Am Donnerstag
Abend besiegten die Baltimore Ravens die Cleveland Browns in einem
überraschend, knappen Spiel mit 23 zu 16. Das Spiel markiert nicht nur die sich
verfestigende Dominanz der Ravens in der AFC North und die steigenden Probleme
der Browns ihre volle Leistungsfähigkeit abzurufen, sondern auch das
langersehnte Ende des Schiedsrichter-Streiks. In großartiger Weise und in einer
noch nie dagewesenen Atmosphäre wurden die sonst so offenherzig von allen
Seiten verunglimpflichten Offiziellen im Stadion empfangen. Chefschiedsrichter Gene
Steratore und seine Kollegen zogen ihre Mützen und grüßten sichtlich gerührt
vom anhaltenden Beifall.
Schiedsrichter werden feierlich
empfangen
Dieser
ungewöhnliche Empfang zeigt vor allem eins: Es hatte gereicht. Da waren sich alle Seiten einig. Es bleibt
abzuwarten, ob das Ansehen der NFL, nach dem zweiten Streik in zwei Jahren,
einen bleibenden Schaden erlitten hat. Der Hohn und Spott fällt zu recht auf
die Besitzer, die trotz ihres Wohlstandes die Integrität und Rechtmäßigkeit des
Sports riskiert haben nur um ihre eigenen Machtansprüche durchzusetzen. Gespött
trifft auch die Vertretungsschiedsrichter. Und das auch zu recht. Viele Seitenhaben versucht sie zu verteidigen, doch
geschah das nur in dem Tatsachen verdreht wurden. Sportreporter Mike Silver brachte
die Situation zu Letzt im Rich Eisen Podcast auf den Punkt. Silver
meinte, dass er kein Mitleid mit Streikbrechern hat, die ihren Kollegen in den
Rücken fallen. Er können Spieler und Trainer verstehen die sich über
Fehlentscheidungen aufregen. Karrieren, Familien und ganzen Städte würden an
dem Erfolg von Footballspielen hängen. Es sei nur gerechtfertig, dass sich
Menschen aufregen. Damit hat er nicht Unrecht.
Zurück zu Football: Wo bleiben die Cleveland
Browns?
Obwohl alle
Ehren dem Sieger gebührt, wollen wir an dieser Stelle die Cleveland Browns
analysieren. Denn die Browns sind besser als die Statistiken und
Tabellenplatzierung zeigen. Rookie-Quaterback Brandon Weeden ist gut wie in den
Draft-Vorberichterstattungen angepriesen. Vielleicht sogar besser. Okay, von 52 Wurfversuchen brachte er am Donnerstag nur 25 an den Mann. Aber bei
genauem Hinsehen, wird deutlich, dass Weeden die Bälle dort hinwirft, wo sie
hin gehören. Seine Receiver konnten die Bälle nur nicht festhalten. Wären nur
die Hälfte der Incompletion Catches gewesen, hätten die Browns das Spiel
vielleicht gewonnen. Dasselbe dachte sich auch Greg Little als er den Ball 04:40
Minuten im vierten Quarter kurz vor der gegnerischen Endzone durch seine Finger
gleiten ließ. Das Spiel wäre ein wenig knapper gewesen. Letztes Jahr waren die
Browns, das Team mit den meisten fallengelassenen Pässen.
Neben der
guten Browns-Verteidigung, die Quaterback Joe Flaco mehrmals in Bedrängnis
bracht, sei noch auf den herausragenden Trent Richardson verwiesen. Zugegebenermaßen
haben wir den Rookie Runningback in unserem Mockdraft kritisiert. Ein hoher Erst-Runden-Pick wäre für ihn nicht
gerechtfertigt. Den ersten Spielen nach zu urteilen und in der Annahme, dass er
sich derart weiterentwickelen wird, lagen wir in unserem Urteil falsch. Auch bei
Trent Richardson verrät die Statistik nicht wie verlässlich er wirklich ist. Wenn es
fünf Ravens Verteidiger braucht um ihn zu Boden zu bringen und wenn Reißen und Zerren
nichts nützt, dann weiß jeder, dass es
sich um einen kräftigen Kerl handelt. Analysiert man zusätzlich noch das Spiel
gegen Cinncinati, sieht man, dass Richardson trotz aller Kraft auch noch höchst
agil ist.
Bei alle
dem Potential, das die Cleveland Browns in der Mannschaft haben, ein Spiel
konnten sie diese Saison noch nicht gewinnen. Leider sind sie noch zwei oder
drei Spieler entfernt, um mit der AFC North mithalten zu können. Aber am
Donnerstag wurde klar, die Browns sind auf dem richtigen Weg.
mh
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