Samstag, 8. September 2012

Die Ryan-Verteidigung perfektioniert?


Die 2012/2013 Football Saison hat für die New York Giants und die Dallas Cowboys am Mittwoche Nacht genauso angefangen wie die 2011/2012 Saison – zumindest in der ersten Halbzeit.
Eli Manning verteilte mit Präzision den Ball an seine drei Top-Fänger Victor Cruz, Hakeem Nicks und den lange verletzten, aber nun wieder gesunden Domenik Hixon. Osi Umenyiora, Justin Tuck und Jason Pierre-Paul dominierte die Linie und bekamen überraschend gute Unterstützung von Rocky Bernhard und Linval Joseph. Dallas Quaterback Tony Romo in der ersten Hälfte mehrmals in Bedrängnis gebracht und warf eine Interception, die die Giants bis kurz an die Endzone brachten. Doch die Big Blues schafften es nicht ihre Möglichkeiten zu nutzen und in der zweiten Hälfte drehte sich das Spiel. Die Cowboys gewannen das NFC East Derby 24-17.

Ogletree drehte das Spiel
In der Offseason konnten die Cowboys ihre Secondary über Draft und Free Agency erheblich verbessern. Nach dem ersten Spiel zu urteilen, zahlte sich das aus. Wie die Cornerbacks sich über die Saison entwickeln, wird für die gesamte Mannschaft wichtig sein. Vieles mag aber auch daran liegen, dass Victor Cruz, der drittbeste Receiver des letzten Jahres, einen schlechten Tag hatte und drei bedeutende Pässe aus Unkonzentriertheit fallen ließ. Der erste Spieltag sollte auch nicht überbewertet werden. Bei den Cowboys konnte jedoch die charakteristische Ryan-Defense erkannt werden, die perfektioniert sehr erfolgreich werden kann. Der Bruder von Cowboys-Defense-Koordinator und Cheftrainer der New York Jets konnte mit dieser Strategie in den letzten drei Jahren zwei Mal ins AFC-Endspiel, ohne dabei eine außergewöhnlichen Passrusher zu haben. Sicherlich hat Rob Ryan in Dallas nicht so erfahrene und exzellente Cornerbacks, wie Rex Ryan in Darrelle Revis und Antonio Cromartie. Brandon Carr und Morris Claiborne konnte am Mittwoch jedoch so viel zeigen, dass Rob Ryan sie alleine mit ihren Gegenspielern lassen wollte. Hier liegt genau der entscheidende Vorteil der Ryan-Verteidigung. Besitzt man CBs, denen man vertrauen kann, dann sollte man das Risiko eingehen, sie in einem two-receiver-set alleine zu lassen. So können neun statt 8 oder weniger Verteidiger in der Box an der Linie spielen. Das birgt die Möglichkeit, die O-Line mit doubleteams in Bedrängnis zu bringen. Das einzige Gegenmittel gegen solche Blitze sind Laufspielzüge oder kurze Pässe. Letzteres hat Eli Manning versucht, doch die Dallas CBs konnten sich durchsetzen. Aber nicht nur die Verteidigung der Cowboys war überzeugend. DeMarco Murray knüpfte an, wo er letzte Saison aufhörte und hatte einen Lauf mit 48 Yards, bei dem er die Giants-Verteidigung austänzelte. Miles Austin machte trotz Verletzung einen spektakulären Catch. Und Tony Romo kam nach anfänglichen Schwierigkeiten gut ins Match und konnte seine Laufstärke voll ausspielen. Obwohl Tight End Jason Witten und Wideout Dez Bryant wenig zum Verlauf beitrugen, siegte Dallas verdient. Vor allem wegen Kevin Ogletree. Undraftet 2009, Inaktiv 2010, Verletzt 2011, wartete er drei Jahre um seine Chance zu nutzen. Mit einer beispiellosen Leistung, 2 TDs, 8 Rec., 114Yds., war er der, der das Spiel drehte.

Gefeiert wie Superbowl-Sieger
Nach dem Spiel feierten die Cowboys den Saisonauftakt wie einen Superbowl-Sieg. Eindeutig war es ihnen wichtiger sich an den Giants für die letzte Niederlage zu rächen. Die Giants nahmen es mit Gelassenheit. Allein ihre Secondary, die dieses Jahr vier Ausfälle zu beklagen hat, muss einem Sorgen bereiten.

mh

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