahren immer wieder gute Leistungen in der Regulären Saison, aber wenns dann an die großen Brocken ging – sprich: Ravens + Steelers – , dann versagten sie so ein wenig. Doch genau diese beiden Rivalen sind die nächsten Gegner und gerade mächtig am Wanken, was sich gestern nochmal gezeigt hat.

Steelers verlieren in Overtime und setzen ihre Saison aufs Spiel
Eigentlich ist es doch fast immer das gleiche mit den Steelers, jedenfalls war es in den letzten Jahren so: Oft nicht sehr überzeugend, aber wenns drauf ankommt, sind QB Big Ben Roethlisberger und die Steelers Defense zur Stelle und fahren die wichtigen Siege ein. Auch diese Saison zeigte das Team aus Pittsburgh gegen schwächere Gegner zum Teil grottige Leistungen (gefühlte 10 Ballverluste gegen die Browns nur als Beispiel), doch als geneigter Zuseher denkt man sich: ok, aber gegen die Cowboys gewinnen sie dann bestimmt wieder souverän. Nichts wars. Die Cowboys – ebenfalls noch in Frage für die Playoffs – zeigten eine klasse Leistung und siegten zu Hause in der Verlängerung gegen der Steelers, die damit auf einen Record von 7-7 fallen, 3 der letzten 4 Spiele verloren haben und nun ernsthaft bangen müssen, in die Playoffs zu kommen. Ausgerechnet Big Ben wurde in der Verlängerung intercepted, trotz einer vorher guten Leistung. Nun haben selbst die Jets... ja, die Jets... wieder Chancen, wenn sie alle restlichen Spiele gewinnen. In den Playoffs stehen derzeit nämlich die Cincinnati Bengals, die am Donnerstag wenig ansehnlich, aber immerhin gegen die Philadelphia Eagles gewonnen haben.

Showdown in Pittsburgh
Nun treffen genau nächste Woche diese beiden Teams aufeinander: Bengals vs. Steelers. Die Steelers müssen gewinnen, um von den Siegen her gleichzuziehen und den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Am letzten Spieltag warten dann noch die Browns und auf die Bengals werden die Ravens losgelassen.
Diese schwächeln zwar auch und sind in der Division nur noch ein Sieg vor den Bengals, aber natürlich in einer weitaus besseren Ausgangsposition und nach der Niederlage der Steelers sicher in den Playoffs. Wer sich aber gestern das Spiel gegen die Denver Broncos angesehen hat (ich zumindest bis ins 3.Viertel) wird sich ganz schön Sorgen machen um die Ravens. Buhrufe gegen QB Flacco, der kurz vor Ende der ersten Halbzeit vor der Endzone eine fatale Interception wirft und für ein 0-17 für die Broncos sorgt. Hoffnungslos unterlegen waren die Ravens gegen die Peyton-Manning-Broncos und nun folgen Spiele gegen die Giants, die unerwartet von den Falcons aus dem Stadion geschossen wurden und nun auch Siege einfahren müssen, und am letzten Spieltag dann bei den Bengals. Na, das wird ein Spaß.

Trotz alledem..., wage ich die Vorhersage: Wer kommt in die AFC-Playoffs?

#1-Team: Houston Texans
Gestern mit einem souveränen Sieg gegen die Indianapolis Colts und damit 12-2-Siegen. Nun mit Spielen gegen die Vikings und nochmal gegen die Colts, von dem sie mindestens ein Spiel gewinnen werden, um noch vor den Broncos zu bleiben. (Am Ende: 13-3)

#2-Team: Denver Broncos
Peyton Manning! - Schon allein das dürfte alles sagen. Immer wieder beeindruckend, wie er Regie führt und die Offense der Broncos auf Touren bringt: eindeutiger MVP-Kandidat! und dann noch eine Defensive, die immer stärker wird und mit Von Miller ebenfalls einen MVP-Kandidat aufzuweisen hat. 9 Siege in Folge und nun kommen die Browns und Chiefs nach Denver gereist.. hehe, das wird ein Spaß und zwei sichere Siege. und mit Glück werden die Texans auch noch abgefangen. (Am Ende 13-3)

#3-Team: New England Patriots
Gestern gegen die 49ers nach längerer Zeit mal wieder verloren, aber vielleicht war das ein wichtiger Gradmesser, wie es in den Playoffs dann noch besser laufen könnte: Vor allen Dingen weniger Ballverluste wären nicht verkehrt... naja und GRONK kommt auch wieder zurück. Die Jaguars und Dolphins werden kein Problem sein. Die Erstrunden-Freizeit ist seit gestern wohl futsch, was wohl am meisten schmerzen wird. Aber die Patriots sind weiterhin ein gefährlicher Gegner. Superbowl-Favorit? Seit gestern bin ich mir da nicht mehr so sicher... (Am Ende: 12-4)



#4-Team: Pittsburgh Steelers
Trotz ihrer Niederlage gegen die Cowboys zeigten sie eine verbesserte Leistung gegenüber letzter Woche, Big Ben ist wieder voll einsatzfähig und die Defense wird in den entscheidenden Spielen wieder zeigen, was sie können: Gegen die Bengals wird es knapp reichen und das letzte Spiel daheim gegen die Browns dann auch kein Problem mehr. Und sogar die Ravens werden noch überholt, aber dazu gleich mehr. (Am Ende 9-7)

#5-Team: Indianapolis Colts
Die Colts sind zurück. Und mit Rookie-QB Andrew Luck recht sicher in den Playoffs. Ein Sieg brauchen sie noch und nächste Woche geht’s nach Kansas City. Das dürfte genügen und am letzten Spieltag gibt’s noch einen richtigen Fight um die Plätze gegen die Texans. Dieses Team kann auch das schaffen und wird mit seiner Leidenschaft und Comeback-Potential auch in den Playoffs gefährlich sein. Trotz besserer Bilanz sind sie nur zweiter in der Division und müssen den Steelers auf Rang 4 den Vortritt lassen. (Am Ende 11-5)

#6-Team: Die Baltimore Ravens
Ich mag diesen Spot nicht und hätte dort lieber die Bengals gesehen, aber selbst meine vorhergesagten 2 Niederlagen den Ravens bewirken nicht, dass sie aus den Playoffs fliegen. Die Ravens wirken derzeit einfach überhaupt nicht auf der Höhe und ich würde ihnen eigentlich wünschen, dass sie nicht in die Post-Season kommen, um endlich Joe Flacco den Laufpass zu geben. Naja, so kommen sie weiter und wir erleben wieder mal Ray Lewis vs. Tom Brady... - na ok, vielleicht gerade deswegen doch nicht so schlecht, dass sich durchsetzen. (Am Ende 9-7)




Interessanter Nebenaspekt: Die Cincinatti Bengals. Ich tippe, dass sie die Ravens am letzten Spieltag besiegen, und somit an Siegen mit Steelers und Ravens gleichziehen, aber am Ende trotzdem nicht in die Playoffs kommen. Aufgrund der Niederlage gegen die Steelers. Schon schade, aber wie in den Jahren zuvor: ein guter Record hilft in der engen AFC North wenig, wenn man nicht die direkten Duelle gewinnt. Und auch die Jets schrammen nach einer grottigen Saison mit einem von mir gewagt-vorhergesagten 9-7-Record haarscharf an den Playoffs vorbei. Und das ist auch gut so!

In den Playoffs würden dann Matches der Ravens @ Foxborough warten und die Steelers müssen sich Andrew Luck and Company erwehren. Auch nicht schlecht. (und wenn wir ganz weit schauen: Ein Sieg der Patriots auf ihrem #3-Spot würde zu einem Spiel gegen die Broncos führen. Holy Cow: Brady vs Manning in den Playoffs. Blockbuster!!! :)

ms


Samstag, 15. Dezember 2012

Bold Predictions - NFC-Playoff-Spots zu vergeben

Mit Vorhersagen ist es ja immer so ein Ding. Vor der Saison haben wir unsere Favoriten im Superbowl (Paarung + Gewinner) getippt und zudem auch auf den Coach of the Year oder auch den MVP der Saison. Zwar stehen da auch so Namen wie Michael Vick, aber eigentlich liegen wir nicht schlecht im Rennen.
Aber jetzt sind noch 3 Spieltage zu spielen und dann gehts in die Playoffs - ein überschaubarer Zeitraum, mal wieder ein paar Vorhersagen rauszuholen. Welche Mannschaften schaffen es in die Playoffs, welche Teams scheitern? Durchaus nicht ganz einfach zu entscheiden, aber wir versuchen es mal.
(Kann übrigens jeder selber machen: ESPN bietet eine "Playoff-Machine" an. Etwas martialisch ausgedrückt, aber man kann die Ergebnisse der letzten 3 Spieltage tippen und hats raus... ;) 

als erstes gehts um die NFC.. :

#1-Team: Atlanta Falcons
Obwohl in der letzten Woche strauchelnd und meiner Meinung nach nicht ausreichend überzeugend für einen weiten Playoff-Run, schaffen es die Falcons auf den #1-Spot. Mit derzeit 11-2 Siegen liegen sie ein-einhalb Siege vor den 49ers und 2 vor den Packers. Das dürfte reichen. Zwar werden sie gegen die Giants an diesem Wochenende untergehen, aber dann gegen die Lions und zu Hause gegen Tampa das Ding nach Hause fahren und ein Erst-Runden-Bye ergattern, dann kommen aber 49ers, Giants etc ins Haus und dann is Ende im Gelände. (am Ende: 13-3)

#2-Team: Green Bay Packers
Die Packers in ihren letzten 8 Spielen mit 7 Siegen klar auf einem aufsteigenden Ast. Rookies springen reihenweise in die Bresche und auf einmal geht sogar ein Running-Game (Aaron Rodgers letzte Woche ohne TD-Pass! na, wie geht denn sowas?) Zudem kommen diese Woche gegen die Bears Clay Matthews wieder zurück (Achtung Jay Cutler!) und in den nächsten Wochen auch wieder All-Pro Charles Woodson. Dann kriegt die junge Bande auch noch Erfahrung hinzu und dürfte gefährlich werden für die Playoffs. Die Bears werden geschlagen und damit die NFC-North klargemacht, danach folgen Titans und am letzten Spieltag sicherlich ein enger Sieg gegen Adrian Peterson, dem man seine 2000 Yards erlaufen lässt, mehr aber auch nicht. (am Ende: 12-4)

#3-Team: San Francisco 49ers
Bisher auf dem #2-Spot, aber dieses Wochenende gegen die Patriots am Start. Die sind derzeit so heiß, dass sich die 49ers ein wenig verbrennen dürften. Danach wird es dann interessant: In Seattle geht es dann um die Wurst. Denke aber, dass da die Erfahrung obsiegt und die 49ers ihren #3-Spot halten. Dass am letzten Spieltag die Cardinals entweder verlieren und erst gar nicht anreisen, ist jetzt nicht so wichtig. (am Ende: 11-4-1)

#4-Team: Washington Redskins
Yes, I said it. Die Redskins sind ebenfalls heiß und mit dem Sieg gegen die Ravens im Rücken, werden sie sich auch nicht von den Browns und danach von den Eagles aufhalten lassen. Auch mit einem angeschlagenen RG3. Letztes Spiel gegen Dallas wird entscheidend, aber auch da schätze ich sie als bessere Team ein, und naja... die Cowboys und die Playoffs ist nun wahrlich auch keine Liebesgeschichte. (Am Ende 10-6)

#5-Team: Seattle Seahawks
Bisher eine echt beeindruckende Saison der Seahawks. Letzte Woche 58-0 gegen die Cardinals und schon die Packers und Patriots geschlagen. Aber gegen Ende der Saison wird sich das junge Team um Rookie-QB Russell Wilson beweisen müssen, ob sies durchhalten. Ich denke schon. Die Bills werden geschlagen und dann 2 Heimspiele gegen die 49ers und Rams. Gegen die 49ers bin ich mir nicht sicher, aber die Rams können geschlagen werden und dann steht am Ende Platz 5 in der NFC. (Am Ende: 10-6)

#6-Team: New York Giants
Als ob sich die New Yorker über diesen Spot nicht auch ein wenig freuen würden? 2007 marschierten sie auf diesem bis zum Superbowl-Sieg. Bis dahin: noch ein weiter Weg! Spiele gegen Falcons, Ravens und Eagles sind nicht zu unterschätzen. Ich denke 2 Siege werdens aber (Ravens schaffen es irgendwie zu Hause zu gewinnen) und dann ist auch der aktuelle Champion in den Playoffs. (Am Ende ebenfalls: 10-6)


puh, das wars. Der Rest fällt hinten runter, namentlich: Die Bears, die ich zwar auch bei 10-6 sehe, aber eine schlechte Conference-Siegbilanz aufweisen. Cowboys... (enough said) und die Vikings und Rams hatten eh nur noch Aussenseiterchancen.

Die Paarungen sähen dann schon nicht schlecht aus: Wild-Card Runde: Re-Match des NFC-Championship-Game 2012: Giants vs 49ers und das Duell der Rookie-QBs: Seahawks vs Redskins. 
Das wär doch was, oder? :)

ms

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Falcons gehen gegen Carolina unter - Favoritenstatus dahin

Es hatte sich irgendwie angekündigt. Das ganze Jahr sprechen Experten und Fans - mich eingeschlossen - den Atlanta Falcons ab, ein wirklich gutes Team zu sein und ernsthaft um den Superbowl mitspielen zu können. Immer wieder lagen sie in den wöchentlichen PowerPolls auf den vorderen Plätzen, doch dann kam Sonntag...: 20:30-Niederlage gegen die Carolina Panthers und schon sind alle Kritiker wieder auf dem Plan. "Wir habens ja schon immer gesagt..."

Mit QB Matt Ryan und Coach Mike Smith noch kein Playoff-Sieg
Die Kritik ist natürlich angebracht: Unter Coach Mike Smith steht eine Siegesbilanz von 54 zu 23 Niederlagen in der regulären Saison, in den Playoffs jedoch ein lächerliches 0-3. Viele Football-Fans und Experten erinnern sich immer noch an das letzte Jahr, als die Falcons mit einer 10-6-Bilanz in die Playoffs einzogen und in New York von den Giants so ziemlich aus dem Stadion geprügelt worden. 2-24 hieß es damals, also ohne einen einzigen Offensiv-Touchdown des hochgelobten Angriffs um Matt Ryan, WR Julio Jones, Roddy White und TE Tony Gonzalez.


Dementsprechend ist das Betrachten der Bilanz der Falcons immer mit ein wenig Zweifel behaftet, ob sie wirklich schon zu den Elite-Teams der Liga gehören. Sie habens halt noch nicht in den wichtigen Spielen bewiesen. Trotz einer nun 11-2 Sieg-Bilanz und damit der besten in der NFC zieht es auf den zweiten Blick schon etwas interessanter aus: Wirklich gute Gegner haben sie dieses Jahr jedenfalls noch nicht so oft gespielt. Gegen Teams, die jetzt noch Chancen auf die Playoffs haben, stehen Siege gegen die Denver Broncos in Woche 2 zu buche, als Peyton Manning sage und schreibe 3 Interception in einem Viertel warf. Zudem wurden auch die Redskins und die Cowboys besiegt und in der letzten Woche sogar die Ewig-Rivalen aus New Orleans. Aber schon da profitierten die Falcons eher von den vielen Ballverlusten von QB Drew Brees. In der zweiten Halbzeit kamen die Saints nochmal bedrohlich nah ran und hätten am Ende sogar noch gewinnen können. Von den Falcons war nur noch wenig zu sehen. NFL-Experte Willie McGinest resümierte dann auch, dass eher die Saints verloren und nicht die Falcons gewonnen hätten.

Niederlage gegen die Panthers schon nach der ersten Halbzeit klar
Das Spiel gegen den Divisions-Rivalen aus Carolina war überraschenderweise schon zur Halbzeit so gut wie vorbei. In dieser dominierten die Panthers den Gast aus Atlanta nach Belieben: Ziemlich angestachelt hielten sie die Falcons bei nur 13 Spielzügen und insgesamt 35 Yards - ein einer Halbzeit! Das war mal ne Ansage. Gleich von Beginn an zeigte sie eine sehr variable Offensiv-Leistung, liefen gut mit dem Ball, konnten immer wieder kurze Pässe an den Mann bringen und zur Not nutzten sie die Play-Action, um QB Cam Newton die wichtigen Yards erlaufen zu lassen. CAM lief dementsprechend richtig heiß und erlief in der zweiten Halbzeit auch noch den vorentscheidenden 72-Yards-Touchdown, der das 23-0 brachte. Erst danach zeigte sich ein wenig das Offensiv-Potential der Falcons, die mit einem Touchdown-Drive antworteten, der ziemlich mühelos aussah. Doch am Ende war der Abstand zu groß und die Panthers-Defense konnte sich auf das Pass-Spiel der Falcons einstellen.



Sorgen bei den Falcons?
Die NFL-GameDay-Crew nahm die Niederlage natürlich gleich zum Anlass, um über die möglichen Folgen für die Falcons zu sprechen. Marschall Faulk würde es nicht wundern, wenn die Falcons auch in diesen Playoffs in der ersten Runde ausscheiden würden. Die Experten von ESPN strichen vor allen Dingen die Schwächen der Defensive heraus, die Play-Action-Spielzüge nicht richtig verteidigen konnte und generell ein wenig schwächelte in letzter Zeit. Kann aber die Defense gute Offensiven wie die der Panthers nicht aufhalten, wird es für die Falcons schwer: Das "play-form-behind"-Spiel Atlantas haben wir schon bei der Analyse ihrer Niederlage gegen die Saints im November thematisiert. Sie werden ausrechenbarer und obwohl ihre explosive Offense dann trotzdem immer wieder einen Weg findet, Punkte zu erzielen, wird es schwer, so in den Playoffs zu bestehen.
Für viele Experten ist dies jedoch kein Grund zur Sorge. Marschall Faulk glaubt daran, dass sie aus diesen Niederlagen lernen werden - so wie es übrigens auch Coach Mike Smith nach dem Spiel gegen Carolina betonte - , an den richtigen Stellen korrigieren und dass die Offensive auch in den Playoffs stark sein wird, davon ist auszugehen. Sie hätten nun schon in der regulären Saison unterschiedliche Wege gefunden zu gewinnen, das sei wichtig für die engen Spiele im Januar. Steve Mariucci holt sogar noch eine Statistik raus, die besagt, dass viele der Spiele der Falcons sehr eng entschieden wurde: bei 8 Spielen entschied erst der letzte Drive über Sieg oder Niederlage: die Bilanz der Falcons: 7-1. Sie seien "battle-tested" und somit gerüstet für die Playoffs. 

Überzeugend ist das alles noch nicht
Mmh, alles gute Argumente, aber ich kann mich dieser positiven Berichterstattung/Meinung immer noch nicht wirklich anschließen. Ich finde das Running Game immer noch ausbaufähig, die Defense gegen Angriffe, die viele Punkte erzielen können kaum standhaft, es fehlt ein wirklich guter Pass-Rush und wenn "The Mattural" Matt Ryan unter Druck gerät und Spiele umdrehen muss, wissen das auch meist die gegnerischen Cornerbacks. Meiner Meinung nach fehlt mir mal so ein Statement-Sieg gegen wirklich gute, "heiße" und play-off-erprobte Teams, wie den Packers, den 49ers, den Patriots oder Ravens, oder auch den New York Giants... - oh, wait a minute, news from the NFL-Schedule: Nächstes Wochenende: Atlanta gg New York. Was ein Zufall. na dann mal sehen, wie "battle-tested" die Jungs wirklich sind...

ms

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Mark Sanchez bleibt die Nr.1 – Aber wie lange noch?

Dass Jets Quarterback Mark Sanchez im Spiel gegen die Arizona Cardinals auf die Bank gesetzt wurde, war nur die Spitze des Eisbergs. In einer Saison, die bisher – um es milde auszudrücken – durchwachsen verlief, wurde nicht nur Sanchez auf Grund miserabler Leistung degradiert, sondern auch Tim Tebow eingekauft und schlussendlich quittierte der berühmteste Jets-Fan den Dienst. Am heutigen Mittwoch sprach sich Cheftrainer Rex Ryan wieder für den Erst-Runden-Pick von 2009 aus, der am Sonntag im Spiel gegen die Jacksonville Jaguars in der Startelf auflaufen wird. Doch die Probleme bleiben bestehen.

„J-E-T-S, Jets, Jets, Jets“ ohne Fireman Ed    
Ende letzter Woche erregte eine Kolumne in der kostenlosen New Yorker Tageszeitung Metro Aufsehen. Dort sagte Fireman Ed, das Gesicht der Jets Fangemeinde, sich los von seiner Rolle als Anheizer. Seit Jahrzehnten ist Fireman Ed, dessen bürgerlicher Name Edwin M. Anzalone ist, amerikaweit bekannt dafür den Schlachtgesang „J-E-T-S, Jets, Jets, Jets“ anzustimmen. Obwohl Anzalone unter Fans höchst umstritten war, so war er doch das Symbol des Vereins und der Stadt, in der Polizisten und Feuerwehrmänner nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 höchste Wertschätzung genießen. In der Kolumne beschreibt Anzalone, dass er das Thanksgiving-Spiel der Jets gegen die New England Patriots vor der Halbzeit verlassen musste, um einer Konfrontation mit anderen Jets-Fans aus dem Weg zu gehen. Die Fans seien gespalten in der Frage, wer Quarterback sein sollte. Und das Sanchez-Trikot, das Anzalone diese Saison trägt, um seine Unterstützung zu zeigen, führte wohl zu dieser Konfrontation. Obwohl Fireman Ed, so sagt er selbst, Fan bleibt, verlieren die Jets ihre Identifikationsfigur.

Tim Tebow in New York – Sinn?
Die New England Patriots verpflichteten im Draft Chandler Jones und Dont'a Hightower und verbesserten ihre Verteidigung so einschlägig. Die Jets dagegen konnten bisher keine bemerkbaren Akzente im Draft setzen und kauften stattdessen Tim Tebow ein. Obwohl Tebow für die spannendste Geschichte der vergangenen Saison verantwortlich war – er übernahm das Zepter der Denver Broncos bei einer Bilanz von 1-4, brachte die Mannschaft in die Playoffs und schlug die Pittsburgh Steelers in den Playoffs – wurde er bei den Jets kaum eingesetzt. Warum wurde er dann geholt? Statistisch gesehen ist Tim Tebow kein außergewöhnlicher Werfer, einige Kritiker sprechen ihm sogar die Fähigkeit ab, überhaupt Quarterback in der NFL zu sein. Dennoch gewinnt er Spiele, das konnte er letztes Jahr eindrücklich beweisen. Doch wenn der Cheftrainer Rex Ryan ihm kein Vertrauen schenkt und die Offensive nicht auf ihn zuschneidet, warum hat er ihn dann überhaupt nach New York geholt? Auf die mediale Aufmerksamkeit und die Unruhe in der Mannschaft hätte man verzichten sollen.

Sanchez: Schuldig für die gesamte Misere der Jets?
Die peinliche Leistung der New York Jets gegen die Arizona Cardinals passt zu der 49 zu 19 Niederlage gegen Erz-Rivale New England und der 34 zu 0 Niederlage gegen San Francisco. Im Nachhinein war es nur eine Frage der Zeit, wann Rex Ryan Sanchez entthronen würde. Nun gab er am heutigen Mittwoch bekannt, Sanchez am nächsten Sonntag wieder als ersten QB spielen zu lassen. Und wieder wird gefragt, was hat das für ein Sinn. In seiner vierjährigen Arbeitszeit bei den Jets fiel Sanchez immer wieder durch fragwürdige Entscheidungen auf dem Feld auf. Sein Passer Rating von 71.4 steht am unteren Ende der Gesamtstatistik, sein Touchdown-Interception-Verhältnis von 12 zu 13 am oberen Ende. Sicherlich: Nicht alles kann dem ehemaligen Quarterback der USC-Trojans angelastet werden. Das New Yorker Management hat über die Jahre versagt gute Spieler aufzustellen, die Sanchez helfen können. Die O-Line ist löchrig, die Running Backs zaghaft und die Verteidigung schläfrig. Mit der Verletzung von Ausnahmetalent Darelle Revis wird das nur zu deutlich. Aber andersherum gefragt: Warum sollte Sanchez nicht die Schuld für die gesamte Misere der Jets tragen? Die besten Quarterbacks der Liga stärken die Spieler um sich herum – siehe Peyton Manning in Denver und Tom Brady in Foxborough. Und wenn es Eins ist, was man Sanchez vorwerfen kann, dann ist das seine Führungsschwäche. Einen Wechsel auf der Quarterback-Position würde sicherlich in dieser Hinsicht ein Verbesserung bringen. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, jetzt wo die Saison bereits verloren ist. Doch für einen Wechsel müssten sich Cheftrainer Rex Ryan und Manager Mike Tannenbaum eingestehen, einen Fehler begangen und Millionen fehlinvestiert zu haben. Ob es dazu kommen wird?

mh    

Montag, 26. November 2012

JC or AP for MVP

Mit welcher Kraft er rennt, wie er aus den Cuts explodiert und wie schwer sich Gegenspieler tun ihn zu Boden zu bringen und das 11 Monate nach seiner schweren Knieverletzung ist schier unglaublich. Minnesota Vikings Running Back Adrian Peterson ist zurück und nicht wenige behaupten, er ist besser als er je war. In den elf Spielen der Vikings ist er insgesamt schon über 1200 Yards gerannt. Fast 200 Yards mehr als seinen drei Verfolger Arian Foster (1064), Marshwan Lynch (1051) und Doug Martin (1050). Doch trotz der überragenden Leistung des besten Running Backs der Liga konnten die Minnesota Viking ihren Liga-Rivalen, die Chicago Bears, nicht bezwingen.



NFL-MVP: Adrian Peterson – „All Day“
Peterson verletzt sich im Dezember 2011 im Spiel gegen die Washington Redskins am Knie, wird operiert und feiert Silvester im Krankenhaus. Nach der Reha meldet er sich pünktlich zum Trainingcamp und läuft in seinem ersten Spiel nach der Verletzung für 84 Yards und 2 Touchdowns. Kein anderer Running Back kam je so gestärkt aus einer Verletzungspause. Rashard Mendenhall von den Pittsburgh Steelers ist Anfang diesen Monats nach seiner Knieverletzung wieder zurückgekehrt, zog sich aber eine andere Verletzung zu und pausiert wieder. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Running Backs nach einer Pause, Zeit brauchen, um sich wieder an das Spiel zu gewöhnen. Nicht Adrian Peterson, der von seinem Vater den Spitznamen „All Day“ bekam, weil er nie müde wurde. Das zeigte sich auch bei dem Spiel gegen die Bears. Nach dem er ein first-down holt, scheint er mit Sieben-Meilen-Stiefeln zurück zum Huddle zu laufen, als ob er seiner Mannschaft sagen will: „Gibt mir den Ball“. Sie haben nicht auf ihn gehört. In der ersten Halbzeit zeichnete sich bereits ein Sieg der Bears ab, weil Peterson viel zu weinig den Ball bekam und der QB Christian Ponder nicht einmal simple Pässe verwandeln konnte. Die Vikings blieben eindimensional.

Game-MVP: Jay Cutler
Jay Cutler, Quaterback von den Chicago Bears, war das absolute Gegenteil von Christian Ponder. Nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich im Spiel gegen die Houston Texans vor zwei Wochen zugezogen hatte, kam er hochmotiviert zurück. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels läuft Cutler zum linken Spielfeldrand für 5 Yards. Vikings Cornerback A. J. Jefferson will Cutler zu Boden reißen, mit einem stiff-arm wehrt der QB den Tackle ab. Auch in der restlichen Spielzeit bekommen die Zuschauer Cutler in seiner besten Form zu sehen. Er bedient seine Receiver auf engstem Raum und verwandelt 23 von 31 Versuchen für insgesamt 188 Yards. Viel interessanter als der deutliche Sieg scheint der Presse die weiterhin problematische Beziehung zwischen Cutler und seinem Offensiv-Koordinator Mike Tice zu sein. Schon mal entstand Aufregung, weil Cutler vor laufenden Kameras einem Gespräch mit Tice ausgewichen ist. Auch an diesem Sonntag kam es zu Missverständnissen. Cutler gefiel der angesagte Spielzug nicht, schimpfte und musste schließlich ein Timeout nehmen. Ebenso wurde aus dem Streit zwischen Cutler und seinem Left Tackle J’Marcus Webb eine Staatskrise stilisiert. Im Spiel gegen die Green Bay Packers schrie er Webb an, weil dieser einen Sack zuließ. Wenn Peyton Manning seine Line anweist, dann wird das als Führungsqualität ausgeschrieben. Wenn Cutler seine Line anweist, dann wird seine Härte angezweifelt.
An diesem Sonntag band Cutler seinem Lineman auf dem Feld den Schuh zu. Eine nette und symbolische Geste. Der Kniefall des Spielführers vor seinem Beschützer. Genauso wie den alltäglichen Streitigkeiten und Missverständnissen, die ein jeder Mensch bei der Arbeit erlebt, wenig beigemessen wird, genauso sollte die Presse auch den Streitigkeiten und Missverständnissen in der Chicagoer Offensiv Abteilung wenig beimessen. Trotz einiger Verletzungen sind die Bears die Favoriten auf dem Weg zu den Playoffs.

mh