Dienstag, 20. November 2012

Packers mit weiterem Sieg, trotz Verletzungen


Neben den New England Patriots, die derzeit von Sieg zu Sieg ziehen, sind die Green Bay Packers eines der hottesten Teams derzeit in der NFL. Am Sonntag fuhren sie ihren fünften Sieg in Serie ein. Und dies auch noch durch Verletzungen stark ersatzgeschwächt und auswärts bei den Detriot Lions.
Na ok, das ist eher ein Vorteil, denn wenn Aaron Rodgers in einem überdachtem Stadion spielt, ist er oft noch besser als sonst schon. Und seien wir ehrlich: die Lions geben derzeit auch nicht wirklich ein ernstzunehmendes Team da – die Betonung liegt dabei auf TEAM.

Detroit zu einseitig
Keine Ahnung, wie sich diese Lions das alles denken!
Man schaut sich das Spiel an und schon im ersten Viertel stellt man fest: bei 8 versuchen, wird 7 mal gepasst. Dabei wird öfter mal der Ball fallengelassen, was entweder am Wide Receiver liegt oder an einem ungenauen Pass von QB Matthew Stafford. Dann stehen die Lions einem 3rd und 12 Yards gegenüber und hauen den langen Pass raus. Auf wen natürlich? „Megatron“ Calvin Johnson, der Pass sogar noch fängt - und auf einmal sieht das alles wieder recht gut aus. Aber als Zuschauer fragt man sich: Ist das ihre einzige Stärke? Wollen sie sich wirklich darauf verlassen? - das kanns doch nicht sein.
Doch sie stehen kurz vor der Endzone, doch was folgt: 3 Passversuche, na klar. Einmal überworfen, kurzer Pass auf TE, Roll out and SACK. Das wars, nur ein Field Goal.

So sieht also die Strategie der Lions aus...?
Lächerlich würde ich das nennen. In keiner Weise ausgeglichen und sich immer darauf verlassen, dass einmal am Tag Megatron doch 3 Verteidiger überspringt, ist echt riskant. Und so ausgeglichen wie die Liga derzeit ist, kann das auch nichts werden. Das regt einen ja richtig auf, wie sich so das Team durchwurschelt. 
Die Packers wussten zu antworten: Zu Beginn des zweiten Viertels mit einem TD-Pass auf TE Jermichael Finley, der seinen ersten TD nach dem Season-Opener feiern konnte.
Und wie antworteten die Lions: mit Pässen. Diesmal sogar erfolgreich. Der nächste Drive bestand eigentlich nur aus Megatron-Würfen und dann durfte RB Mikel Leshoure zum 1-Yard-TD-Run ansetzen. Immerhin ein Hallo-Wach-Signal, denn danach wurde Leshoure weitaus öfter genutzt.

Leicht auszurechnende Lions – starke Packers Defense
Nachdem auch die Packers Defense immer mehr mitbekam, wie der Hase läuft, versuchten sie immer mehr QB Stafford unter Druck zu setzen und das gefiel ihm gar nicht. Er hat an sich schon eine durchschnittlich Pass-Fang-Quote von 63 Prozent, was nicht zum Besten der Liga zählt. Und diese Zahl zeigte sich auch im Spiel gegen die Packers: Bis auf ich-werf-mal-ganz-weit-in-die-Richtung-von-Megatron-pässe kommt wenig an und kaum unter Druck, kommen die Fehler INT an CB Casey-Hayward im zweiten Viertel. Und auch in der zweiten Halbzeit einige Würfe von Stafford zu spät bzw. weit hinter der Laufrichtung des Passempfängers – Resultat: zweite INT und gleich noch mit einem Return-TD für die Packers, die sicherlich nicht ganz souverän in dieser Phase auftraten.
Umso erstaunlicher, wie die junge Verteidigung der Packers die Lions im Griff mehr oder weniger im Griff hatte und das mit den ganzen Verletzten und vielen Rookies. Es fehlten: OLB Clay Matthews, S Charles Woodson, Starting LB Nick Perry und Desmond Bishop (ganze restliche Saison) – das ist einiges.

2.Halbzeit ausgeglichener, aber Packers mit entscheidendem Drive und Stop
Doch die Lions versuchten sich ein wenig anzupassen, machten nun viel mehr Laufspielzüge oder Screens und kurze Pässe. Das verunsicherte zunächst die Packers Defense, das spekulieren auf einen Pass auf Calvin Johnson war aber immer da und trotzdem machte der seinen Touchdown.
Ironischerweise warf Stafford einen weiteren Pass „behind the Receiver“, wie der Kommentator meinte, der CB der Packers „liest“ diesen Pass zwar gut, aber kommt durch den schlechten Ausführung Staffords ein wenig zu spät und Megatron kann die Wurf gerade noch so fangen. 17-14 für die Lions. Und auf einmal hatte sie Oberwasser. Ein entscheidender Stop der Packers kurz vor der Endzone, erlaubte nur ein Field Goal der Lions und damit weiterhin die Chance mit einem Touchdown in Führung zu gehen.


Randall Cobb wird immer wichtiger
Gesagt, getan. Da ließ sich QB Aaron Rodgers nicht lange bitten und führten einen 82-Drive der Packers in die Endzone der Lions. WR Randall Cobb fing am Ende einen 22-Yard-Pass zum Touchdown und zeigt damit wieder einmal, welch wichtige Rolle der junge Wide Receiver im Spiel der Packers mittlerweile spielt. Von der Anlage her so ähnlich aufgebaut wie Donald Driver, aber noch viel schneller. Einige Packer-Fans meinen sogar, er könnte der Grund sein, warum man nicht so sehr auf einen neuen Vertrag mit Star-WR Gregg Jennings aus sei, der immer noch verletzt an der Seitenlinie mitjubelte.
1:55min vor Schluss verwandelte Kicker Mason Crosby den Extra Punkt zum 21:20 und wenig später ein Field Goal zum 24:20. Nicht selbstverständlich, denn vorher hatte er einige aussichtsreiche FG klar verfehlt – nicht das erste mal, dass dies passiert und ein Grund zur Sorge für die Packer-Fans mit Blick Richtung Playoffs.
Da ist die Defense aus Green Bay schon längst angekommen. Richtig stark, wie sie in den verbleibenden knapp 2 Minuten keine Pässe der Lions mehr zuließen. Alle gingen daneben und der letzte Versuch ging noch nicht mal auf Calvin Johnson, was ander Seitenlinie für einige Diskussionen sorgte. Aber das passiert halt, wenn man sich darauf und auf irgendwelche Comeback-4.Viertel verlässt. Dieses Mal gab es kein HappyEnd.

Packers insgesamt das kompaktere Team
Mit nun 5 Siegen in Folge und mit bald wieder mehr Star-Spielern an Bord, sind die Packers in Richtung Playoffs brandgefährlich. Aaron Rodgers versprach im Sommer, das Team werde besser sein als im Jahr 2011. Damit meinte er nicht mehr als 15 Siege, sondern vielleicht einfach nur effizienteren Football. Mit der Niederlage der Chicago Bears im Monday Night Game sind sie nun schon wieder auf Rang 1 der NFC North gewandert. Und der zweite Anzug steht den Packers schon sehr gut. Der Verein um General Manager Ted Thomson versteht es wie kein zweites Team der Liga, die Spieler aus der zweiten Reihe zu motivieren bzw. überhaupt erst einmal Spieler mit Potential in ihren Kader zu bekommen! Ob Rookie oder nicht-gedraftete Spieler, alle erfüllen derzeit ihre Aufgabe in Green Bay sehr gut. Das war schon einmal der Fall: 2010 und da winkte am Ende der Superbowl... na mal sehn.



ms


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