Crabtree
verletzt, Urlacher hört auf, Tebow immer noch ohne Job, Woodson wieder bei den
Raiders. Wenn die Neuigkeiten der letzten Monate in zwei Zeilen passen, dann ist spätestens klar, dass die NFL
pausiert. Selbst hauptberufliche Sportreporter wissen nicht genau, wie sie das
Frühjahrs-/Sommerloch überbrücken sollen. Also diskutieren sie über die Zukunft
der Spiele.
Willkommen im 21. Jahrhundert
Sportreporter
Dan Patrick fragt in seiner Radioshow: „Warum soll ich das ganze Geld zusammenkratzen und mich durch den Verkehr kämpfen?“ Die
Warteschlangen an den Imbissbuden sind lang, der Weg vom Sitz dorthin ebenso.
Im Winter ist es kalt, im Sommer heiß. Nur die neusten Stadien, beispielsweise
in New York und Dallas haben große Bildschirme, die während des Spiels
hochauflösende Wiederholungen zeigen. Warum das ganze? Die NFL und die
Football-Medienlandschaft debattieren gerade, wie die Zukunft der Spiele
aussieht, wie das Fanerlebnis im Stadion noch besser wird, denn viele Fans
kritisieren scheinbar zu Recht, dass zu Hause gucken besser ist. Das Resultat
sehen wir in San Francisco. Levi’s
Stadium, Gastgeber des 50. Superbowls, Superbowl
L wird das modernste Stadion. Es setzt vor allem technische Akzente. Mit
eingebauten W-LAN bietet es Zuschauern die Möglichkeit mit Smartphones und Tablets Radio zu hören, Spielhighlights zu schauen und Essen an den Platz zu
bestellen. Willkommen
im 21. Jahrhundert.
Einmalige, analoge Erlebnisse
Warum gehen
wir ins Stadion? Jeder Fußball-Fan kennt diese Momente, in denen man das Gefühl
hat, mit seinem Gesang der Mannschaft zum Sieg verholfen zu haben. Und wenn es
einmal nicht der Sieg sein soll, dann ist es doch das verbindende
Gemeinschaftsgefühl, das einen freut. Das bewiesen nicht zu letzt die irischen
Fans bei der Fußball-Europameisterschaft 2012. Beim aussichtslosen 4-0 gegen
Spanien in der 87. Spielminute sangen die Zuschauer aus dem Norden das berühmte
Lied „Fields of Athenry“.
Fernsehkommentatoren
und spanische Fan verweilten in Stille. Ein grandioser Moment, der auf dem
Bildschirm sicher auch bewegt, aber einmalig im Stadion ist. Fraglich wer bei
so was noch an Twitter, Facebook und vernetzt-sein denkt. Aber scheinbar sind
analoge Erlebnisse nicht mehr im Trend. „Das Spiel an sich ist nicht mehr genug“, fasst Rich
Eisen, NFL-Reporter, das Problem zusammen.
Endlich mal
ein Trend, der in den USA bleiben kann. Denn die Zukunft der Spiele ist nicht
digital, das zeigt der Fußball.
mh
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