Neben den New England Patriots, die
derzeit von Sieg zu Sieg ziehen, sind die Green Bay Packers eines der
hottesten Teams derzeit in der NFL. Am Sonntag fuhren sie
ihren fünften Sieg in Serie ein. Und dies auch noch durch
Verletzungen stark ersatzgeschwächt und auswärts bei den Detriot
Lions.
Na ok, das ist eher ein Vorteil, denn
wenn Aaron Rodgers in einem überdachtem Stadion spielt, ist er oft
noch besser als sonst schon. Und seien wir ehrlich: die Lions geben
derzeit auch nicht wirklich ein ernstzunehmendes Team da – die
Betonung liegt dabei auf TEAM.
Detroit zu einseitig
Keine Ahnung, wie sich diese Lions das
alles denken!
Man schaut sich das Spiel an und schon
im ersten Viertel stellt man fest: bei 8 versuchen, wird 7 mal
gepasst. Dabei wird öfter mal der Ball fallengelassen, was entweder
am Wide Receiver liegt oder an einem ungenauen Pass von QB Matthew
Stafford. Dann stehen die Lions einem 3rd und 12 Yards
gegenüber und hauen den langen Pass raus. Auf wen natürlich?
„Megatron“ Calvin Johnson, der Pass sogar noch fängt - und auf
einmal sieht das alles wieder recht gut aus. Aber als Zuschauer fragt
man sich: Ist das ihre einzige Stärke? Wollen sie sich wirklich
darauf verlassen? - das kanns doch nicht sein.
Doch sie stehen kurz vor der Endzone,
doch was folgt: 3 Passversuche, na klar. Einmal überworfen, kurzer
Pass auf TE, Roll out and SACK. Das wars, nur ein Field Goal.
So sieht also die Strategie der
Lions aus...?
Lächerlich würde ich das nennen. In
keiner Weise ausgeglichen und sich immer darauf verlassen, dass
einmal am Tag Megatron doch 3 Verteidiger überspringt, ist echt
riskant. Und so ausgeglichen wie die Liga derzeit ist, kann das auch
nichts werden. Das regt einen ja richtig auf, wie sich so das Team
durchwurschelt.
Die Packers wussten zu antworten: Zu Beginn des zweiten Viertels mit einem TD-Pass auf TE Jermichael Finley, der seinen ersten TD nach dem Season-Opener feiern konnte.
Die Packers wussten zu antworten: Zu Beginn des zweiten Viertels mit einem TD-Pass auf TE Jermichael Finley, der seinen ersten TD nach dem Season-Opener feiern konnte.
Und wie antworteten die Lions: mit
Pässen. Diesmal sogar erfolgreich. Der nächste Drive bestand
eigentlich nur aus Megatron-Würfen und dann durfte RB Mikel Leshoure
zum 1-Yard-TD-Run ansetzen. Immerhin ein Hallo-Wach-Signal, denn
danach wurde Leshoure weitaus öfter genutzt.
Leicht auszurechnende Lions –
starke Packers Defense
Nachdem auch die Packers Defense immer
mehr mitbekam, wie der Hase läuft, versuchten sie immer mehr QB
Stafford unter Druck zu setzen und das gefiel ihm gar nicht. Er hat
an sich schon eine durchschnittlich Pass-Fang-Quote von 63 Prozent,
was nicht zum Besten der Liga zählt. Und diese Zahl zeigte sich auch
im Spiel gegen die Packers: Bis auf
ich-werf-mal-ganz-weit-in-die-Richtung-von-Megatron-pässe kommt
wenig an und kaum unter Druck, kommen die Fehler INT an CB
Casey-Hayward im zweiten Viertel. Und auch in der zweiten Halbzeit
einige Würfe von Stafford zu spät bzw. weit hinter der Laufrichtung
des Passempfängers – Resultat: zweite INT und gleich noch mit
einem Return-TD für die Packers, die sicherlich nicht ganz souverän
in dieser Phase auftraten.
Umso erstaunlicher, wie die junge
Verteidigung der Packers die Lions im Griff mehr oder weniger im
Griff hatte und das mit den ganzen Verletzten und vielen Rookies. Es
fehlten: OLB Clay Matthews, S Charles Woodson, Starting LB Nick Perry
und Desmond Bishop (ganze restliche Saison) – das ist einiges.
2.Halbzeit ausgeglichener, aber
Packers mit entscheidendem Drive und Stop
Doch die Lions versuchten sich ein
wenig anzupassen, machten nun viel mehr Laufspielzüge oder Screens
und kurze Pässe. Das verunsicherte zunächst die Packers Defense,
das spekulieren auf einen Pass auf Calvin Johnson war aber immer da
und trotzdem machte der seinen Touchdown.
Ironischerweise warf Stafford einen
weiteren Pass „behind the Receiver“, wie der Kommentator meinte,
der CB der Packers „liest“ diesen Pass zwar gut, aber kommt durch
den schlechten Ausführung Staffords ein wenig zu spät und Megatron
kann die Wurf gerade noch so fangen. 17-14 für die Lions. Und auf
einmal hatte sie Oberwasser. Ein entscheidender Stop der Packers kurz
vor der Endzone, erlaubte nur ein Field Goal der Lions und damit
weiterhin die Chance mit einem Touchdown in Führung zu gehen.
Randall Cobb wird immer wichtiger
Gesagt, getan. Da ließ sich QB Aaron
Rodgers nicht lange bitten und führten einen 82-Drive der Packers in
die Endzone der Lions. WR Randall Cobb fing am Ende einen
22-Yard-Pass zum Touchdown und zeigt damit wieder einmal, welch
wichtige Rolle der junge Wide Receiver im Spiel der Packers
mittlerweile spielt. Von der Anlage her so ähnlich aufgebaut wie
Donald Driver, aber noch viel schneller. Einige Packer-Fans meinen
sogar, er könnte der Grund sein, warum man nicht so sehr auf einen
neuen Vertrag mit Star-WR Gregg Jennings aus sei, der immer noch
verletzt an der Seitenlinie mitjubelte.
1:55min vor Schluss verwandelte Kicker
Mason Crosby den Extra Punkt zum 21:20 und wenig später ein Field
Goal zum 24:20. Nicht selbstverständlich, denn vorher hatte er
einige aussichtsreiche FG klar verfehlt – nicht das erste mal, dass
dies passiert und ein Grund zur Sorge für die Packer-Fans mit Blick
Richtung Playoffs.
Da ist die Defense aus Green Bay schon
längst angekommen. Richtig stark, wie sie in den verbleibenden knapp
2 Minuten keine Pässe der Lions mehr zuließen. Alle gingen daneben
und der letzte Versuch ging noch nicht mal auf Calvin Johnson, was ander Seitenlinie für einige Diskussionen sorgte. Aber das passiert
halt, wenn man sich darauf und auf irgendwelche Comeback-4.Viertel
verlässt. Dieses Mal gab es kein HappyEnd.
Packers insgesamt das kompaktere
Team
Mit nun 5 Siegen in Folge und mit bald
wieder mehr Star-Spielern an Bord, sind die Packers in Richtung
Playoffs brandgefährlich. Aaron Rodgers versprach im Sommer, das Team werde besser sein als im Jahr 2011. Damit meinte er nicht mehr als 15 Siege, sondern vielleicht einfach nur effizienteren Football. Mit der Niederlage der Chicago Bears im
Monday Night Game sind sie nun schon wieder auf Rang 1 der NFC North
gewandert. Und der zweite Anzug steht den Packers schon sehr gut. Der
Verein um General Manager Ted Thomson versteht es wie kein zweites
Team der Liga, die Spieler aus der zweiten Reihe zu motivieren bzw.
überhaupt erst einmal Spieler mit Potential in ihren Kader zu
bekommen! Ob Rookie oder nicht-gedraftete Spieler, alle erfüllen
derzeit ihre Aufgabe in Green Bay sehr gut. Das war schon einmal der
Fall: 2010 und da winkte am Ende der Superbowl... na mal sehn.
ms
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