Sonntag, 26. August 2012

Kansas City Shuffle in der AFC West?

Bruce Willis, Auftragsmörder in dem Film „Lucky Number Sleven“, erklärt den Kansas City Shuffle so: „Alle gucken nach rechts während du linksrum gehst.“ Dabei bricht Willis seinem Opfer das Genick.
Ganz so brutal wird es in der AFC West nicht zu gehen. Aber es könnte sein, dass während sich die Öffentlichkeit von dem filmreifen Neustart Peyton Mannings bei den Denver Broncos ablenken lässt, die Kansas City Chiefs links vorbei ziehen. Ihre Offseason war nicht so spektakulär, aber vielleicht effizienter. Entscheiden wird das aber erst die reguläre Saison.

Besser ausgestattet als je zuvor
Nach dem Todd Haley, nun Offensive Coordinator bei den Pittsburgh Steelers, kurz vor dem Ende der letzten Saison gefeuert wurde und der Defensive Coordinator Romeo Crennel zum Cheftrainer befördert wurde, schien das Team zur inneren Ruhe gefunden zu haben. Haley ist eher dafür bekannt hitzige Streitigkeit mit Spielern an der Seitenline zu führen. Die über 30 jährige Football-Erfahrung von Crennel und die Überlegtheit des ehemalige New England Patriots Mitarbeiter und jetzigem Chiefs Manager Scott Pioli machte sich im Draft bemerkbar. Mit den ersten drei Picks, Dontari Poe (DT), Jeff Allen (OT) und Donald Stephenson (T), können wichtige Lücken in der Defensive- und Offensive-Line geschlossen werden. In Free Agency konnten die Chiefs einen der wenigen Running Backs unter Vertrag bringen, der in der Saison von 2010/2011 über 1000 Yards gerannt ist und für fast 500 Yards den Ball gefangen hat. Doch Verletzungen und Probleme mit der Mannschaft brachten Peyton Hillis Karriere bei den Cleveland Browns zu einem unschönen Ende. Gelingt ihm in Kansas City der Neustart?
Mit einem gesunden Matt Cassel, Jamaal Charles, Tony Moeaki und Eric Berry, die sich alle letztes Jahr verletzten, sind die Chiefs besser aufgestellt als je zuvor. Mit Dexter McCluster, Dwayne Bowe und Kevin Boss hat das Team erfahrene und explosive Spieler in der Offensive.

Eine Mischung aus Gewalt und Eleganz
Das neue Jahr begann für die Chiefs erfrischend. Das erste Spiel gegen die Arizona Cardinals in der ersten Woche der Preaseason sah vielversprechend aus. Matt Cassel hat den Ball kontrolliert und energiegeladen verteilt. Peyton Hillis und Jamaal Charles sahen aus wie das perfekte Duo. Eine Mischung aus Gewalt und Eleganz. Und die Niederlage gegen die St. Louis Rams sah trotz einiger Unstimmigkeiten sogar noch besser aus. Vier turnovers durch die Offensive der Chief und fehlende Motivation der Cornerbacks haben den Tag verdorben. Doch Matt Cassel konnte von 18 Pässen 13 verwandeln und warf für insgesamt 142 Yards.

Kansas City Reverse?
Doch das dritte Spiel gegen die Seattle Seahawks am letzten Freitag wurde alles andere als souverän gemeistert. Die Defensive-Line der Chiefs hat mit Leichtigkeit die gegnerische Linie dominiert. Genützt hat das jedoch nicht. Der viel gelobte und überraschend gute Rookie Russell Wilson zeigte der Verteidigung ihre Grenzen auf. Zweimal sah es so aus als ob der junge Werfer unter den Verteidigern begraben wird, doch beide Male konnte er die Lücke finden und fliehen. Wilson ist fast 60 Yards gerannt und ließ nur herumfliegende Chief-Spieler hinter sich, die nicht wussten welcher Block sie trifft. Auch gegen die Wilson’sche Wurfattacken der Seahawks konnte die die Chiefs nichts unternehmen. Eine deutliche Niederlage
Vielleicht hat sich in Kansas City, Missouri doch nichts geändert. Wenn alle nach rechts gucken, laufen die Chiefs rechtsrum. Ein klassischer Kansas City Reverse. Etwas was Bruce Willis nie passiert wäre. Eine vernünftige Prognose für die Saison zu machen, ist besonders bei erstarkenden Raiders und Broncos in der AFC West nur schwer möglich.

mh

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