Montag, 26. November 2012

JC or AP for MVP

Mit welcher Kraft er rennt, wie er aus den Cuts explodiert und wie schwer sich Gegenspieler tun ihn zu Boden zu bringen und das 11 Monate nach seiner schweren Knieverletzung ist schier unglaublich. Minnesota Vikings Running Back Adrian Peterson ist zurück und nicht wenige behaupten, er ist besser als er je war. In den elf Spielen der Vikings ist er insgesamt schon über 1200 Yards gerannt. Fast 200 Yards mehr als seinen drei Verfolger Arian Foster (1064), Marshwan Lynch (1051) und Doug Martin (1050). Doch trotz der überragenden Leistung des besten Running Backs der Liga konnten die Minnesota Viking ihren Liga-Rivalen, die Chicago Bears, nicht bezwingen.



NFL-MVP: Adrian Peterson – „All Day“
Peterson verletzt sich im Dezember 2011 im Spiel gegen die Washington Redskins am Knie, wird operiert und feiert Silvester im Krankenhaus. Nach der Reha meldet er sich pünktlich zum Trainingcamp und läuft in seinem ersten Spiel nach der Verletzung für 84 Yards und 2 Touchdowns. Kein anderer Running Back kam je so gestärkt aus einer Verletzungspause. Rashard Mendenhall von den Pittsburgh Steelers ist Anfang diesen Monats nach seiner Knieverletzung wieder zurückgekehrt, zog sich aber eine andere Verletzung zu und pausiert wieder. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Running Backs nach einer Pause, Zeit brauchen, um sich wieder an das Spiel zu gewöhnen. Nicht Adrian Peterson, der von seinem Vater den Spitznamen „All Day“ bekam, weil er nie müde wurde. Das zeigte sich auch bei dem Spiel gegen die Bears. Nach dem er ein first-down holt, scheint er mit Sieben-Meilen-Stiefeln zurück zum Huddle zu laufen, als ob er seiner Mannschaft sagen will: „Gibt mir den Ball“. Sie haben nicht auf ihn gehört. In der ersten Halbzeit zeichnete sich bereits ein Sieg der Bears ab, weil Peterson viel zu weinig den Ball bekam und der QB Christian Ponder nicht einmal simple Pässe verwandeln konnte. Die Vikings blieben eindimensional.

Game-MVP: Jay Cutler
Jay Cutler, Quaterback von den Chicago Bears, war das absolute Gegenteil von Christian Ponder. Nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich im Spiel gegen die Houston Texans vor zwei Wochen zugezogen hatte, kam er hochmotiviert zurück. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels läuft Cutler zum linken Spielfeldrand für 5 Yards. Vikings Cornerback A. J. Jefferson will Cutler zu Boden reißen, mit einem stiff-arm wehrt der QB den Tackle ab. Auch in der restlichen Spielzeit bekommen die Zuschauer Cutler in seiner besten Form zu sehen. Er bedient seine Receiver auf engstem Raum und verwandelt 23 von 31 Versuchen für insgesamt 188 Yards. Viel interessanter als der deutliche Sieg scheint der Presse die weiterhin problematische Beziehung zwischen Cutler und seinem Offensiv-Koordinator Mike Tice zu sein. Schon mal entstand Aufregung, weil Cutler vor laufenden Kameras einem Gespräch mit Tice ausgewichen ist. Auch an diesem Sonntag kam es zu Missverständnissen. Cutler gefiel der angesagte Spielzug nicht, schimpfte und musste schließlich ein Timeout nehmen. Ebenso wurde aus dem Streit zwischen Cutler und seinem Left Tackle J’Marcus Webb eine Staatskrise stilisiert. Im Spiel gegen die Green Bay Packers schrie er Webb an, weil dieser einen Sack zuließ. Wenn Peyton Manning seine Line anweist, dann wird das als Führungsqualität ausgeschrieben. Wenn Cutler seine Line anweist, dann wird seine Härte angezweifelt.
An diesem Sonntag band Cutler seinem Lineman auf dem Feld den Schuh zu. Eine nette und symbolische Geste. Der Kniefall des Spielführers vor seinem Beschützer. Genauso wie den alltäglichen Streitigkeiten und Missverständnissen, die ein jeder Mensch bei der Arbeit erlebt, wenig beigemessen wird, genauso sollte die Presse auch den Streitigkeiten und Missverständnissen in der Chicagoer Offensiv Abteilung wenig beimessen. Trotz einiger Verletzungen sind die Bears die Favoriten auf dem Weg zu den Playoffs.

mh

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