Samstag, 10. November 2012

Frontrunner zur Midseason

Vor zwei Wochen wollte ich noch schreiben, in der NFL herrsche nur noch Mittelmaß und Spielausgänge hängen schlicht von der Tagesform einiger Spieler (oder Schiris) ab. Doch zur Mitte der Saison scheint sich so langsam eine Gruppe von Teams abzuzeichnen, die sich so ein wenig als Favoriten für die Playoffs herauskristallisieren.

Ausgeglichen wie noch nie
Trotzdem muss man ehrlich zugeben, dass diese NFL-Saison wohl eine der ausgeglichensten Spielzeiten jemals ist. In Woche 7 spielten die St.Louis Rams gegen die Green Bay Packers, beide mit einem Rekord von 3-3... - das sagt alles. Obwohl beide Teams im letzten Jahr noch Lichtjahre voneinander entfernt waren. (ok, wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass beide Mannschaften bei weitem noch nicht auf Augenhöhe sind) Aber viele Teams, die letztes Jahr noch ernsthaft zu kämpfen hatten, überhaupt was auf die Beine zu bekommen, sind jetzt durchaus ernst zu nehmen.
Viel hängt mit dem überragendem Draft-Jahrgang zusammen, vor allen Dingen mit den Quarterbacks - und hierbei die beiden Frontrunner: Robert Griffin 3 und Andrew Luck.
Erst gestern führte Luck die Indianapolis Colts zu einem weiteren überzeugendem Sieg - dem vierten in Folge - gegen die Jacksonville Jaguars. Damit liegen die Colts mit 6-3 Siegen schon recht gut im Playoff-Rennen.
Auch RG3 überzeugt bei den Washington Redskins, die es aber nach einem guten Start jetzt deutlich schwerer haben, ihre Siege einzufahren. Auch Rookie-QB Russell Wilson macht die Seattle Seahawks zu einem ernst zunehmenden Konkurrenten in der NFC. Siege gegen die Patriots und gegen die Packers (najaa, muss man hier hinzufügen), zeugen davon, dass Potential im Team steckt.

Kurz vor dem Sprung
Bei einigen Mannschaften merkt man irgendwie richtig, dass sie kurz davor sind, den nächsten wichtigen Schritt Richtung Liga-Spitze zu tun. Ihnen einfach nur noch die gewissen Prozente und ein Schuss Souveränität und Konstanz fehlen. Seattle würde ich dazu zählen, auch die Colts oder auch Miami und überraschenderweise selbst die Vikings. Natürlich sind auch immer noch die allzeit-kurz-vor-Elite-stehenden Chargers, Cowboys, Tampa Bay und (wohlwollend auch die) Eagles zu nennen. Durch die Rookies QB Brandon Weeden und RB Trent Richardson sind auch die Cleveland Browns zwar immer noch nicht wirklich gut, aber ich bin gespannt auf die zweite Saisonhälfte, wie sich die junge Mannschaft noch stärker zusammen finden wird.

An der Spitze nahezu Erwartetes
Trotzdem sind es auch dieses Jahr wieder die üblichen Verdächtigen, wenn es um die begehrten Playoff-Positionen geht. Aber selbst bei den Teams am oberen Ende ist meiner Meinung nach einiges mit Vorsicht zu genießen. Ich traue dem Braten noch nicht so ganz - jedenfalls bei den meisten Mannschaften, die derzeit in ihren Divisionen oben stehen.
Bestes Beispiel: das derzeit beste Team der Liga: die Atlanta Falcons (8-0). Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie das Team um QB Matt Ryan im letzten Jahr von den NY Giants aus dem Stadion gejagt wurden (24:2!), dann muss man skeptisch sein, was dieses Team bisher zeigt. Alles gut und schön, aber in den Playoffs zählts und die Hammer-Teams haben sie bisher nicht gespielt und die eigene Division ist auch gerade nicht gerade Elite. Spiele gegen die Saints und im Dezember gegen die Giants werden dann wohl mehr zeigen.
Ähnliches gilt aber für die dann folgenden Teams in der Sieges-Rangliste, die interessanterweise in dieser Woche aufeinandertreffen: die Chicago Bears (7-1) und die Houston Texans (7-1). Auch da viel Sonne, aber Schatten gibt es auch da. Die Bears O-Line ist weiterhin schwer zu ertragen und QB Jay Cutler oft mehr unter Druck, als ihm lieb ist. Dass er aus diesen Situationen manchmal krasse Dinge hervorzaubern kann, mag richtig sein, manchmal fabriziert er aber auch dann Mist und schreit danach noch seine Teamkollegen an. Alles also auch sehr wackelig, genauso wie bei den Texans. QB Matt Schaub ist zwar solide, aber das ist dann auch alles und sich die ganze Zeit nur auf Arian Foster zu verlassen, kann auch gefährlich sein, wie sich in der Niederlage gegen die Packers zeigte. 

Die einzigen Niederlage der Bears und Texans kamen interessanterweise beide Male gegen Green Bay und damit von einem weiteren Favoritenteam. Nicht wirklich gut gestartet, oft mit Ungereimtheiten - offensiv wie defensiv - und durch einige Schiedsrichter benachteiligt, nehmen die Packers jetzt richtig Fahrt auf - 3 Siege in Folge vor der Bye-Week. Ob die junge Defense und die vielen Verletzten nicht auch noch Tribut zollen müssen, wird sich auch hier zeigen. Gegen die 49ers und Giants, die bisher einen sehr solide Eindruck machen, wird es sicherlich schwer werden in den möglichen Playoffs. Da werden sich sicherlich auch die Patriots wiederfinden, die auch noch nicht so richtig durchgestartet sind und sich zwischenzeitlich mal die Seele aus dem Leib schießen und dann aber auch einen 13Punkte-Vorsprung gegen die Seahawks aus der Hand nehmen lassen. Ganz zu schweigen von den Baltimore Ravens, die ähnlich agieren, zwar immer wieder gewinnen, aber mit einer ungewohnt schlechten Defense durch die Gegend ziehen. Ob das so alles gut geht?
Die Verfolger warten jedenfalls und das ist ja das gute. Noch haben wir nur die erste Hälfte gesehen, jetzt wirds kalt und bitter-ernst. juhu. keep von playing some football :)

ms

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