Samstag, 29. Dezember 2012

Der letzte Spieltag und die Frage der Wachablösungen?

Bold-Predictions für die letzten Spiele, große Vorhersagen, welche Teams gerade „heiß“ sind oder noch werden...: alles nicht mehr so wichtig, wenn es am Sonntag zu den letzten wichtigen Spielen der regulären NFL-Saison kommt. Es wird ernst.
Einige Teams haben sich schon vor Weihnachten aus dem Playoff-Rennen katapultiert und müssen jetzt zugucken. Allen Voran: Die Pittsburgh Steelers. Von mir nicht für möglich gehalten, aber tatsächlich konnten sie am Sonntag im eigenen Heinz Field nicht gegen die Divisions-Rivalen aus Cincinnati gewinnen. Trotz keinem Offensiv-Touchdown der Bengals und Ballverlusten, schafften es die Steelers nicht, das Ruder ihrer Saison-Fahrt nochmal rumzureißen. Die Defensive der Bengals schrieb die Geschichte dieses jungen Cincinnati-Teams, mit zwei Interception, die letzte nur Sekunden vor Ende des Spiels, die das Sieg-bringende Field Goal bereitete. Am Ende hieß es 13-10 und die Wachablösung scheint perfekt. 
Die Steelers gewinnen nicht mehr die engen Spiele (5 Saison-Niederlagen mit 3 Punkten oder weniger), Big Ben ist nicht mehr der „Clutch“-Quarterback wie zu alten Zeiten – ein deutliches „Shame!“ für seine Interception nur Sekunden vor der Verlängerung - , das Running Game ist irgendwie auch nicht existent und die Defense kann auch nicht alle Fehler und Ballverluste der Offense rausholen.
Die Bengals hingegen haben in den letzten 7 Spielen im Schnitt nur 11 Punkte erlaubt, zeigten auch am Sonntag, wie viel Druck sie auf gegnerische QBs ausüben können und mit solch einer Verteidigung im Rücken, reichen auch ein paar einzelne gute Spielzüge von QB Andy Dalton und WR AJ Green allemal aus. Gleich folgend auf die Interception der Defense Sekunden vor Schluss sorgten die beiden Star-Spieler mit einem sehenswerten Pass für 20 Yards Raumgewinn und bereiteten das Field Goal zum Sieg vor. Klasse. Dass die Defense mehr Punkte als die Offense der Bengals machte, ist dabei eher zweitrangig: AJ Green sagt selbst über seine Verteidigung: „If we put up some points, they're going to hold them.“ Da wächst ein junges, und defensiv-starkes Team heran, welches den alt-eingesessenen Top-Spots in der AFC North in Frage stellen kann – mit dieser Defensive allemal. Die Steelers wurden nun schon besiegt, am Wochenende warten die Baltimore Ravens, die zwar am Sonntag die Giants zurechtwiesen, aber immer noch erhebliche Fragezeichen produzieren. Zum Glück für die Ravens haben sie schon den AFC North-Titel sicher, Cincinnati wird mit dem 6.Playoff-Platz in die Post-Season gehen, so wie im letzten Jahr. Back-to-back Playoff-Teilnahmen der Bengals sind schon echt beachtlich, in den Wild-Card-Spielen gegen wahrscheinlich die New England Patriots wird es sicherlich nicht leichter, aber das Team ist auf einem guten Weg und warum sollen sie nicht schon dieses Jahr auch den großen Tom Brady zu Fall bringen?

Verspielen die Texans noch den #1-Spot?
Ansonsten ist in der AFC schon vieles entschieden. Nur um die Plätze geht es noch. Die Texans könnten mit einer Niederlage gegen die schon qualifizierten Colts am Sonntag sogar noch ihre Erst-Runden-Freizeit aufs Spiel setzen. Die Vikings zeigten dem #1-Spot-Team der AFC deutlich die Grenzen auf und mit einer weiteren Niederlage und erwartbaren Siegen von Denver (vs. Kansas City) und New England (vs. Miami), würden die Texaner auf den #3-Spot zurückfallen und gegen die Bengals antreten. Na ganz was tolles. Die lange Zeit recht überzeugenden Texans taumeln ein wenig in die Playoffs – demgegenüber machen sich die Denver Broncos um Peyton Manning auf, Top-Favorit auf den Titel zu werden, von den Texans redet derzeit kaum noch jemand...



NFC: Das große Hauen und Stechen um die restlichen Plätze
Die New York Giants haben noch Chancen auf die Playoffs! Ja, richtig gehört. Mathematisch ist so einiges möglich, glauben tut wahrscheinlich keiner mehr dran, aber das ist ja eine andere Frage...
Und die Chicago Bears feuern die Green Bay Packers an, dass diese am letzten Spieltag die Minnesota Vikings schlagen... oh man, die finale Woche vor den Playoffs treibt schon seine Blüten.
Aber zum Punkt. Oder zur Story. Auch in der NFC hab ich das Gefühl, eine gewisse Wachablösung steht bevor:
Junge Teams stürmen ins Playoff-Bewerber-Feld und haben gute Chancen, hineinzustoßen: Die Redskins sind grad richtig gut drauf, die Seattle Seahawks schießen derzeit nahezu jedes Team aus dem Stadion und die Minnesota Vikings werden auf Adrian Petersons Rücken überallhin getragen. Am Wochenende siegten die Vikings gegen die Texans und die Seahawks demontierten die San Francisco 49ers. Das sind mal Ansagen, wenn man in die Playoffs will.

Die Seahawks mit einem Ausrufezeichen an die NFC-Konkurrenz
150 Punkte in den letzten 3 Spielen! Das muss man erstmal schaffen. Die Seattle Seahawks führen das gerade vor und zählen mit diesem Lauf zu den interessantesten Teams für die Playoffs, laut ESPN sind sie "heißer als heiß". Maßgeblich daran beteiligt ist Rookie-QB Russell Wilson, der am Sonntag gegen die 49ers ziemlich überragend agierte. Immer wieder entwischte er Verteidigern und ist außerhalb der „Poket“ genauso sicher und akkurat mit seinen Pässen. Auch wenn die Seahawks nur als Wild-Card-Team in die Playoffs ziehen werden, werden sie bei diesem Lauf der letzten Spiele nicht wütend darüber sein.
Wer da auf sie wartet, ist noch weit offen! Die Seahawks werden – ein eigener Sieg gegen St.Louis und ein Sieg der 49ers gegen die Arizona Cardinals vorausgesetzt – auf dem #5-Playoff-Spot bleiben. Der Rest muss noch entscheiden werden - heiß sind sie allemal und streiten sich um den #1-HOT-Spot mit den Packers...



Schaffen es die Vikings gegen die Packers?
Neben dem Ultimativ-Playoff-Spiel der Redskins gegen die Cowboys, ist ein weiteres Spiel entscheidend für die Playoff-Plätze in der NFC: Die Vikings können zu Hause gegen die Packers mit einem Sieg ihre erste Playoff-Teilnahme nach 2009 perfekt machen. Ein Sieg und die Rivalen aus Chicago ziehen den kürzeren. Doch die Packers wollen ebenfalls ihren #2-Spot und die Erst-Runden-freie Zeit genießen und werden sich wohl kaum schonen. Ein richtiges Endspiel also, denn mit einer Niederlage der Vikings müssten gleich 3 Teams ebenso verlieren, um dem Team aus Minnesota noch den letzten NFC-Playoff-Platz zu bescheren. Die Bears würden am besten von diesem Sieg der Packers profitieren und in die Playoffs gehievt – vorausgesetzt ein eigener Sieg gegen die Detroit Lions. Die Experten sind sich nicht so recht einig: die meisten tippen auf die Bears als #6-Team, doch alle würden es dem heißen MVP-Kandidaten Adrian Peterson gönnen – wahrscheinlich sogar viele Packers-Fans - , die 2000 Yards zu schaffen und vielleicht auch die Ur-Rekord von Eric Dickerson zu brechen. Die benötigten mehr als 200 Yards sind aber wahrscheinlich auch nötig, um gegen Noch-MVP Aaron Rodgers und seine Packers zu bestehen. 
wow, was eine Spannung. Crunch Time, baby :)

ms

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