Mittwoch, 15. Februar 2012

Peytons Rückkehr

Schwere Zeit. Der Superbowl ist vorbei und die Berichterstattung über das Ereignis hat sich langsam erschöpft. Der Draft ist erst im April. Was tun? Warten? Nicht unbedingt, denn die Geschichten sind da, bloß nicht so schnell ersichtlich.
Seine Verletzung, sein Vertrag und ob er wieder spielen wird, war ebenso interessant wie der Superbowl. Selbst bei Lettermann wird darüber geredet. Unlängst fragte der Talkmaster Peytons Bruder Eli, ob er weiß wann Peyton Manning zurückkommt – die QB-Frage ist im regulären Abendprogramm angekommen.


Peyton Manning ist die Story
Auch wenn seit kurzem die harten Worte von Colts Besitzer Jim Irsay und Manning eingestellt sind, glaubt keiner mehr an eine Rückkehr des viermalige MVPs. Wichtiger Grund: Nur noch wenige mit denen Manning früher gut zusammengearbeitet hat, sind noch bei den Colts.
Angenommen Peyton wird wieder gesund und voll spieltauglich sein, was keiner garantieren kann, stellt sich die Frage, wo er spielen will und kann. Es wird für jeden Manager schwer einen Anruf des hochdotierten Spielers abzulehnen. Aber meiner Meinung nach, können mögliche Stationen auf wenige runter gebrochen werden.
Peyton wird zu keiner Mannschaft gehen wollen, die einen Top-QB hat. Hinzu kommen Teams, die ihre jungen, ambitionierten Werfer nicht entmutigen wollen. Nichts ist sicher, aber wenn die 49ers Manning holen, dann ist das schwer aufgebaute Selbstbewusstsein von Alex Smith dahin, der 2011 die beste Saison in seiner Karriere spielte. Zusätzlich wird Manning auf einen intakten, stabilen Verein Wert legen. Deswegen werden Washington und Kansas City höchstwahrscheinlich wegfallen. Miami auch, aber nur weil Matt More 2011 genug zeigen konnte um QB bei den Dolphins zu bleiben.

vgl. flickr.com/photos/design-dog/4341315308/
Fünf Teams warten auf Peyton
Meiner Ansicht nach würde Peyton gut zu den Jaguars, zu den Browns, zu den Cardinals, zu den Seahawks und zu den Cowboys passen. Alle fünf verbindet ein außergewöhnliches Running-Game, eine gute Verteidigung, brauchbare Receiver und unbeständige Passspielzüge.
Trotz aller Vorteile, die eine Verpflichtung bringen würde, sie hätte auch Nachteile. Dass was Peyton einzigartig macht, ist auch sein größtes Problem. Seine Art zu spielen, verlangt Kontinuität, größtmögliche Disziplin von allen Mitspielern und viel Gestaltungsmöglichkeiten an der Line of Scrimmage. Mit dem Erfolg löst sich diese Schwierigkeit auf. Doch wenn sich Manning wieder verletzten sollte, ist er schwer ersetzbar, was die 2011/2012 Colts-Saison eindrucksvoll zeigte.

Der Fall Manning ist schwierig. Die Verlockung jedoch groß. Aber die Mannschaft, die das Risiko eingeht, wird nach vielleicht zwei Jahren aktiver Spielzeit mit dem wohl besten Offensive Coordinator belohnt.   

mh

Freitag, 10. Februar 2012

Enttäuschung und Trotz - der Rückblick auf den Superbowl im deutschen TV

Letzte Woche war ich noch so überrascht und auch erfreut, dass sich Sat1 ja richtig was einfallen hat lassen zum Superbowl. Coole Moderatoren, Trailer, Live-Stream und haste-nich-gesehn. Ich sah Buschi schon richtig ausflippen bei jedem gefangenen Ball ;) Aber irgendwie... schien es dann wohl doch nicht so gut gewesen zu sein.
Ich selbst gehörte zu dem erlauchten Kreis, der sich das große Spiel über den NFL eigenen Stream anschauen durfte – mit amerikanischen Werbespots inklusive! (schon allein dafür lohnt es sich aufzubleiben…)

Sat1-Übertragung: eine einzige Enttäuschung
Aber den deutschen Zuschauern blieb das alles vergönnt und was da dann bei Sat1 spät nachts gezeigt wurde, wird wohl kaum mehr Fans für den Sport gebracht haben. Auf mehreren Foren hab ich mal „nachrecherchiert“ und zumindest ein Stimmungsbild erhaschen können. Dabei waren die Meinungen recht eindeutig: zu viel Werbung, wenig erklärt und echte Fans schalteten ganz schnell doch woanders hin!
Mmh, na toll, das klingt ja nicht berauschend. Ich mein, klar, Werbung gibt’s im US-Fernsehen auch zu Hauf und manchmal ist das schon recht lästig, obwohl im Superbowl dann schon einiges aufgefahren wurde, aber wenn ich mir dazu deutsche Werbung zu vorstelle… uhhHa. Kein Wunder, dass einige kommentierten, dass das „extrem nervig“ und „absolut zerstörerisch für jeden Genuss des Spiels“ war. „Werbung mit Football-unterbrechungen“. Sry Sat1, aber sowas geht ja gar nicht – so wird das nie was…
        (das haben deutsche Fernsehzuschauer leider verpasst und wurden stattdessen von Sat1-Trailern genervt)

Kaum Zeit für Moderatoren
Die Meinung zu den Moderatoren des Spiels auf Sat1 – Buschmann und Stecker – waren dann aber doch ein wenig gespaltener. Einigen fehlte das Fachwissen, andere lobten hingegen immerhin den Versuch Stimmung reinzubringen. Aber durch die ganze Werbung, hatten die beiden auch einen schweren Stand und kaum Zeit das Spiel oder einzelne Spielzüge zu erklären. Mmh. Doof. Einige wünschten sich sogar schon die ARD-Übertragungen zurück! – und das muss schon was heißen! ;) Aber da konnte man das Spiel noch genießen und in den Pausen wurde noch ordentlich was erzählt…

Soll man Football im frei-zugänglichen Fernsehen einfach aufgeben?
Da stellt sich schon die Frage, ob das überhaupt noch mal irgendwas wird mit dem Superbowl oder Football im Allgemeinen und der Übertragung in Deutschland. Wie einige in den Foren schon erwähnten, schauen die meisten es einfach über (latent illegale) Online-Streams, über private Bezahlsender, die auch die ganze Saison schon berichten und nicht nur zum Finale, oder eben gleich über das hauseigene NFL Network. Die echten Fans bleiben dem frei-empfangbaren Übertragungen also fern und der ganze Rest schaut es wahrscheinlich dann eh höchstens mit halb-Interesse.
Warum also nicht einfach sein lassen? Den echten Fans würde das wahrscheinlich gar nicht stören. Ich mein, wir wissen ja, was für ein toller Sport American Football ist. Und wir stehen auch die ganze Saison über nachts auf… sollen die Banausen doch doof aus der Wäsche gucken!
Ob da ein paar Sonntag-Abend- oder irgendwelche Nachtspielübertragungen mehr Publikum und Stammzuseher binden könnten, wie einige vorschlagen, wär mal ein Versuch wert, aber ob das jemand versucht und sich leisten kann, ist doch sehr fraglich!
Vielleicht ist es auch einfach zu viel verlangt? Vielleicht sollte man aufhören (so wie ich letzte Woche, in einem Wahn auch mal ein Vorreiter sein zu wollen ;) ) krampfhaft zu versuchen, neue und andere Zuschauerkreise zu erreichen? Wenn ich mir so die vielen Kommentare zum Superbowl etc. anschaue, dann lebt der Sport genau in diesen Foren, bildet sich ab in diesem Blog oder in den sozialen Medien. Ein Hype um American Football in Deutschland entsteht nicht dadurch, dass uns Medien jedes Jahr ein einziges Spiel groß ankündigen, sondern sowas muss wachsen, langsam und beständig.
Mit diesem Blog sind wir ein Teil davon und stolz ein Abbild dieser unerschrocken Verrückten zu bilden, die sich (nicht nur am letzten Sonntag) bewusst und voller Leidenschaft die Nächte um die Ohren geschlagen haben! Hach ja, ein geiles Spiel wars! Football halt…

ms


P.S. nach den obligatorischen Meldungen zum Ausgang des Superbowls (und dem Nicht-Gewinn von Sebastian Vollmer), zeigen sich schon wieder die Abgründe der beginnenden Off-Season auf – einziges anscheinend relevantes Thema: Gisele Bündchens Kommentare… ja wow.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Findet den Schuldigen! Nachträge zum Superbowl XLVI

Nach dem Superbowl-Thriller in Indianapolis suchen Medien und Beteiligte nach den Gründen für die Niederlage der New England Patriots. Ein Grund mehr sich das Spiel erneut anzuschauen und zu bewerten.

Brady bleibt unter 300
Was am Montag früh sich andeutet, wird in der Wiederholung deutlich. Die Giants waren besser in Defense, im Run-Game und beim Punten.
Brady warf nur für 276 yards, was nicht seine schlechteste Leistung war. Nur in vier Spielen der regulären Saison und in den Playoffs machte er weniger Yards. Darunter 198 Yards gegen Pittsburgh in Woche 8 und 239 Yards gegen Baltimore in Conference Final. Tom Brady gehört konstant zu den besten Quarterbacks dieser Dekade, ihn auf unter 300 Yards in einem Spiel zu bringen ist eine sehr gute Leistung. Sicherlich, Brady hat eine Interception geworfen, die Giants konnte aus dem Fehler aber keine Punkte holen.

Brady, der gefürchtetste Läufer
Wie auch in der regulären Saison konnten auch in Indianapolis die Runningbacks nicht überzeugen. Obwohl ein explosiver Spielzug von Woodhead im letzten Viertel und ein wichtiger 20 Yards Run von Green-Ellis uns zur Einsicht bringen, war die Laufstrategie nicht effektiv. Nie haben die Runningbacks den Druck von Brady genommen, wie Bradshaw und Jacobs von Eli, um der Mannschaft ein ausgeglichenes Aussehen zu geben. Nie haben die Giants-Verteidiger einen Läufer gefürchtet. Außer Brady, bei „3rd and inches“ im dritten Viertel. Sicherlich ein Bereich der in der Sommerpause und im Draft ausgebessert werden muss. Denn, bekanntlicherweise,  kann eine Mannschaft mit guten Runningbacks die Zeit kontrollieren. Das haben die Giants auch erfolgreich getan (Time of Possession Giants 37:05 / Time of Possession Patriots 22:55).
 
Steve Weatherford am Tag nach dem Superbowl im New Yorker Stadium. Quelle: Weatherford

Ein Punter macht den Unterschied
Specialteams, von vielen belächelt, machen sie doch in wichtigen Spielen den Unterschied. Es sei nur an Adam Vinatieri erinnert, der mehrere spielentscheidene Fieldgoals unter schwierigsten Bedingungen erzielte. Bei den New England Patriots entschied er den Superbowl-Sieg von 2002 und von 2004. Steve Weatherford, der Punter der New York Giants, der erst diese Saison von den Jets wechselte, schoss drei exzellente Punts und zwang Tom Brady so drei mal nah an der eigenen Endzone zu starten. Beim ersten Mal wurde aus dieser Drucksituation ein Safety.  

Hätte, hätte, hätte…
Es ist schwer einen Schuldigen zu finden. Brady sagte nach dem Spiel richtigerweise: „Du gewinnst als Team und du verlierst als Team. Die letzten Tage waren geprägt davon, Wes Welker die Schuld für die Niederlage zu geben. Sicherlich, er macht den Fehler, Minute 4:06, im vierten Viertel und fängt den Pass nicht. Wenn die Patriots hier eine Touchdown gemacht hätten, hätten sie mit mehr als sieben Punkten geführt. Trotzdem macht Welker 60 Yards und einen Ball fängt er in der Luft mit einer Hand. Zudem lässt Hernandez 48 Sekunden vor Schluss ebenfalls einen sicheren Ball fallen und Brady trifft kurz darauf Branch nicht, der frei steht. Zusätzlich hätte die Trainer um Bill Belichick den letzten Touchdown der Giants viel früher zulassen müssen, sodass die Offense mehr Zeit für einen letzten Touchdown gehabt hätten. Denn 57 Sekunden sind manchmal selbst für Brady zu wenig. 

mh

Montag, 6. Februar 2012

Giants gewinnen den Superbowl – Eli verwehrt Brady den 4.Ring, schon wieder…

Die New York Giants besiegen die New England Patriots mit 21:17 und sind Superbowl Sieger 2012! So lässt sich das Spiel gestern kurz zusammenfassen, aber was in den 60 Minuten auf dem Feld passiert bot echt einiges, vor allen Dingen Spannung.
Bis zum letzten Wurf hatten es die Patriots noch in der Hand, mit einem Hail-Mary-Pass den Sieg davon zu tragen, aber das Glück war nicht auf Seiten von New England! Rob Gronkowski verpasste knapp den Abpraller und schon wars das. Tom Brady holt sich nicht den so heiß erwarteten vierten Superbowl-Ring, der ihn wahrscheinlich unsterblich gemacht hätte. Dafür kriegt Eli Manning seinen zweiten Ring und ebenfalls als Superbowl-MVP.

Brady ahnte es
Schon in der Woche vor dem großen Finale merkte man die Entschlossenheit von Brady an, aber auch, wie entscheidend dieses Spiel für seine Karriere sein könnte. Rückblickend auf 2008, als die Patriots ebenfalls gegen die Giants im Superbowl standen, verloren und damit ihre perfekte Saison ohne Niederlage nicht vollenden konnten, sagte der Star-Quarterback: Dieses Jahr will er unbedingt gewinnen – nicht, dass womöglich seine ganze Karriere durch zwei Niederlagen in Frage gestellt wird. Das wird sie sicherlich nicht, aber bitter ist das schon. und Schuld daran, wie damals: die  New York Giants!

Giants kontrollieren das Spiel
Zum Team um Eli Manning gibt es wenig zu sagen, außer sich vor ihnen zu verneigen! Auch im Superbowl spielten sie eine bärenstarke Defensive, ließen Brady und Co nie so richtig ins Laufen kommen – bis auf den längsten Drive der Superbowl-Geschichte kurz vor der Halbzeit, als die Patriots 96Yards über das Feld marschierten und zur 10:9 Halbzeitführung punkteten.
Aber danach kam nicht mehr viel von den Pats. Rob Gronkowski, der sich zwei Wochen mit einer Knöchelverletzung rumschlagen musste, war sichtlich nicht in Topform, was der Giants-Defensive erlaubte, sich nicht ausschließlich auf ihn zu konzentrieren. Ein großer Vorteil für die Giants, die am Ende nur 17 Punkte der hoch-verlangten Patriots-Offensive zuließen. Schon gegen die anderen Top-Teams der Liga ließen sie nur wenige Punkte zu: gegen die  49ers (17), gegen die Packers (20) und sogar nur 2 gegen die Falcons. Diese starke Defensive machte den Unterschied.

Bradshaw mit der Arschbombe
Die Giants Offensive trug ihren Beitrag zu dieser Klassevorstellung bei: Sie kontrollierten die Zeit, in dem sie immer wieder Laufspielzüge und kurze Pässe anbrachten und so lange in Ballbesitz blieben – nicht schlecht, wenn auf der anderen Seite Tom Brady nur darauf wartete Punkte aufs Brett zu bringen. Am Ende hatten die Giants 37 Minuten den Ball,  nur 23 für die Pats. Das sagt alles.
So marschierten die Giants auch im letzten Viertel über das Feld, um den siegbringenden Touchdown zu erzielen. Dazu war aber wie vor 4 Jahren ein phänomenaler Fang nötig. Mario Manningham pflückte knapp 3 Minuten vor Schluss einen Pass von Eli Manning noch kurz vor der Außenlinie herunter und hatte den Ball sicher in den Händen. Echt unfassbar, wenn man sich das nochmal in Wiederholung anschaut.

Und es ging dramatisch weiter: die Giants spielten danach die Uhr  runter, um Brady wenig Zeit zur Reaktion zu geben. Sie brauchten auch nur noch ein Field Goal. Doch nicht mit den Patriots: Sie ließen die Giants einfach zum TD laufen! Ahmad Bradshaw rannte, tat so als würde er an der 1-Yard-Linie stehen bleiben und plumpste dann doch mit dem Hinterteil voran in die Endzone. Zwar gab er so Tom Brady noch knapp 50 Sekunden, um das Spiel zu gewinnen, aber die reichten am Ende nicht mehr aus. Alles richtig gemacht also. Superbowl, baby.

ms

Sonntag, 5. Februar 2012

It's Superbowl-Sunday! - und Rodgers endlich MVP

Es ist endlich soweit! Heute abend steigt der Superbowl 46 zwischen den New England Patriots und den New York Giants.
Das Warten hat ein Ende und bevor es so richtig los geht, lies sich die NFL in diesem Jahr mal was ganz besonderes Einfallen... Um die Jahresbesten der Liga zu küren, machten sie gleich eine ganze Award-Show draus - NFL Honors hieß das Ganze. hui. nicht schlecht.
Und natürlich waren all die Stars der Szene und viele Ehemalige und Legenden dabei (Joe Montana, Jerry Rice, Don Shula, um nur einige zu nennen) und auch Madonna war da... ähh... ach nee, geirrt, das war ja Clay Matthews! :D (jetzt nicht abdrehen, das war der Joke von Moderator Alec Baldwin, der durch den Abend führte und ordentlich mit den Spielern scherzte)

Aaron Rodgers ist Most Valuable Player 2011
Aber das Wichtigste am Abend waren natrülich die Preise die verliehen wurden und nicht das ganze Brumborium.
Viel wurde ja im Vorfeld spekuliert, wer denn nun MVP der Liga werden würde. Für viele stand Aaron Rodgers schon während der Saison als dieser fest. Kein Quarterback spielte in allen Spielen so souverän, wie der Star der Green Bay Packers. Am Ende fabrizierte er ein unglaubliches Passer-Rating von 122,5 und brach damit den Rekord von Peyton Manning. Aber dann kam Drew Brees mit seinen Saints am Ende des Jahres mächtig ins Laufen und überbot am Ende noch den Ur-Alt-Rekord von Dan Marino an geworfenen Yards in einer Saison.
Am Ende war es aber dann doch eine eindeutige Entscheidung für Rodgers als MVP. 48 von 50 Stimmen der Medienexperten erhielt der Superbowl-MVP aus dem letzten Jahr. Überreicht ausgerecht von bisher-Passer-Rating-Rekord-Inhaber und seinem Vorgänger-MVP: Peyton Manning! - wow, was ein schönes Bild.

Standing Ovations - hach, sind sie nicht schön, solche Award Shows :)
Als kleine Kompensation erhielt Drew Brees aber immerhin den Associated Press NFL Offensive Player of the Year Award. auch nicht verkehrt.

Cam Newton klarer Rookie of the Year
Eine der wenigen Auszeichnungen war im Vorfeld aber so klar, wie die Wahl zum besten Newcomer der Liga. Cam Newton war einfach zuu gut, und so wurde er auch zum  NFL Offensive Rookie of the Year gewählt. Als sein Counterpart in der Defensive erhielt Von Miller den Award - wenn man sich anschaut, wie die Denver Defensive viele Spiele gegen Ende der Saison noch rumgerissen hat, auch sehr verständlich diese Entscheidung.
Insgesamt bester Defensivspieler wurde in diesem Jahr Terrell Suggs von den Baltimore Ravens gewählt. Er erhielt 21 von 50 Stimmen, relativ knapp vor Vikings DE Jared Allen, der es auch endlich mal verdient hätte. (BTW: 1 Stimme ging auch an Charles Woodson von den Packers und da ich nicht mitstimmen durfte, muss es jemand anderes gewesen sein ;) )
Coach of the Year wurde zudem  Jim Harbaugh von den 49ers gewählt.

nur das Vorspiel für das große Finale
Die NFL wird mit diesem Event immer mehr zur perfekten Marketing-Maschine. Schon die ganze Woche wird vom hauseigenen NFL Network fast ausschließlich aus Indianapolis berichtet und jeden Tag neue Stars und Sternchen zum Interview herangekarrt. und dann noch so eine Gala ein Tag vor dem Superbowl. also wer sich das ausgedacht hat? - Respect. Wahrscheinlich wollten die Oberen endlich auch mal außerhalb des Spielfeldes ihren Glamour versprühen und vor allen Dingen den Kollegen von ESPN mit ihren EPSYs (Excellence in Sports Performance Yearly Awards) mal gehörig den Rang ablaufen.
Die Bühne für den Superbowl heute abend ist auf jeden Fall bereitet. Alles wartet eigentlich nur noch auf den Kick-Off.
oh Man, das wird ein Fest! Favoriten können nicht wirklich klar bestimmt werden, also hau ich mal meinen Tipp raus: die Patriots siegen 28:24.
and now: let's play some football!

ms

Samstag, 4. Februar 2012

Man kann es ja nicht ignorieren... - der Superbowl als Pflichtmeldung

Was soll denn das nun? Ich wollte kritisch sein. Ich wollte die deutschen Medien runter ziehen, verfluchen und sie der Ahnungslosigkeit preisgeben. Und jetzt wird’s sogar noch besser: ich kann sie als oberflächliche und profitgeile Opportunisten darstellen! Ach herrlich. ;)
Naja, soweit muss man vielleicht nicht gehen, aber erstaunlich ist es schon: Die Ende der Woche ist erreicht, in Amerika wird der Superbowl medientechnisch sowas von beackert, und schon reagieren auch die deutschen Medien auf das Event des Jahres. Auf einmal schreiben sie was zu American Football! Der Wahnsinn.
Die Welt, die taz, die Süddeutsche, ja selbst das Handelsblatt (natürlich über den Sozialismus in der NFL...)  - alle interessieren sich für das Finale der NFL – wahrscheinlich notgedrungen, oder nur deshalb weil die DPA dazu ein Artikel rausgehaut, der prompt von mehreren Blättern übernommen wird.

das Übliche
Die Themen sind klar: das Event an sich, Madonna, und natürlich Sebastian Vollmer, der als erster Deutscher den Superbowl gewinnen kann. Ein gefundenes Fressen für jeden Journalisten mit einem so entfernten Sport-Thema auch noch einen lokal- bzw. nationalen Bezug herzustellen. Aber okay, seien wir mal ehrlich... eine gute Zeitung kann es sich auch irgendwie nicht erlauben, NICHT über den Superbowl zu berichten.
Viel Aufwand steckt dann meist nicht hinter den Artikeln – die dpa macht das ja schon und da ist Vollmer natürlich auch das große Thema.
Naja, aber von diesen allgemein-berichtenden Medien hat man ja auch irgendwie nichts anderes erwartet – aber wie sieht’s mit den Fachblätter aus? Auf zu den Sportseiten! J
Doch dann: große Enttäuschung... auf sport.de, welches wegen seiner RTL-lastigkeit an sich schon abzulehnen ist, findet man rein gar nichts (eine ziemliche Frechheit, wie ich finde), bei SportBild.de findet man nur ein link zur Erklärung des Superbowl 46, was aber jetzt auch nicht viel hergibt: Schon die Anzahl der Superlativen beim Überfliegen des Artikel verursacht Augenkrebs, also schnell weg…

Die Rettung
Nachdem kicker.de wegen seiner starken Affinität zum Fußball auch rausfällt, bleibt nur noch Sport1 übrig. Und da wird man dann auch sehr schnell fündig! Respect! Gute und jeden Tag aktuelle Artikel rund um den Bowl und sogar Analysen über Key-Player etc. finden sich hier. Echt nicht schlecht. Da fühl ich mich ja schon fast an die alten Zeiten beim DSF erinnert, als es sogar noch ein wöchentliches Magazin zur NFL gab (jaja, das waren noch Zeiten)…
Aber war ja auch irgendwie klar: die Bezahl-Sparte des Sender überträgt selbst Spiele der NFL, ist also quasi in der Pflicht, etwas zu liefern. - Gut für uns Football-Verrückte ;)

Wahrscheinlich gibt’s viele Sport-Journalisten, die sich schon mal mit Football auseinandergesetzt haben und durchaus mehr darüber berichten wollen, es aber einfach nicht können. Jetzt zum Superbowl (und auch schon in den Playoffs) ist ihre Chance gekommen, all die Stories rauszuhauen, die sich über die Saison ausgedacht haben. Bei Seiten wie Sport1 artet das dann schon recht weit aus. Bei Zeitungen oder unbefangene Sportseiten haben es die jeweiligen Journalisten halt einfach schwerer, sich mit solch einem Thema durchzusetzen.
Liegt es also daran, dass viele Journalisten einfach das Potential für die Attraktivität des Sports in Deutschland nicht erkennen, oder sind deutsche Leser und Zuschauer einfach nicht daran interessiert?
Mmh, gute Frage, die wir vielleicht nochmal aufgreifen sollten.
Aber Event Superbowl kommen sie alle aber an American Football nicht vorbei! Und das ist auch gut so…

ms

Freitag, 3. Februar 2012

„Can Chad get the ball?“

Bald ist es soweit. Der Superbowl wird in Indianapolis ausgetragen. Vor dem großartigen Abschluss der American Football Saison stellen sich viele Fragen. Wir haben drei wichtige zusammengestellt:

Wird der angeschlagene Tight End der New England Patriots spielen? Rob Gronkowski, von dem manche behaupten, dass er die Tight End Position neu definiert hat, leidet zur Zeit an einer schmerzhaften Gelenkverletzung. Die Patriots sind randvoll geladen mit talentierten Spielern: Tom Brady, Wes Welker, Vince Wilfork, Aaron Hernandez und Deion Branch, um die wichtigsten  zu nennen. Zusätzlich hat der Trainer Bill Belichick es immer wieder perfektioniert alte und unbekannte Spieler, die in vielen Mannschaften durch den Raster gefallen sind, signifikant in den Spielplan einzubauen. Dennoch, das Fehlen von Gronkowski könnte der entscheidende Unterschied in einem knappen Spiel sein.

Wer hat die Hose voll? Bei den Giants haben die drei wichtigen Säulen im Receiving-Team noch kein Playoffspiel bestritten. Hakeem Nicks, der 29. Draftpick von 2009, spielt seine zweite Saison. Jack Ballord, Tight End, kam 2010 zu den Giants und hat den etablierten langjährigen Veteranen Kevin Boss mehr als ersetzt. Victor Cruz „undraftet“ in 2010 hat in seiner ersten Saison fast nicht gespielt. 2011 hat er mit 1.536 receiving-yards den New-York-Giants-Rekord gebrochen. So brillant wie die Fänger der Giants dieses Jahr waren, stellt sich trotzdem die Fragen: Können die drei ihre Leistung auch im Superbowl abrufen?

„Can Chad get the ball?“ Vom Komiker zum respektablen Mannschaftspieler. Chad Ochocincos Showeinlagen sind legendär (s.u.). Mit seinen über 3 Millionen Twitter-Followern ist er wohl einer der einflussreichsten Athleten. Doch zu großem sportlichen Erfolg kam er nie. Sechs mal wurde er zum Pro-Bowl eingeladen – eine große Auszeichnung. Aber im Superbowl stand er nie. In New England muss er sich nun unterordnen. Er kann nicht mehr immer den Ball verlangen, wie er es bei seinem alten Arbeitgeber den Cincinnati Bengals mit Nachdruck gefordert hat. Was zeigt, dass er mit den besten der besten mitspielen will. Es zeigt, dass Chad bescheiden ist und auf seine Chance wartet. Bekommt Chad seine Chance im Superbowl? Wenn die Top-Fänger alle Beachtung bekommen, kann sich Chad an der Giants-Verteidigung vorbeischleichen? Der großartige Deion Sanders, „Hall of Fame“ Cornerback, fragte Tom Brady am letzten Dienstag „Can Chad get the ball?“ 


mh