Samstag, 29. November 2014

This is the end... - RGIII wird in Washington degradiert

Was anfing wie eine hoffnungsvolle Traumkombination, entpuppt sich mehr und mehr zu einem großen Missverständnis. Robert Griffin III wird am Wochenende für die Washington Redskins nicht mehr als Starting-QB aufs Feld laufen. Der Rookie des Jahres 2012 wird somit schon im zweiten Jahr in Folge spät in der Saison aufgrund mehr oder weniger schlechte Leistungen auf die Bank gesetzt. Viele, z.B. LaVar Arrington, können sich kaum vorstellen, dass er damit überhaupt noch eine Chance in Washington hat, dem Team welches ihn 2012 in der ersten runde gedraftet hatte.


Auf die Bank gesetzt, wegen Colt McCoy...(!)

Coach Jay Gruden betonte in der Pressekonferenz zur Degradierung am Mittwoch, dass QB Colt McCoy dem Team derzeit einfach die besseren Chancen gibt zu gewinnen und er seine Chance verdient hat. Wenn er überzeugt, dann wird er auch die Nummer eins bleiben.
Aber wie konnte es dazu kommen dass der ehemals hochlobte RGIII so schnell von zu viel versprechenden Leistungen zu einer weitgehende Enttäuschung wurde? Zwei gründe kann man da meiner Meinung nach ausmachen: Seine Einstellung bzw. Persönlichkeit (und damit sein Umgang mit den Medien), sowie einfach sein (derzeit) schlechtem Spiel.

Unverständlich schwache Leistungen als Quarterback

Dass dürfte wohl der ausschlaggebenste Grund gewesen sein. Schon in den letzten Wochen bzw. auch schon zu Beginn der Saison konnte RGIII nur in Ansätzen auf seiner Position überzeugen. Gerade in den letzten beiden Spielen von seiner Knöchelverletzung genesen machte er in seinem Quarterback-Spiel kaum etwas richtig und war schwer mit anzusehen. Schlechte Würfe - teils überworfen, teils zu kurz und zu ungenau geworfen-, mit schlechter Stellung in den bzw. zum Wurf. Viel erschreckender aber seine auffällig nicht vorhandene Fähigkeit einfachste Verteidigungsreihen zu entschlüsseln und Angriffszüge durchzuspielen. Brain Billick als ehemaliger QB-/und Head-Coach versiert zernahm ihn regelrecht in der letzten Woche und zeigte auf wie er selbst einfachste Reads nicht sah - I dont know what he sees...
Nach dem Spiel gegen San Francisco hatte Experte Mike Mayock eine ähnliche Analyse seines schlechten Spiels parat.

Andere Quarterback-Philosophie mit Gruden
Auch zu Beginn der Saison tat er sich nach seiner verletztgespielten Saison 2013 schwer wieder an die Leistungen in seinem Rookiejahr anzuknüpfen. In das neue System von Gruden musste er sich erst noch rein finden. Gruden stand zudem für eine ganz andere Philosophie für die Quarterback-Position: Er will eher einen QB der als Manager auf dem Platz ist, gute Entscheidungen trifft und flexibel spielen kann. In erster Linie galt es die Playmaker um ihn herum mehr ins spiel zu bringen: WR DeSean Jackson hatte man extra dafür verpflichtet, WR Pierre Garcon ist ebenfalls kein schlechter. Auch auf der Tight End-Position waren des 'Skins gut besetzt und mit RB Alfred Morris hatte man einen Running Back der prädestiniert war fürs "carrying the load"...
Die Offensive Line macht in der Tat derzeit erhebliche Probleme aber - auch das wissen alle experten - muss man mit schnellen Pässen zu den Playmakern begegnen. Aber genau hier ist RGIII schwach. Oft kommt es einem so vor als ob er die dinge über-denkt und irgendwie unsicher und auf der suche nach der besten Option die einfachen Pässe vergisst.
LaVar Arrington hatte interessanterweise bereits nach dem zweiten PreSeason-Spieltag auf diese schwäche RGIII hingewiesen: er suche immer nur die erste Option des Wurfes,  die vom Spielzug möglich ist. Ist diese nicht da, laufe er einfach selbst los obwohl vielleicht andere Optionen auch noch möglich wären. Dies, so LaVar, bedeute zwangläufig eine riesige Verletzungsgefahr weil man nicht jeden zweiten versuch anfangen kann durch die Gegend zu laufen. Es bringt aber auf der anderen Seite auch nicht die Mitspieler ins spiel bzw. lässt die gegnerische Defense die anderen Optionen respektieren...

Das komisches Selbstbild des RGIII
Das bringt einen zwangsläufig auch zur Person des Robert Griffin III. Schon Ende der 2012er Saison hatten wir über sein erstes Playoffspiel geschrieben und wie er sich dort unverständlicherweise gesundheitsgefährdend auf den Platz stellte und während des Spiel dann auch sein Knie zertrümmerte. Das hätte man noch als unbedingten Willen abtun können, als heldenhafte Naivität oder nahezu patriotistische Loyalität zu seinem Team zu stehen - das mögen ja die Amerikaner besonders. Aber der Nachgang dazu und der Umgang in 2013 hätte deutlich machen müssen wie RGIII tickt und wie er eigentlich eine Gefahr für sich und auch seines Teams sein kann.
Ich will nicht dramatisieren, ich mochte ihn am Anfang auch und fand - persönlich betroffen - einen Politikwissenschaftler als Profi-Footballer schon ziemlich cool. Aber wie das immer so ist mit den Sozialwissenschaftlern: Oftmals überdenken sie sehr viele Sachen, fühlen sich zum Teil überlegen und denken und tun so als ob sie über alles bescheid wüssten. RGIII nahm schon damals die Rolle ein, sich für das Team einzusetzen, alles dafür zu tun, besser zu werden - bei seinen Interviews hatte man eigentlich regelmäßig das Gefühl, er komme sich wie der Trainer vor, wisse ja schon alles. Dass dies bei Coach Mike Shannahan nicht gut ankam, konnte man sich vorstellen. Dass er innerhalb des Teams durchaus für seinen Einsatz geachtet wurde, mag sein, aber die Erwartungen müssen dann eben auch erfüllt werden. Das war schon in der - zugegen verletzungsbedingten - schlechten Saison 2013 nicht der Fall.
Nun wurde es noch schlimmer, also seine Leistung und sein naiver Umgang damit in den Medien.

Kein Chance mehr in Washington
Schon nach dem ersten Spiel nach seiner Verletzung gegen Tampa Bay überraschte er die Medienvertreter bei seiner Nach-Spiel-PK mit der Aussage, dass ja auch große QBs wie Peyton Manning und Tom Brady nicht gut spielen, wenn die Spieler um sie herum dies nicht tun. Autsch. Berechtigte Frage, was er damit eigentlich gemeint hat und warum er so seine Mitspieler schlecht dastehen lässt. Kein Wunder, dass Coach Jay Gruden dies öffentlich und vehement korrigierte. Dass Gruden nach einem erneut schwachen Spiel jetzt die Reißleine zog, war nur zu verständlich. Auch Skip Bayless vermutet, dass gerade diese Attituden von RGIII dem Coach wenig gefallen. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass er sich woanders eine neue Chance suchen muss.
Schade eigentlich. Es hatte doch alles so gut angefangen in der Hauptstadt der USA... (ist ja wie in der Politik...;)

ms

Sonntag, 26. Oktober 2014

Favoriten für 5 ½ Wochen. Chargers ab jetzt chancenlos?

Vor der Saison hatte wohl keiner die San Diego Chargers auf dem Schirm. Das änderte sich schnell. Nach dem überzeugenden Sieg gegen den diesjährigen Super Bowl Gewinner Seattle Seahawks gehörten die Chargers zu dem erlesenen Kreis der Playoff-Favoriten. Doch das änderte sich wieder schnell. Warum nur?

Wer vor der Saison mehr als fünf Chargers Spieler beim Namen nennen konnte war entweder Fan, verrückt oder sehr belesen. Freilich Quarterback Philip Rivers, fünfmaliger Pro-Bowl-Spieler, gehört seit langem zu den besseren Werfern der Liga und ist deswegen vielen ein Begriff. Antonio Gates, ehemaliger Basketballspieler, riesengroß und riesenschwer, ist auch den Meisten bekannt. Aber drei oder vier weitere Spieler zu nennen wird schwer. Kein Wunder, die Chargers haben trotz Rivers selten Bedeutung im Ligageschehen.

Mit dem Sieg über Seattle zum Favoriten gekürt…

Das änderte sich am 14. September, dem zweiten Ligaspieltag. Die Seattle Seahawks waren zu Gast in San Diego und keiner nahm an, dass die Chargers nur den Hauch einer Chance hätten. Seattle hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein Spiel im Jahr 2014 verloren und nur eins in den letzten sieben Spielen. Am 22. Dezember 2013 verließ Quarterback Russell Wilson das letzte Mal ohne Sieg den Platz. Die Seahawks ließen nichts anbrennen. Alle Experten waren sich sicher der alte Super Bowl Gewinner wird der neue sein.

Doch es kam anders. Die Chargers konnten zeigen, wie die Mannschaft aus dem Nordwesten zu besiegen ist: Mit flinken Receivern, einem massivem Tight End und einer soliden D-Line. Dasselbe Erfolgsrezept, das die Indianapolis Colts letztes Jahr nutzten – ist vielleicht auch kein Geheimnis, nur schwer nachzuahmen.

… und mit einer Niederlage wieder in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht


Nun dachte jeder die Chargers werden die Playoffs wieder aufmischen, so wie letztes Jahr, vor allem wenn sie weiter so spielen werden, wie gegen die Seahawks. Doch der Favoritenstatus dauerte kaum 6 Wochen, 5 ½ Wochen um genau zu sein. Gegen Peyton Manning und die Denver Broncos waren die Chargers Chancenlos. Letztes Jahr konnte sie den Broncos in der Saison noch eine herbe Niederlage beibringen. Dieses Jahr nicht mehr. Und nun?


Rivers kann sich nun zehn Tage ausruhen. Nächsten Sonntag geht’s gegen Miami und dann eine Woche Pause. Keine leichte Aufgabe den Spielrhythmus zu behalten. Nach drei Spielen, die Rivers und die Chargers gewinnen können, trotz der vielen Pausen, kommen fünf Spiele gegen Playoff-Mannschaften von diesem Jahr. Schwer hier fünf Siege einzufahren. Gut möglich, dass nach so einem guten Start in die Saison vor den Playoffs wieder Schluss ist und die Chargers wieder in die Bedeutungslosigkeit versinken

mh

Donnerstag, 4. September 2014

5 Spieler, die 2014 ihr großes Comeback feiern werden

In kaum einem anderen Sport geht es so oft um „Geschichten“, welche den Ausgang eines Spiels oder einer Saison ändern – um „Momentum“, um Ansprachen, oder um Spieler, die ganze Teams zu unerwarteten Erfolgen führen. Immer wieder schreiben Comebacks die Geschichte von Teams, manchmal der ganzen Liga neu. Wer hätte z.B. gedacht, dass Peyton Manning nach einem Jahr Auszeit und mehreren Nacken-OPs wieder so überragend zurückkommt, wie er es nicht nur in der letzten Saison gezeigt hat...Grund genug für uns einen Blick auf mögliche Kandidaten zu werfen, die 2014 ähnliches leisten können – unsere 5 Comeback-Player der Saison (bzw. die, die es sein wollen)

Rob Gronkowski
Mensch, was haben den guten alten "GRONK" im letzten Jahr vermisst. Mehrere Verletzungen plagten den ehemals Über-TightEnd während der letzten Saison und auch die 2014er Vorbereitung lief alles andere als geplant. Am Sonntag wird er wahrscheinlich spielen können, was der Patriots Offensive auch wahrlich helfen wird. Schon letztes Jahr mit 4 Touchdowns in 7 Spielen, zeigte er wie wichtig er für das Offensivspiel um QB Tom Brady ist. Nicht nur "Tom terrific" wird sich freuen, auch andere sehen ihn als einer der Spieler, die 2014 wieder entscheidend zurückkommen werden. Schließen wir uns an.
Chancen als Comeback-Player 2014: 75%.


Reggie Wayne
Man könnte hier jetzt auch andere Wide Receiver stehen haben, die letztes Jahr angeschlagen oder verletzt waren, wir bleiben aber Old School und heben den 35-jährigen Indianapolis Colts WR Reggie Wayne hervor. Als dienstältester Receiver für QB Andrew Luck Offensive war er die letzten eine Bank. Immer eine sichere Anspielstation und der "Go-to-Guy" vom jungen QB, sowie ein Mentor für die jungen Receiver um ihn herum.
Einfach ein sympathischer Typ und auch in 2014 weiterhin sehr wichtig, hoffentlich bleibt er gesund.
Chancen als Comeback-Player 2014: 50%

RG3
Dieser Name musste hier stehen und war Ausgangspunkt für die Fragestellung: Wie kommt RG3 nach einer Grottensaison 2013 wieder zurück zu alter Form, welche die Redskins 2012 in die Playoffs geführt hatte?
Ehrlich gesagt: ich habe keine Ahnung! Das Hick-Hack um sein Aussetzen der letzten Spiele im Dezember, die Diskussion um sein Verhältnis mit dem entlassenen Coach Mike Shanahan, der Umgang mit Medien wirkten schon sehr bizarr. Es wirkte so, als denke hier ein hochgehypter Jungspieler, er wisse genau, was richtig ist und niemand sonst. Das Image muss man erstmal wegkriegen... - Die Pre-Season 2014 gab das jedenfalls nicht her. Es sah einfach schrecklich aus. Kein einzigen Touchdown warf RG3, stattdessen bekleckerte er sich nicht mal beim "Sliden" mit RuhmDie Fragezeichen sind eher größer geworden, ob er wirklich das Zeug dazu hat, ein richtig guter QB zu werden. Wie man da auf die Idee kommt, RG3 sei wieder der alte - keine Ahnung. Einige meinen, er habe nur 1-2 Optionen, die er nehmen will - wenn nicht, läuft er einfach los. Dass dies nicht gut für seine Gesundheit ist, musste er in den letzten Jahren bereits lernen. Die neuen Wide Receiver, allen voran DeSean Jackson werden ihm helfen, die richtigen Entscheidungen muss er treffen.
Chancen als Comeback-Player 2014: (leider) 10%

Percy Harvin
Ja, Percy Harvin. Wie oft wurde schon gesagt, dass dieser Typ einfach ein richtig guter Wide Receiver ist - ja wenn er denn nur gesund bleiben könnte... Gleiches gilt auch wieder für 2014. Anzeichen, was er drauf hat, gabs in den Playoffs und dem Titelgewinn der Seahawks zu sehen. Ohne Golden Tate, wird Harvin 2014 mehr Bälle bekommen als letztes Jahr und auch die Kicks wird er zurück bringen. Beängstigend für die meisten.
Bleibt er gesund, klar ein möglicher "Ausraster" unter den Wide Receivern in diesem Jahr.
Chancen als Comeback-Player 2014: 70%

Aaron Rodgers
Man könnte jetzt sagen: Auch andere Spieler waren im letzten Jahr zwischenzeitlich mal verletzt, kehrten wieder zurück und zeigten dabei schon wie wichtig sie sind..., aber kein Spieler ist wie Aaron Rodgers! Und bei Rodgers geht es auch weniger darum, nur zurück zu kommen, sondern zurück an die Spitze der Liga zu kommen.!
Der Star-QB der Green Bay Packers fehlte seinem Team knapp die Hälfte der Saison. Green Bay versuchte es in dieser Zeit mit 4 Starting-QBs und allesamt verspielten so gut wie jede Playoffchance. Doch am Ende reichte ein Sieg am letzten Spieltag gegen die Bears - natürlich war da "A-Rod" wieder Herr im Haus. Trotzdem folgte in den Playoffs eine erneute Niederlage gegen die 49ers, welche Rodgers wohl immer noch wurmt, einige Abgänge bei den Wide Receivern folgte, und wohl nicht zu unterschätzen: Rodgers wurde bei der 2014er NFL-TOP100-Players Liste von seinen Kollegen nur an Platz 11 gewählt. Ein Affront und wie einige schrieben "großen Fehler", denn Rodgers wird diese Nicht-Würdigung als Motivation nutzen, um alle eines besseren zu belehren. Unser Tipp: Rodgers geht auf eine "You better f***ing remember me"-Tour und führt die Packers in den Superbowl.
Chancen als Comeback-Player 2014: 95%

Andere Vorschläge? Lasst sie uns wissen!

ms

Sonntag, 24. August 2014

5 NFL-Teams, die es nicht in die Playoffs schaffen


Gute Quarterbacks sind rar. Kein Wunder, dass alle Teams unserer Top-5-Listen, keinen soliden Quarterback haben.

„Die NFL ist eine Liga, die vom Quarterback beherrscht wird. Wenn du ihn nicht hast, dann viel Glück, jemand anders zu finden,“ brachte der Sportjournalist Mike Florio von ProFootballTalk es auf den Punkt. Die Vertragsverlängerung von Andy Dalton, Quarterback bei den Cincinnati Bengals, bei der Dalton bis zu 115 Millionen Dollar verdienen kann, brachte Florio zu dieser Äußerung. Nicht Wenige sind der Meinung, dass die Bengals viel zu viel für Dalton bezahlt haben. Doch Florio, so wie auch dieser Blog, denkt, dass Dalton immer noch besser ist, als die Meisten seiner Konkurrenten.

Gute Quarterbacks sind rar. Wer einen hat, tut gut daran ihn zu halten, denn meistens entscheiden die Werfer über das Erreichen der Playoffs. Kein Wunder, dass alle Teams unsere Top-5-Liste, keinen soliden Quarterback haben.

1. Buffalo Bills
Die Bills hoffen, dass sie ihre offensive Wunderwaffe in Sammy Watkins gefunden haben. Mit dem vierten Pick im diesjährigen Draft haben sie sich den schnellen und agilen WR von den Clemson Tigers gesichert. Doch so gut Watkins auch ist, er kann sich die Pässe nicht selber zu werfen. Und weil die Bills Star-Receiver Steve Johnson den San Francisco 49ers überlassen haben, hat Watkins auch keine Unterstützung auf der anderen Seite des Feldes. QB EJ Manuel ist noch zu jung und wirft noch zu ungenau, als das er die Bills nach fünfzehnjähriger Abstinenz wieder in die Playoffs bringen wird.
Playoff-Wahrscheinlichkeit: 5%



2. St. Louis Rams
Sam Bradford hatte wegen einer Verletzung letztes Jahr nur sieben Spiele absolviert. Im gestrigen Preseason-Spiel gegen die Browns hat sich der erste Pick von 2010 erneut am Bein verletzt. Keine gute Voraussetzung für die Rams, die in der Verteidigung unglaublich stark sind aber in der Offensive wenig Furcht einflößend spielen.
Playoff-Wahrscheinlichkeit: 5%

3. Houston Texans
Star-Receiver Andre Johnson  war zu Recht wütend. Der siebenmalige Pro Bowler war verstimmt, weil sein Team weder einen guten Quarterback gedraftet oder auf dem Transfermarkt gekauft hatte. Ryan Fitzpatrick, der neue Werfer von den Texans, konnte bei den Bills schon nicht überzeugen und die Tennessee Titans wollte Fitzpatrick selbst als Ersatzwerfer nicht im Team haben. Warum soll sich das jetzt geändert haben? Nur die Defense mit J.J. Watt und Jadeveon Clowney hat Playoff-Kaliber.
Playoff-Wahrscheinlichkeit: 25%


4. Oakland Raiders
Was für die Texans gilt, gilt auch für die Raiders. Matt Schaub, der neue Werfer von den Raiders, konnte bei den Texans  schon nicht überzeugen. Warum soll sich das jetzt geändert haben? Die Einkäufe dieses Sommers, die ein Journalist als Pro Bowl Team von 2010 bezeichnete, was zynisch gemeint war, aber dennoch die Problematik von alternden Spielern auf den Punkt bringt, wird den Abwärtstrend nicht abwenden können.
Playoff-Wahrscheinlichkeit: 15%

5. Jacksonville Jaguars
Gus Bradley, der 2013 von den Seattle Seahawks kam, hat die richtigen Spieler nach Jacksonville, Florida geholt. Die D-Line mit den Super Bowl Gewinner Chris Clemons und Red Bryant haben im Preseaon-Spiel gegen die Tampa Bay Buccaneers Zerstörung verbreitet. Das lässt hoffen. Blake Bortles, der dritte Pick des diesjährigen Drafts, hat viel Potential, was ebenfalls Grund zur Hoffnung gibt. Doch alles in allem ist das zu wenig, um in die Playoffs zu kommen.
Playoff-Wahrscheinlichkeit: 20%


Was meint ihr? Wer wird es dieses Jahr wieder nicht schaffen?

Mittwoch, 29. Januar 2014

Marshawn Lynch versteckt vor Medien: „I’m just about that action, boss.“

Laut sein ist schlecht, leise sein aber auch. Gerade die Gegenüberstellung von Lynch und Sherman zeigt wie unreflektiert der Medienzirkus manchmal ist.

Die Spieler der Seattle Seahawks könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Star-Running Back Marshawn Lynch versteckt sich vor den Medien beim gestrigen Super Bowl Medien Tag, der Star-Cornerback Richard Sherman erschien extra sechs Minuten früher um sich den Fragen der angereisten Journalisten zu stellen.

Gerade die Gegenüberstellung von Lynch und Sherman zeigt, wie unreflektiert der Medienzirkus manchmal ist.

Sherman löste eine Welle der Entrüstung in den USA aus. Vor zwei Wochen, direkt nach dem Ende des Halbfinalspiels, dem NFC Championship Spiel gegen die San Francisco 49ers, sicherte er den Einzug ins Finale, weil er den entscheidenden Wurf in die Endzone verhindern konnte.

Wenige Minuten nach dem Sherman die beste Aktion in seiner bisherigen Laufbahn machte, schrie er in die TV-Kameras: „Ich bin der beste im Spiel […]“ und Amerika lässt seiner Wut, besonders über Twitter, freien Lauf. Sherman muss 7875 Dollar Strafe an die NFL zahlen


Nur zehn Tage vor dem NFC Championship Spiel gegen die 49ers muss Lynch 50.000 Dollar Strafe zahlen, weil er die gesamte Saison nicht mit den Medien sprach.

Laut sein ist schlecht, leise sein aber auch.

Deion Sanders, Super Bowl Gewinner mit den 49ers und den Dallas Cowboys, nun als Reporter tätig, suchte den Running Back der Seattle Seahawks beim gestrigen Super Bowl Media Day und fand ihn. Versteckt und mit Sonnenbrille verkleidet fragte Sanders Lynch: „Bist du ein wenig schüchtern?“ Lynch verneinte und gab diesen Satz zu Protokoll: „I’m just about that action, boss.“

Mehr muss man manchmal auch nicht sagen.



Dienstag, 28. Januar 2014

Peyton Manning: Wer ist der perfekte Quarterback?

Die Gemüter in den USA erhitzen sich an folgender Debatte: Gehört Peyton Manning zu den besten Quarterbacks aller Zeiten?

Grob skizziert lassen sich die Debatierenden in zwei Gruppen einteilen: Die eine Gruppe ist der Meinung, dass eine Sportler Finalspiele gewinnen muss, um als der Beste in die Geschichtsbücher einzugehen.

Oder wie es Terrell Suggs, Outside Linebacker der Baltimore Ravens, einmal prägnat zusammenfasste: „Kings needs Rings.“ Nur wer wie Tiger Woods, Joe Montana und Michael Jordan Trophäen sammelt, wie andere Briefmarken, der kann sich als einer der besten bezeichnen.

Eine etwas verkürzte Sichtweise, die aber viel Zuspruch findet, vor allem weil sie von einer sehr simplen Berechnungsmethode lebt: Wer mehr die meisten Meisterschaften gewinnt ist der Beste.

Bei Joe Montana gibt es sicher wenig Widerspruch. Doch Terry Bradshaw hat, wie Montana viermal den Super Bowl gewonnen: Ist Bradshaw deswegen der zweitbeste Quarterback aller Zeiten? – Wohl eher nicht.

Deswegen denkt die zweite Gruppe in der Debatte „Wer ist der beste QB aller Zeiten“, dass ein Spieler mehr braucht als nur Ringe, denn was wäre die Liste ohne Dan Marino?

Marino warf 16 Jahre lang den Ball für die Miami Dolphin, wurde in seinen ersten zehn Jahren neunmal zum NFL Pro Bowl eingeladen und brach mehrere Rekorde, u.a. den für die meisten gepassten Yards (5.084), der erst 27 Jahre später von Drew Brees gebrochen wurde.

Wenige Tage vor dem Super Bowl nimmt die Debatte wieder Fahrt auf. Denn viele Fragen sich: Gehört Peyton Manning von den Denver Broncos zu den besten Quarterbacks aller Zeiten, obwohl er nur einen Ring hat, am Sonntag vielleicht zwei? Und wenn Meisterschaften nicht entscheidend sind, was dann?

Kürzlich wurde Peyton Manning selbst gefragt, was er von der Debatte hält. Der amerikanische Sportjournalist Dan Patrick fragte Manning: „Wie misst du Größe bei Quarterbacks?“ und lockte den sonst so reservierten und stillvollen Broncos Werfer aus der Reserve.

„Ja… . Ich… ich weiß nicht… . Ich hab keine Liste“, sagte Manning und führte weiter aus, dass es immer schmeichelhaft ist, wenn jemand in der Diskussion überhaupt erwähnt werde.

„Ich habe meine Lieblings-Quarterbacks aus verschiedenen Gründen. […] Wenn ich den den besten Quarterback aller Zeiten konstruieren könnte, dann würde ich ihm John Elways Arm geben,“ Brett Favres und Troy Aikmanns Lauf-Fähigkeit, Dan Marinos schnellen Wurf, Joe Montans Ruhe in den letzten zwei Minuten.

„So würde ich zumindest den besten Quarterback konstruieren.“

Was meinst Du? Hat Peyton Manning recht? Oder zählen nur Ringe?

Donnerstag, 23. Januar 2014

Virales-Video zum Super Bowl: American Football lustig animiert erklärt

Auf dem Weg zu einer Super Bowl Party und keine Ahnung worum es geht? Dann ist dies das richtige Video um peinliche Fragen zu vermeiden.



Provokant und vielleicht mit etwas Ironie formulieren die Macher den Titel ihres Videos: „A Guide to American Football. For Liberals, Ladies & Limeys.“ Klar, ein Erklär-Video über die wohl beliebteste Sportart in den USA für Amerikaner zu produzieren, ist fast so als ob jemand Fußball den Deutschen erklären will. Wo ist da die Zielgruppe?

Doch in Deutschland sind es nicht nur Anhänger der Freien Demokratischen Partei, Frauen und Liebhaber des britischen Humors, die American Football nicht so richtig verstehen. In Deutschland sind das mehr Menschen – das ist auch nicht schlimm. Für all die, gibt es dieses tolle Video

Das Video, dass zuerst von der Nachrichtenseite SBNation gesichtet wurde hat seit gestern über 70.000 Menschen erreichen können. Sind das die, die den Super Bowl nur wegen der Werbung gucken?

Mittwoch, 22. Januar 2014

Was wird den Seattle Seahawks beim Super Bowl fehlen?

Wenn Die Seattle Seahawks nächste Woche Sonntag im Super Bowl gegen die Denver Broncos spielen dann wird ihnen eine Sache sicher fehlen.

Die Seahawks beenden die Saison nach einem beeindruckenden Lauf nächste Woche Sonntag im Super Bowl. Für die Mannschaft aus dem Nordwesten der USA war es eine Saison der Dominanz. 13 gewonnene Spiele und nur 3 verloren. Das sagt schon alles.

Hinzukommt, dass die NFC West, in der Seattle spielt, wahrscheinlich die beste Division ist. Neben den Seahawks war auch der Super Bowl Finalist vom letzten Jahr, die San Francisco 49ers, wieder in den Playoffs.

Und auch die Arizona Cardinals, auch aus der NFC West, zeigten diese Saison oft solide Leistung. Mit 10 Siegen sind die Cardinals zwar nicht in die Playoffs gekommen, obwohl sie mehr Punkte als die Playoff-Teilnehmer Packers, Chargers und Eagles hatten, gehörten aber dennoch zu den besseren Teams.

Also alles Hinweise darauf, dass die Seahawks das zu Recht zweitbeste Team der NFL ist.

Doch das bedeutet nicht, dass sie übernächsten Sonntag im Super Bowl erneut auf ihre traditionellen Stärken bauen können.

Was wird den Seattle Seahawks beim Super Bowl fehlen? – der sogenannte 12. Mann.

Ein verherrlichender Begriff für die lautstarken und treuen Fans der Seahawks, mit dem sie sich und das laute Stadion feiern. Dabei ist der 12. Mann nur dafür berüchtigt laut zu schreien. So als ob die Südtribüne von Borussia Dortmund nur für ihre Lautstärke bekannt wäre und nicht auch für Gesänge und Choreografien.

Schon die gesamte Woche bemerken Journalisten mit kritischem Unterton, dass sich Super Bowl Tickets die wenigsten leisten können. Die Sitzkarten können sich bei den horrenden Preisen (Kostenpunkt: zur Zeit zwischen 3000 und 17000 Dollar) eh nur sehr Wohlhabende leisten. Der 12. Mann muss draußen bleiben.

Einzig auf Wind und Wetter können Seahawks-Fans hoffen. Ansonsten müssen sie sich allein auf ihre Fähigkeiten beschränken. 

Wird das Peyton Manning freuen? 

Montag, 20. Januar 2014

4 Fehlentscheidungen verwehren 49ers den Einzug ins Super Bowl Finale

Die Seahawks spielten nahezu perfekt, dennoch lässt sich die These aufstellen: Vier Fehler verwehren den 49ers den Einzug ins Super Bowl Finale.

Die Seattle Seahawks stehen im Super Bowl und spielen am 2. Februar gegen die Denver Broncos. Die San Francisco 49ers waren nicht mehr im Stande gegen Ende der zweiten Halbzeit das Spiel zu drehen und den 6-Punkte-Rückstand aufzuholen, obwohl Quarterback Colin Kaepernick seine Mannschaft bis an die gegnerische Endzone führte.

 First Down an Seattles 18 Yardlinie und noch 30 Sekunden zu spielen. Doch Kaepernick warf den Ball zum Gegner – die dritte Interception des jungen Quarterbacks. Mit solchen Fehlern ist ein so knappes Halbfinalspiel nicht mehr zu gewinnen.

„Ich hab nicht gut genug gespielt um zu gewinnen. Ich hab den Ball dreimal [dem Gegner] gegeben. Ich hab uns das Spiel gekostet,“ sagte Kaepernick nach dem Spiel. 

Das mag sicher übertrieben sein. Viele Faktoren haben dazu geführten, dass die Seattle Seahawks den Sieg davontrugen, vor allem auch deren nahezu perfekte Leistung. Dennoch lässt sich nicht verschweigen, dass vier Fehlentscheidungen der Schiedsrichter die Seahawks deutlich bevorzugten.

Die provozierende These: Die San Francisco 49ers haben das Spiel wegen vier Fehlentscheidungen verloren.

Hier die vier strittigen Szenen:

1) LaMichael James will einen Punt der Seahawks fangen, doch bekommt den Ball nicht unter Kontrolle. James wird zu Boden getackelt mit einem Schlag an den Kopf. Dann wird ihm der Helm heruntergerissen.

2) 10 Minuten vor Schluss nimmt 49er Linebacker NaVorro Bowman Seattle Receiver den Kearse den Ball ab. Doch die Schiedsrichter entscheiden, dass Seattle den Ball bekommt. Die Entscheidung wirkt sich zwar nicht so sehr auf das Spiel aus, weil Seattles nächster Versuch auch ein Fumble ist den die 49ers sich aber sichern.

3) Seahawks QB Russell Wilson wirft den Ball zu seinem Tight End Luke Willson. Doch Reid und Whitner tackeln den Fänger, sodass er den Ball verliert. Obwohl sich 49ers Safety Whitner in den Gegner wirft, was verboten ist, bringt er Willson dennoch nicht mit einem sogenannten helmet-to-helmet hit zu Boden. Dennoch gibt es 15 Yards Strafe.  

4) Die wohl schlimmste Fehlentscheidung des Abends: Chris Maragos von den Seahawks will an den Ball und fällt unglücklich auf den Standfuß von 49ers Punter Andy Lee. Trotz des Geschwindigkeit – die entscheidende Szene dauert vielleicht 2 Sekunden – ist deutlich zu sehen, dass Maragos nur den Standfuß von Lee trifft. Ein kurzer Blick hätte genügt und das Schiedsrichtergespann hätte gesehen, dass Lee nach dem Spielzug mit dem linken Fuß hinkt. Der entscheidende Unterschied: So wie die Schiedsrichter entschieden gab es nur eine 5-Yard-Strafe. Hätten sie richtig entschieden, hätten die 49ers Offensive den Ball wiederbekommen, weil es eine 15-Yards-Starfe gegeben hätte für Roughing the Kicker.

Was denkst Du?

Haben die 49ers das Spiel wegen der Schiedsrichter verloren?

Marihuana als Medizin: Kann die NFL Cannabis bald legalisieren?

Die NFL könnte die erste Liga werden, die den Konsum von Marihuana erlaubt.
Schlimmer kann es eigentlich kaum werden. Mit hohem monetärem Aufwand und hohen menschlichen Verlusten kämpfen die USA seit fast einem Jahrhundert einen Krieg gegen Drogenhandel.
Der ehemalige amerikanische Präsident Richard Nixon beschrieb mit dem einprägsamen Begriff „War on Drugs“ die angestiegenen Anstrengungen in den 1970er Jahren. Doch auch Nixon konnte nichts an dem mäßigen Erfolg des Drogenkrieges ändern.
Nun gibt es eine Gegenbewegung, die immer mehr Zuspruch bekommt. Seit dem 1. Januar 2014 ist es legal im amerikanischen Bundesstaat Colorado, der Heimat derDenver Broncos, Marihuana zu kaufen und zu konsumieren. Auch in Washington, im Nordwesten der USA, wo die Seattle Seahawks spielen, gibt es ein ähnliches Gesetz. In vielen Bundesstaaten ist der Konsum von Cannabis als Medizin erlaubt.
Kann die NFL Cannabis nun auch für ihre Spieler legalisieren?
Weil sich viele NFL-Teams in Bundesstaaten befinden, die die Prohibition aufgehoben haben, ist das eine berechtigte Frage. Doch in der amerikanischen Football-Liga herrschen andere Gesetze. Ein Sprecher der Liga sagte noch vor zwei Jahren:„Marihuana bleibt verboten […].“
In dem Tarifvertrag, dem „Collective Bargaining Agreement“ der NFL von 2011, ist der Drogenkonsum geregelt und es gilt als unwahrscheinlich, das der 10-Jahres-Vertrag vor 2021 geändert wird.
Doch Roger Goodell, der Chef der NFL, hat sich nun zu den neuen rechtlichen Begebenheiten in Colorado und Washington geäußert. In einem Interview sagte er, dass er sich vorstellen könne Marihuana als Medizin zu erlauben. Voraussetzung ist, dass die Heimatländer der Teams ein Verbot aufgehoben haben.
„Ich weiß nicht, wie sich das entwickeln wird,“ sagte Goodell. Ob die Medizin bald so weit ist, bei Schmerzen und Verletzungen helfen zu können, wisse er nicht. „[…] aber wir werden auch weiterhin die Entwicklung der Medizin unterstützen.“
Die NFL könnte die erste Liga werden, die den Konsum von Marihuana erlaubt. Bis 2021 ist zwar noch lange hin, viele Befürworter für diesen Schritt gibt es aber bereits. Einige Ärzte empfehlen Marihuana als Medizin zu verwenden. Vor allem in USA wird es als schmerzlinderndes Mittel verschrieben. Es soll bei den Folgen einer Gehirnerschütterung helfen.
Gehirnerschütterungen sind zur Zeit ein heikles Thema in der NFL. Viele ehemalige Spieler haben die Liga bereits verklagt, weil sie an den Folgen von Kopf- und Nackenverletzungen leiden und nicht von ihrem Arbeitgebern aufgeklärt wurden. Deswegen will Roger Goodell nicht den Eindruck erwecken, er verschließt sich neuen medizinischen Erkenntnissen.
Eine interessante Wendung: Von der verpönten Droge zur heilbringenden Medizin.
Howard Bryant von ESPN argumentiert sogar, dass es schon fast unmoralisch ist Spielern Marihuana vorzuenthalten. „Unter den Umständen, dass Marihuana ein legitimes Schmerzmittel ist – besonders für Migräne, die ein Nebeneffekt der Gehirnerschütterung sein kann – […] ist es schon fast unmoralisch Spielern das Recht abzusprechen es zu nutzen.“
Was denkst Du?
Soll die NFL Marihuana als Medizin legalisieren?
mh