Der
polarisierendsten Werfer auf dem Transfermarkt wurde am gestrigen Dienstag von
den New England Patriots verpflichtet und Cheftrainer Bill Belichick vermittelte
direkt einen Eindruck, wie er mit „Tebowmania“ umzugehen gedenkt.
„Welche Rolle spielte die mediale Aufmerksamkeit, die Tim Tebow mit sich bringt, beider Entscheidung ihn zu verpflichten?“, fragte ein Reporter während der Pressekonferenz. Die knappe Antwort: „Keine.“ Ende der Diskussion. Die New
England Patriots geben sich große Mühe die „Boston Tebow Party“ so klein wie
möglich zu halten, und man darf sicher sein, dass sie damit Erfolg haben werden.
Es gibt nur wenige Organisationen, die so gefestigt sind und so treu zu ihren
Strukturen stehen wie die Patriots. Der dafür bezeichnende Begriff „the patriots way“, meint, keiner steht über der Mannschaft und wir erzählen den
Medien so wenig wie möglich, am besten gar nichts.
Tim Tebow bei seinem ersten New-England-Training mit Tom Brady und OC Josh McDaniels. |
„Was-soll-das-denn?“-Fragen
sind Belichick egal
Belichick
ist alles egal, was andere denken. Er hat Tebow als Sportler verpflichte und
nicht als mediale Hype-Figur, wie es die New York Jets letztes Jahr taten. Belichick
sieht Tebows Talent, Führungskraft und Arbeitswillen. Darüber hinaus hat er sich
schon oft als kreativer und unkonventioneller Stratege bewiesen, der das Spielsystem
nach den Talenten in der Mannschaft ausrichtet. Es sei an den 2010er Draft
erinnert, wo die Patriots in der zweiten und vierten Runde zwei Tight Ends
verpflichteten und sich jeder fragte „Was soll das denn?“. Heute spielen viele
Teams mit einem „Two-Tight-End-Set“.
Bosten
ist der perfekte Platz für Tebow. Er ist nun der dritte Quaterback nach Ryan
Mallett und Tom Brady, und das wird sich so schnell nicht ändern. In dieser Position
kann er von dem besten lernen und seinen oft kritisierten inkonstanten Wurf
verbessern.
„Good things happen to good people”
Nun
sprechen die statistischen Werte nicht für Tebow und seine Trainingswürfe sind
auch schlecht. Aber das wissen wir, schon seit seiner Zeit in Denver. Die
Patriots werden ihn weiter anlernen und ihn vielleicht in gewissen Spiel-Situationen
einsetzen. In welchen wollte Cheftrainer Bill Belichick natürlich nicht
verraten. Aber wenn die Verteidigung in der Vorbereitung auf ein Patriots-Spiel
auch nur 20 Minuten sich mit Tebow befasst, dann hat Belichick schon was
gewonnen. Darüber hinaus sind Tebows Fähigkeiten besser, als die der meisten Ersatz-QBs in der NFL. Bei den Seattle Seahawks ist das Brady Quinn, den Tebow bereits in Denver ausstach. 21 Teams in der NFL haben einen QB auf der Reservebank, der weniger Spiele gewann als Tebow. Das ist Fakt.
Tom
Brady meinte schon vor zwei Jahren zu Tebow „Good things happen to good people”.
Damit wird er Recht behalten. Foxborough ist der richtige Ort dafür.
mh
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