Mittwoch, 3. Oktober 2012

Favoriten zeigen ihre Stärke - Vick trotzt der Kritik

Als ob ich es letzte Woche nicht schon geschrieben hätte, aber in Woche der NFL haben die Favoriten mal wieder gezeigt, dass sie in den entscheidenden Spielen doch zeigen, was sie können. Sowohl die Patriots, die 49ers als auch Denver und Green Bay konnten wichtige Siege landen und bleiben somit auf Kurs Richtung Playoffs.

Packers siegen knapp gegen die Saints
Beim wohl wichtigsten Spiel der Woche setzten sich die Green Bay Packers äußerst knapp gegen die New Orleans Saints durch, die nun mit noch keinem Sieg wohl kaum noch Chancen auf die Playoffs haben werden. Zu löchrig wirkte immer noch die Defensive von Coordinator Steve Spagnolo, der erst seit diesem Jahr in New Orleans ist und noch kaum seine Philosophie umsetzen konnte. Die Defensive der New York Giants machte er 2007-2008 zum SuperBowl-Champion, aber seit dem sieht seine Bilanz eher dürftig aus. Damals hatte er aber auch einen Michael Strahan, Osi Umenyiora oder Justin Tuck als Defensive Leader auf dem Platz, bei den derzeitigen Saints fehlen diese Personen schlicht. Und wenn man QB Aaron Rodgers von der Packers zu viel Zeit zum Werfen lässt, dann bestraft er das eben. Kaum Druck auf den Quarterback entwickelt die Saints Defense, in der letzten Saison war Safety Roman Harper der Spieler mit den meisten Sacks bei den Saints... - und das als Safety. Das sagt viel über den "Pressure" der "Front-Seven" aus. (ist so wie englischer Handball...gibts halt nicht)

Packers Pass-Defensive mit Problemen gegen Brees
Doch die Packers hatten die ähnliche Probleme. Bis zum Aufeinandertreffen mit Drew Brees war die Pass-Verteidigung der Packers die Beste der Liga! Unfassbar eigentlich diese Statistik, da die Packers diese doch letzte Saison ebenfalls anführten... aber von unten! Nun haben die Packers gleich 6 ihrer ersten 6 Draft-Picks 2012 für Verteidiger ausgegeben und die jungen Cornerbacks machen sich bisher sehr gut. Sam Shields zeigt Qualitäten wie in der Superbowl-Saison 2010, genauso wie Tramon Williams, der an seine ProBowl-Form von damals wieder anknüpft. Gegen Brews jedoch waren sie einfach mehr gefordert. (lustig in diesem Zusammenhang, wie Co-Kommentator Troy Aikman schlicht meinte, die vorherigen Gegner-QBs seien schlicht nicht annährend das Niveau von Drew Brees - Alex Smith und Jay Cutler werden sich was gedacht haben...)
Gerade bei 3.Versuchen zeigte Brees seine Klasse und brachte mehrmals Pässe über mehr als 10 Yards an den Mann. Zu "soft" spielte dabei die Packers Defensive: Meist machten nur 3 Verteidiger Druck auf Brees, der Rest spielte "Zone Defense" und versuchte die Räume zwischen den Gegenspielern eng zu machen. Das mag gegen nicht so sichere Quarterbacks super funktionieren, gegen einen Brees kann man da sehr schnell alt aussehen. Warum Defensive Coordinator Dom Capers trotzdem auf diese Strategie setzte, weiß wohl nur er.
Ohne diese gelungenen dritten Versuche wären die Saints wohl schon viel früher aus dem Spiel gewesen. aber auch die Offiziellen trieben die Packers mal wieder zur Weißglut...

Reguläre Schiedsrichter zurück, für Packers-Fans trotzdem ein Graus
Gleich beim ersten Touchdown der Saints übersahen die Profi-Schiris ein klares Wegdrücken von WR Marquis Colston, bei einem dritten Versuch der Saints kann TE Jimmy Graham den Ball nicht wirklich vom Berühren des Bodens abhalten, trotzdem wird auf Catch entschieden und die Challenge von Packers-Coach McCarthy trotz Videobeweis einfach abgelehnt. Ohne Challenge konnte McCarthy auch ein Fumble bei einem Kick-Off-Return der Saints im 4. Viertel nicht beanstanden. Offensichtlich war es trotzdem, die Schiris sahen es jedenfalls nicht. Das Glück war nicht wirklich auf seiten der Packers, weil beim einzigen Snap an Ersatz-QB Graham Harrell der ausgerechnet den Ball verliert, 1 Yard vor der Endzone. Am Ende kämpfte sich das Team aus Green Bay aber trotz der Widerstände zurück ins Spiel und wurden am Ende mit einem verschoßenen Field Goal der Saints belohnt. Das erinnerte in seiner Dramaturgie schon fast an die SuperBowl-Saison 2010... naja, mal sehn, wie es weiter geht mit den Packers.

 
Michael Vick überzeugt, Eagles auf einmal wieder einer der Favoriten
Der amtierende SuperBowl-Sieger kam indes ebenfalls äußert knapp unter die Räder. Ein verschoßenes Field Goal am Ende der Partie, sicherte auch hier den Sieg der Philadelphia Eagles.
Bei diesen überzeugte ausgerechnet Michael Vick, der in der Vorwoche noch erhebliche Kritik einstecken musste. Er machte dieses Mal kaum Fehler und vor allen Dingen "forderte" er "seine" Offensive Line heraus, besser zu stehen. Das klappte erstaunlicherweise gegen die wohl beste "Front Four" der Giants recht gut. So wurden auch RB LeSean McCoy Räume geöffnet, die dieser gerade in der zweiten Halbzeit ausnutzte: 23 Laufspiele für 123 Yards. Endlich, könnte man meinen.
Coach Andy Reid setzte endlich beide Play-Maker gleich oft ein und schon funktionerte alles sehr gut. Stolz war er am Ende auf sein Team und nun führen die Eagles die NFC East mit 3-1 Siegen an. Wenn sie jetzt noch gegen die ausgeruhten Pittsburgh Steelers gewinnen, dann dürfte wieder alle Kritiker verstummen und Fanfaren ertönen. Ich bin gespannt.

ms

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