Montag, 26. November 2012

JC or AP for MVP

Mit welcher Kraft er rennt, wie er aus den Cuts explodiert und wie schwer sich Gegenspieler tun ihn zu Boden zu bringen und das 11 Monate nach seiner schweren Knieverletzung ist schier unglaublich. Minnesota Vikings Running Back Adrian Peterson ist zurück und nicht wenige behaupten, er ist besser als er je war. In den elf Spielen der Vikings ist er insgesamt schon über 1200 Yards gerannt. Fast 200 Yards mehr als seinen drei Verfolger Arian Foster (1064), Marshwan Lynch (1051) und Doug Martin (1050). Doch trotz der überragenden Leistung des besten Running Backs der Liga konnten die Minnesota Viking ihren Liga-Rivalen, die Chicago Bears, nicht bezwingen.



NFL-MVP: Adrian Peterson – „All Day“
Peterson verletzt sich im Dezember 2011 im Spiel gegen die Washington Redskins am Knie, wird operiert und feiert Silvester im Krankenhaus. Nach der Reha meldet er sich pünktlich zum Trainingcamp und läuft in seinem ersten Spiel nach der Verletzung für 84 Yards und 2 Touchdowns. Kein anderer Running Back kam je so gestärkt aus einer Verletzungspause. Rashard Mendenhall von den Pittsburgh Steelers ist Anfang diesen Monats nach seiner Knieverletzung wieder zurückgekehrt, zog sich aber eine andere Verletzung zu und pausiert wieder. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Running Backs nach einer Pause, Zeit brauchen, um sich wieder an das Spiel zu gewöhnen. Nicht Adrian Peterson, der von seinem Vater den Spitznamen „All Day“ bekam, weil er nie müde wurde. Das zeigte sich auch bei dem Spiel gegen die Bears. Nach dem er ein first-down holt, scheint er mit Sieben-Meilen-Stiefeln zurück zum Huddle zu laufen, als ob er seiner Mannschaft sagen will: „Gibt mir den Ball“. Sie haben nicht auf ihn gehört. In der ersten Halbzeit zeichnete sich bereits ein Sieg der Bears ab, weil Peterson viel zu weinig den Ball bekam und der QB Christian Ponder nicht einmal simple Pässe verwandeln konnte. Die Vikings blieben eindimensional.

Game-MVP: Jay Cutler
Jay Cutler, Quaterback von den Chicago Bears, war das absolute Gegenteil von Christian Ponder. Nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich im Spiel gegen die Houston Texans vor zwei Wochen zugezogen hatte, kam er hochmotiviert zurück. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels läuft Cutler zum linken Spielfeldrand für 5 Yards. Vikings Cornerback A. J. Jefferson will Cutler zu Boden reißen, mit einem stiff-arm wehrt der QB den Tackle ab. Auch in der restlichen Spielzeit bekommen die Zuschauer Cutler in seiner besten Form zu sehen. Er bedient seine Receiver auf engstem Raum und verwandelt 23 von 31 Versuchen für insgesamt 188 Yards. Viel interessanter als der deutliche Sieg scheint der Presse die weiterhin problematische Beziehung zwischen Cutler und seinem Offensiv-Koordinator Mike Tice zu sein. Schon mal entstand Aufregung, weil Cutler vor laufenden Kameras einem Gespräch mit Tice ausgewichen ist. Auch an diesem Sonntag kam es zu Missverständnissen. Cutler gefiel der angesagte Spielzug nicht, schimpfte und musste schließlich ein Timeout nehmen. Ebenso wurde aus dem Streit zwischen Cutler und seinem Left Tackle J’Marcus Webb eine Staatskrise stilisiert. Im Spiel gegen die Green Bay Packers schrie er Webb an, weil dieser einen Sack zuließ. Wenn Peyton Manning seine Line anweist, dann wird das als Führungsqualität ausgeschrieben. Wenn Cutler seine Line anweist, dann wird seine Härte angezweifelt.
An diesem Sonntag band Cutler seinem Lineman auf dem Feld den Schuh zu. Eine nette und symbolische Geste. Der Kniefall des Spielführers vor seinem Beschützer. Genauso wie den alltäglichen Streitigkeiten und Missverständnissen, die ein jeder Mensch bei der Arbeit erlebt, wenig beigemessen wird, genauso sollte die Presse auch den Streitigkeiten und Missverständnissen in der Chicagoer Offensiv Abteilung wenig beimessen. Trotz einiger Verletzungen sind die Bears die Favoriten auf dem Weg zu den Playoffs.

mh

Dienstag, 20. November 2012

Packers mit weiterem Sieg, trotz Verletzungen


Neben den New England Patriots, die derzeit von Sieg zu Sieg ziehen, sind die Green Bay Packers eines der hottesten Teams derzeit in der NFL. Am Sonntag fuhren sie ihren fünften Sieg in Serie ein. Und dies auch noch durch Verletzungen stark ersatzgeschwächt und auswärts bei den Detriot Lions.
Na ok, das ist eher ein Vorteil, denn wenn Aaron Rodgers in einem überdachtem Stadion spielt, ist er oft noch besser als sonst schon. Und seien wir ehrlich: die Lions geben derzeit auch nicht wirklich ein ernstzunehmendes Team da – die Betonung liegt dabei auf TEAM.

Detroit zu einseitig
Keine Ahnung, wie sich diese Lions das alles denken!
Man schaut sich das Spiel an und schon im ersten Viertel stellt man fest: bei 8 versuchen, wird 7 mal gepasst. Dabei wird öfter mal der Ball fallengelassen, was entweder am Wide Receiver liegt oder an einem ungenauen Pass von QB Matthew Stafford. Dann stehen die Lions einem 3rd und 12 Yards gegenüber und hauen den langen Pass raus. Auf wen natürlich? „Megatron“ Calvin Johnson, der Pass sogar noch fängt - und auf einmal sieht das alles wieder recht gut aus. Aber als Zuschauer fragt man sich: Ist das ihre einzige Stärke? Wollen sie sich wirklich darauf verlassen? - das kanns doch nicht sein.
Doch sie stehen kurz vor der Endzone, doch was folgt: 3 Passversuche, na klar. Einmal überworfen, kurzer Pass auf TE, Roll out and SACK. Das wars, nur ein Field Goal.

So sieht also die Strategie der Lions aus...?
Lächerlich würde ich das nennen. In keiner Weise ausgeglichen und sich immer darauf verlassen, dass einmal am Tag Megatron doch 3 Verteidiger überspringt, ist echt riskant. Und so ausgeglichen wie die Liga derzeit ist, kann das auch nichts werden. Das regt einen ja richtig auf, wie sich so das Team durchwurschelt. 
Die Packers wussten zu antworten: Zu Beginn des zweiten Viertels mit einem TD-Pass auf TE Jermichael Finley, der seinen ersten TD nach dem Season-Opener feiern konnte.
Und wie antworteten die Lions: mit Pässen. Diesmal sogar erfolgreich. Der nächste Drive bestand eigentlich nur aus Megatron-Würfen und dann durfte RB Mikel Leshoure zum 1-Yard-TD-Run ansetzen. Immerhin ein Hallo-Wach-Signal, denn danach wurde Leshoure weitaus öfter genutzt.

Leicht auszurechnende Lions – starke Packers Defense
Nachdem auch die Packers Defense immer mehr mitbekam, wie der Hase läuft, versuchten sie immer mehr QB Stafford unter Druck zu setzen und das gefiel ihm gar nicht. Er hat an sich schon eine durchschnittlich Pass-Fang-Quote von 63 Prozent, was nicht zum Besten der Liga zählt. Und diese Zahl zeigte sich auch im Spiel gegen die Packers: Bis auf ich-werf-mal-ganz-weit-in-die-Richtung-von-Megatron-pässe kommt wenig an und kaum unter Druck, kommen die Fehler INT an CB Casey-Hayward im zweiten Viertel. Und auch in der zweiten Halbzeit einige Würfe von Stafford zu spät bzw. weit hinter der Laufrichtung des Passempfängers – Resultat: zweite INT und gleich noch mit einem Return-TD für die Packers, die sicherlich nicht ganz souverän in dieser Phase auftraten.
Umso erstaunlicher, wie die junge Verteidigung der Packers die Lions im Griff mehr oder weniger im Griff hatte und das mit den ganzen Verletzten und vielen Rookies. Es fehlten: OLB Clay Matthews, S Charles Woodson, Starting LB Nick Perry und Desmond Bishop (ganze restliche Saison) – das ist einiges.

2.Halbzeit ausgeglichener, aber Packers mit entscheidendem Drive und Stop
Doch die Lions versuchten sich ein wenig anzupassen, machten nun viel mehr Laufspielzüge oder Screens und kurze Pässe. Das verunsicherte zunächst die Packers Defense, das spekulieren auf einen Pass auf Calvin Johnson war aber immer da und trotzdem machte der seinen Touchdown.
Ironischerweise warf Stafford einen weiteren Pass „behind the Receiver“, wie der Kommentator meinte, der CB der Packers „liest“ diesen Pass zwar gut, aber kommt durch den schlechten Ausführung Staffords ein wenig zu spät und Megatron kann die Wurf gerade noch so fangen. 17-14 für die Lions. Und auf einmal hatte sie Oberwasser. Ein entscheidender Stop der Packers kurz vor der Endzone, erlaubte nur ein Field Goal der Lions und damit weiterhin die Chance mit einem Touchdown in Führung zu gehen.


Randall Cobb wird immer wichtiger
Gesagt, getan. Da ließ sich QB Aaron Rodgers nicht lange bitten und führten einen 82-Drive der Packers in die Endzone der Lions. WR Randall Cobb fing am Ende einen 22-Yard-Pass zum Touchdown und zeigt damit wieder einmal, welch wichtige Rolle der junge Wide Receiver im Spiel der Packers mittlerweile spielt. Von der Anlage her so ähnlich aufgebaut wie Donald Driver, aber noch viel schneller. Einige Packer-Fans meinen sogar, er könnte der Grund sein, warum man nicht so sehr auf einen neuen Vertrag mit Star-WR Gregg Jennings aus sei, der immer noch verletzt an der Seitenlinie mitjubelte.
1:55min vor Schluss verwandelte Kicker Mason Crosby den Extra Punkt zum 21:20 und wenig später ein Field Goal zum 24:20. Nicht selbstverständlich, denn vorher hatte er einige aussichtsreiche FG klar verfehlt – nicht das erste mal, dass dies passiert und ein Grund zur Sorge für die Packer-Fans mit Blick Richtung Playoffs.
Da ist die Defense aus Green Bay schon längst angekommen. Richtig stark, wie sie in den verbleibenden knapp 2 Minuten keine Pässe der Lions mehr zuließen. Alle gingen daneben und der letzte Versuch ging noch nicht mal auf Calvin Johnson, was ander Seitenlinie für einige Diskussionen sorgte. Aber das passiert halt, wenn man sich darauf und auf irgendwelche Comeback-4.Viertel verlässt. Dieses Mal gab es kein HappyEnd.

Packers insgesamt das kompaktere Team
Mit nun 5 Siegen in Folge und mit bald wieder mehr Star-Spielern an Bord, sind die Packers in Richtung Playoffs brandgefährlich. Aaron Rodgers versprach im Sommer, das Team werde besser sein als im Jahr 2011. Damit meinte er nicht mehr als 15 Siege, sondern vielleicht einfach nur effizienteren Football. Mit der Niederlage der Chicago Bears im Monday Night Game sind sie nun schon wieder auf Rang 1 der NFC North gewandert. Und der zweite Anzug steht den Packers schon sehr gut. Der Verein um General Manager Ted Thomson versteht es wie kein zweites Team der Liga, die Spieler aus der zweiten Reihe zu motivieren bzw. überhaupt erst einmal Spieler mit Potential in ihren Kader zu bekommen! Ob Rookie oder nicht-gedraftete Spieler, alle erfüllen derzeit ihre Aufgabe in Green Bay sehr gut. Das war schon einmal der Fall: 2010 und da winkte am Ende der Superbowl... na mal sehn.



ms


Montag, 19. November 2012

Colts am Ende ohne Glück

Zu Beginn des vierten Viertels. Die Colts stehen an der 23-Yard-Linie der Patriots. Andrew Luck wirft einen kurzen Pass zur linken Außenlinien für Reggie Wayne. Doch Luck wirft zu spät und der Pass landet im Rücken von Wide Receiver Wayne und in den Armen von Alfonzo Dennard. Vor Dennard sind nun 80 Yards grüner Rasen. Der einzige, der den Weg zum Touchdown versperren will, ist Andrew Luck, der von der Mitte schräg auf ihn zu stürmt. Doch Luck verpasst ihn. Ein symbolisches Bild für das gesamte Spiel, das die New England Patriots am Ende deutlich mit 59 zu 24 gewinnen. 


Mit Chuck und Luck zu den Playoffs
So deutlich wie das Ergebnis am Ende war, so deutlich war es im ersten Viertel noch nicht. Die Indianapolis Colts, die letzte Saison nur zwei Spiele gewinnen konnten und mit dem ersten Pick im Draft belohnt wurden, führten 14 zu 7. Mit einer guten Mixtur aus unterschiedlichen Lauf- und Passspielzügen konnte die Mannschaft aus den Indiana die Patriots Verteidigung in Bedrängnis bringen. Besonders Andrew Luck, der erste Pick im diesjährigen Draft, glänzte mit äußerster Präzision. Alles in allem sahen die Colts nicht aus wie das Team vom letzten Jahr und trotz der Niederlage können sie auf Grund ihres machbaren Spielplans in die Playoffs kommen. Mit einer Bilanz von 6-4, auf dem 5. Platz der AFC und vier von sechs kommenden Spielen, die zu gewinnen sind, wäre allein die Playoff-Teilnahme ein großer Erfolg für Quaterback Andrew Luck, Besitzer Jim Irsay und den von Leukämie gezeichneten und pausierenden Cheftrainer Chuck Pagano.

Patriots dominieren! Favorit für den Superbowl?
Aber Ehre wem Ehre gebührt. Die Patriots gewinnen ihr viertes Spiel in Folge und kontrollieren die AFC East mit deutlichem Vorsprung. Vor der Saison hatte ich das Team aus Foxborough als einen Favoriten für den kommenden Superbowl. Neben anderen Fehleinschätzungen ist der Superbowl-Pick wohl noch das was am ehesten eintrifft.
Nachdem erste Viertel war das Spiel, wie so viele Spiele zuvor, geprägt von der Dominanz der Patriots. Ihren ersten Punt verbuchten sie erst im dritten Viertel, ansonsten schlossen sie jeden Drive mit Punkten ab und bestraften jeden kleinen Fehler der Colts. Zum Beispiel nach dem Defensive End Rob Ninkovich Andrew Luck den Ball abnahm, warf Tom Brady 6 Sekunden später mit seinem ersten Ballkontakt nach dem Turnover einen 24-Yards Touchdown-Pass zum Tight End Rob Gronkowski.
Der Star auf dem Feld war aber Julian Edelman, ein perfektes Beispiel für den idealen Patriots-Spieler-Typ. Bei anderen Mannschaften durch das Raster gefallen, an einem mittelklassigen College drei Jahre als Quaterback gespielt und bei den Patriots zu einem extrem gefährlichen und vielseitig einsetzbaren Wide Receiver und Returner geworden. Sein Punt-Return-Touchdown und sein 2-Yards Touchdown-Pass von Brady sind das Ausrufezeichen an diesem Abend. Zurzeit scheinen die Patriots allen davon zu laufen.




mh

Montag, 12. November 2012

Falcons verlieren erstmals - Saints noch in die Playoffs?


Die Atlanta Falcons legten los, als wollten sie den Rest der Liga (und mir) beweisen, dass ihre bisher Niederlage-Freie Serie auch weiterhin mit einer starken Performance bestätigt werden würde. Gegen die heiß-laufenden New Orleans Saints ging es schon recht krass los: 3:20min-drive, 80 Yards und Touchdown. Bang, das saß. Und hinterher gleich noch eine Interception gegen Star-QB Brew Brees - eine Kategorie, in der die Falcons auf dem dritten Rang in der Liga sind. CB Asante Samuel zeigte, dass er immer noch zu einer der besten Corners in diesem Bereich gehört. 10:0-Führung für die Falcons. ein Ausrufezeichen.

Die Antwort der Saints
Aber schon bei der nächsten Possession der Saints konnte CB Samuel mit einem nicht gemachten Tackle RB Ivory amateurhaft nicht aufhalten und durch war er - TD New Orleans und die Saints sind wie so oft ganz schnell in der Lage zurück ins Spiel zu kommen.
Und jetzt fangen die Saints auch noch an richtig zu laufen und das sogar noch mit ganz vielen RBs – 4 waren beim Spiel am Sonntag im Einsatz, man wusste gar nicht wohin man zuerst schauen sollte. Rasend schnell ging alles und dann auch noch diese ganzen Anspielstationen, die Brews da die ganze zeit um sich herum hat. Kurzer Pass auf TE Jimmy Graham und zack waren sie mit 14:10 in Front. Jetzt waren die Falcons gefordert, um wieder nachzulegen.

Falcons tun sich schwer
Bei der Falcons Offense fängt vieles mit RB Michael Turner an, obwohl dieser diese Saison noch gar nicht soo überzeugend ist und auch gegen die Saints nicht wirklich produktiv. Aber Defenses müssen ihn respektieren und das eröffnet viel Raum für Play-Action-Spielzüge, um die großen und schnellen Receiver Julio Jones und Roddy White zu bedienen, die hinter die Defense-Reihen zustechen können.
Und mit TE Tony Gonzales hat man einen der zuverlässigsten Passempfänger der Liga. Die Antwort der Falcons kam daher auch recht promt: TD von Gonzalez.
Trotzdem waren es die Saints, die jetzt das Spiel bestimmten und die starke Falcons Defense konnte sie kaum aufhalten. Kurz vor der Halbzeit führte wieder Brews seine Mannen übers Feld und Jimmy Graham konnte seinen zweiten TD verbuchen – mit 21-17 gings in die Pause.

Kopf-an-Kopf-Rennen
Die zweite Halbzeit ging zwar für die Saints nicht gleich so schwungvoll weiter, aber die Falcons taten sich auch schwer. Das angesprochene Play-Action-Spiel und das allgemeine Warten auf den „Deep-Ball“ auf die Wide-Receiver konnte nun auch die Saints Defense erahnen und interceptete QB Matt Ryan bei einem 3rd and 10 weit entfernt von der Endzone. Da kann man noch sagen: Sowas kann man mal probieren. Zudem war Julio Jones schon im 2. Viertel kurzzeitig verletzt aus dem Spiel und dann wird es auch schon recht dünn auf dieser Position der Falcons.

Doch damit waren wieder die Saints am Ball und damit genauer: Drew Brees. Der hatte es schon in den letzten Wochen gesagt: Die Saints Offensive findet so langsam seinen Rhythmus. Das hört sich fast wie eine Drohung an.
Kaum die Interception der Verteidigung und nach ein paar Pässen, sehr guten Catches und energischen Läufen und zack waren sie wieder in der Endzone. Immer wieder beeindruckend, wie schnell diese Saints punkten können. Schon in der ersten Halbzeit brauchten sie nur 13 Minuten Ballbesitz, um 3 Touchdowns zu fabrizieren.
Das ist natürlich krass, aber die Falcons Defense fand dagegen auch kein Mittel.

Play-from-behind bei den Falcons
Und schon wurde ein Problem doch wieder erkennbar bei den Falcons: Ist Michael Turner nicht im Spiel, müssen sie Matt Ryan mehr werfen lassen und damit sind sie ausrechenbarer, gerade wenn einer wie Julio Jones an der Außenlinie steht – und wenn sie mit mehr als 10 Punkten zurück liegen.
Ein schnelles 3andOut nach dem 28:17 der Saints lieferte den Ball wieder an die brandheiße Offense von New Orleans, viel musste versucht werden, wenig sprang heraus.
Die Falcons haben die ganze Saison nicht mit mehr als 7 Punkten zurückgelegen... - nie waren sie also gezwungen, „von Hinten“ zu spielen. Also die Balance zu halten bzw. halten zu können zwischen mehr Passspielzügen, und gleichzeitig den Lauf nicht zu vernachlässigen. Das schafften sie einfach nicht, und wenn ich mich erinnere, waren die Falcons dazu letztes Jahr, gerade gegen die Giants in den Playoffs ebenso nicht in der Lage. Unter Druck machen sie Fehler und/oder können ihr Potential nicht abrufen.

Führung der Saints hält am Ende
Die Defense zeigte jedoch dann nochmal, dass sie es doch drauf hat. Stoppte die Saints-Maschine ab und an mal, aber oft wurden sie an diesem Sonntag von Strafen zurückgeworfen und das obwohl Atlanta als "least penalized team" der Liga ins Spiel ging.
Die Saints führten aber bis in die Schlusssekunden des Spiels - es wurde zwischen diesen beiden Teams also mal wieder eng.
Die Falcons stand mit 1st and Goal vor der Endzone, aber schafften sie es nicht, mit 4 Versuchen den Touchdown zur Führung zu machen. Nach einem 3andOut der Saints, hatten sie danach sogar nochmal eine kleine Chance, aber auch hier reichten nochmal 4 Versuche nicht, um 10 Yards zu machen... 31-27 für Saints hieß es am Ende.

Saints noch im Rennen
Für die Saints ein wichtiger Sieg gegen den Divisionsrivalen und damit ein Ausrufezeichen, dass vor allen Dingen mit dieser Offense weiterhin zu rechnen sein wird - ob es noch für die Playoffs reicht, dass wird echt mal spannend.
Die Falcons hingegen verlieren in der Saison zum ersten Mal. und ernsthaft: Solche spielentscheidende Versuche am Ende des Spiel muss man machen, wenn man gegen die Großen gewinnen will. Ich bleib dabei: Gegen Oakland, Kansas City und Redskins mag das alles reichen, mehr haben die Falcons meiner Meinung nach noch nicht bewiesen. Die erste Niederlage wird sie jetzt testen... - der Schleier über die Unbesiegbaren ist zumindest schon mal runter

ms

Samstag, 10. November 2012

Frontrunner zur Midseason

Vor zwei Wochen wollte ich noch schreiben, in der NFL herrsche nur noch Mittelmaß und Spielausgänge hängen schlicht von der Tagesform einiger Spieler (oder Schiris) ab. Doch zur Mitte der Saison scheint sich so langsam eine Gruppe von Teams abzuzeichnen, die sich so ein wenig als Favoriten für die Playoffs herauskristallisieren.

Ausgeglichen wie noch nie
Trotzdem muss man ehrlich zugeben, dass diese NFL-Saison wohl eine der ausgeglichensten Spielzeiten jemals ist. In Woche 7 spielten die St.Louis Rams gegen die Green Bay Packers, beide mit einem Rekord von 3-3... - das sagt alles. Obwohl beide Teams im letzten Jahr noch Lichtjahre voneinander entfernt waren. (ok, wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass beide Mannschaften bei weitem noch nicht auf Augenhöhe sind) Aber viele Teams, die letztes Jahr noch ernsthaft zu kämpfen hatten, überhaupt was auf die Beine zu bekommen, sind jetzt durchaus ernst zu nehmen.
Viel hängt mit dem überragendem Draft-Jahrgang zusammen, vor allen Dingen mit den Quarterbacks - und hierbei die beiden Frontrunner: Robert Griffin 3 und Andrew Luck.
Erst gestern führte Luck die Indianapolis Colts zu einem weiteren überzeugendem Sieg - dem vierten in Folge - gegen die Jacksonville Jaguars. Damit liegen die Colts mit 6-3 Siegen schon recht gut im Playoff-Rennen.
Auch RG3 überzeugt bei den Washington Redskins, die es aber nach einem guten Start jetzt deutlich schwerer haben, ihre Siege einzufahren. Auch Rookie-QB Russell Wilson macht die Seattle Seahawks zu einem ernst zunehmenden Konkurrenten in der NFC. Siege gegen die Patriots und gegen die Packers (najaa, muss man hier hinzufügen), zeugen davon, dass Potential im Team steckt.

Kurz vor dem Sprung
Bei einigen Mannschaften merkt man irgendwie richtig, dass sie kurz davor sind, den nächsten wichtigen Schritt Richtung Liga-Spitze zu tun. Ihnen einfach nur noch die gewissen Prozente und ein Schuss Souveränität und Konstanz fehlen. Seattle würde ich dazu zählen, auch die Colts oder auch Miami und überraschenderweise selbst die Vikings. Natürlich sind auch immer noch die allzeit-kurz-vor-Elite-stehenden Chargers, Cowboys, Tampa Bay und (wohlwollend auch die) Eagles zu nennen. Durch die Rookies QB Brandon Weeden und RB Trent Richardson sind auch die Cleveland Browns zwar immer noch nicht wirklich gut, aber ich bin gespannt auf die zweite Saisonhälfte, wie sich die junge Mannschaft noch stärker zusammen finden wird.

An der Spitze nahezu Erwartetes
Trotzdem sind es auch dieses Jahr wieder die üblichen Verdächtigen, wenn es um die begehrten Playoff-Positionen geht. Aber selbst bei den Teams am oberen Ende ist meiner Meinung nach einiges mit Vorsicht zu genießen. Ich traue dem Braten noch nicht so ganz - jedenfalls bei den meisten Mannschaften, die derzeit in ihren Divisionen oben stehen.
Bestes Beispiel: das derzeit beste Team der Liga: die Atlanta Falcons (8-0). Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie das Team um QB Matt Ryan im letzten Jahr von den NY Giants aus dem Stadion gejagt wurden (24:2!), dann muss man skeptisch sein, was dieses Team bisher zeigt. Alles gut und schön, aber in den Playoffs zählts und die Hammer-Teams haben sie bisher nicht gespielt und die eigene Division ist auch gerade nicht gerade Elite. Spiele gegen die Saints und im Dezember gegen die Giants werden dann wohl mehr zeigen.
Ähnliches gilt aber für die dann folgenden Teams in der Sieges-Rangliste, die interessanterweise in dieser Woche aufeinandertreffen: die Chicago Bears (7-1) und die Houston Texans (7-1). Auch da viel Sonne, aber Schatten gibt es auch da. Die Bears O-Line ist weiterhin schwer zu ertragen und QB Jay Cutler oft mehr unter Druck, als ihm lieb ist. Dass er aus diesen Situationen manchmal krasse Dinge hervorzaubern kann, mag richtig sein, manchmal fabriziert er aber auch dann Mist und schreit danach noch seine Teamkollegen an. Alles also auch sehr wackelig, genauso wie bei den Texans. QB Matt Schaub ist zwar solide, aber das ist dann auch alles und sich die ganze Zeit nur auf Arian Foster zu verlassen, kann auch gefährlich sein, wie sich in der Niederlage gegen die Packers zeigte. 

Die einzigen Niederlage der Bears und Texans kamen interessanterweise beide Male gegen Green Bay und damit von einem weiteren Favoritenteam. Nicht wirklich gut gestartet, oft mit Ungereimtheiten - offensiv wie defensiv - und durch einige Schiedsrichter benachteiligt, nehmen die Packers jetzt richtig Fahrt auf - 3 Siege in Folge vor der Bye-Week. Ob die junge Defense und die vielen Verletzten nicht auch noch Tribut zollen müssen, wird sich auch hier zeigen. Gegen die 49ers und Giants, die bisher einen sehr solide Eindruck machen, wird es sicherlich schwer werden in den möglichen Playoffs. Da werden sich sicherlich auch die Patriots wiederfinden, die auch noch nicht so richtig durchgestartet sind und sich zwischenzeitlich mal die Seele aus dem Leib schießen und dann aber auch einen 13Punkte-Vorsprung gegen die Seahawks aus der Hand nehmen lassen. Ganz zu schweigen von den Baltimore Ravens, die ähnlich agieren, zwar immer wieder gewinnen, aber mit einer ungewohnt schlechten Defense durch die Gegend ziehen. Ob das so alles gut geht?
Die Verfolger warten jedenfalls und das ist ja das gute. Noch haben wir nur die erste Hälfte gesehen, jetzt wirds kalt und bitter-ernst. juhu. keep von playing some football :)

ms

Montag, 5. November 2012

Im Schatten von Sandy


Das Spiel Pittsburgh Steelers gegen New York Giants am gestrigen Sonntag, stand im Schatten des verwüstenden Hurricane Sandy. Obwohl der Spielbetrieb fernab der Normalität ablief, konnten die Steelers das bis zur letzten Minute spannende Spiel mit 24 zu 20 für sich gewinnen.

Spieler schliefen im Hotelflur
Es ist schwer zu bewerten, welche von den beiden Mannschaften am meisten unter den Folgen des Sturms zu leiden hatte und auf welcher Weise sich das auf das Spiel auswirkte. Die Steelers sind erst am Sonntag früh in New York angekommen und am selben Abend wieder zurück geflogen, weil sie nicht genügend Hotelzimmer in der Region um das Stadion fanden. Nach der Morgenbesprechung im völlig ausgebuchten New Yorker Hotel schliefen einige Spieler im Flur, so Ben Roethlisberger. Auch die Spieler der Giants hatten mit Problemen und Irritationen zu kämpfen, aber das die ganze Woche. Quaterback Eli Manning musste seine Familie in ein Hotel ins benachbarte Hoboken, New Jersey unterbringen, weil seine Wohnung geflutet wurde. Das Haus von Linebacker Mathias Kiwanuka wurde gar ganz weggespült. Anders als der New York City Marathon wurde das Spiel aber dennoch austragen. Es sollte den Menschen eine wohlverdiente Ablenkung liefern. Das tat es. Doch leider mit ungünstigen Ende für die Giants.

Nach dem Schiedsrichter-Streik wieder Fehlentscheidungen
In der ersten Halbzeit lieferten sich beide Mannschaft einen höchst ausgeglichenen Wettkampf, der sich in allen drei Phasen abzeichnete – Special Teams, Verteidigung, Offensive. Man erkannte was unumstößlich fest steht. Die beiden Mannschaften, die in den letzten sieben Jahren zusammen vier Superbowl gewannen, zeigten warum sie seit Jahren oben mitspielen. Zwei kritische Schiedsrichterentscheidungen verhalfen den Giants zum Vorteil. Ein übertrieben interpretierter pass interference call und ein ungerechtfertigter unnecessary roughness schenkten den Giants sieben Punkte. Nach dem Schiedsrichter-Streik sind Fehlentscheidungen wohl wieder Thema. Die Steelers erholten sich von dem Rückstand, bekamen die einmalig gute Verteidigungslinie der Giants (vier Sacksund zwei forced fumbles) im letzten Teil des Spiels unter Kontrolle und machten 14 Punkte im letzten Viertel. Trotz sehr guter Leistung in den ersten 45 Minuten, kamen die Giants am Ende nicht mehr in Spiel – dreimal hintereinander 3 and out.

„HEEEEEAAAAATH“, „CRUUUUUUUZ“ und „Herzlich“
Es war das Spiel der Publikumslieblinge. Das konnte man hören. Ein seltenes Zusammentreffen der Spieler mit kurzen und wohlklingenden Namen. Sympathischer Spieler mit spektakulären Aktionen. Heath Miller, Tight End bei den Steelers und Victor Cruz, Wide Receiver bei den Giants. Oder besser bekannt als „HEEEEEAAAAATH“ und „CRUUUUUUUZ“. Denn so schallt es in tiefen Bässen von der Tribüne durch das Stadion. Doch neben „HEEEEEAAAAATH“ und „CRUUUUUUUZ“       war auch Linebacker Mark Herzlich auf dem Feld. Der 2009 vom Knochenkrebs geheilte Herzlich spielte für den verletzten Chase Blackburn und war einer der aktivsten auf dem Platz. Neben Blackburn, Andre Brown, Martellus Bennett, Bear Pascoe und Stevie Brown ist Herzlich einer von vielen Giants Spielern die als Außenseiter zum Team kamen und nun zu den Säulen des Erfolgs gehören. Ein deutliches Zeichen für gutes Management.

mh