Freitag, 4. Januar 2013

Wild-Card-Samstag: AP auch in den Playoffs erfolgreich und schaffen die Texans die Wende?

In den letzten 6 Spielzeiten kamen 5 der SuperBowl-Sieger aus der Wildcard-Teams. Die Statistik dürfte genug Argument sein, wie wichtig das Erreichen dieser Wildcard-Runde für viele Mannschaften ist, und auch, wie viel Fahrt man in dieser Runde aufnehmen kann, um die Top-gesetzten Teams von ihrem Thron zu stoßen.
In der letzten Woche der regulären Spielzeit wurden die noch vakanten Plätze in der Wild-Card-Runde vergeben. Den umkämpften #6-Seed in der NFC ergatterten sich die Minnesota Vikings, die damit die Green Bay Packers noch von ihrem #2-Seed stießen und es nun am Samstag abend zu einem Re-Match genau dieses Spiels kommt - dieses mal jedoch im kalten Green Bay. brrr

Adrian Peterson nah dran am Rekord und nicht zu stoppen von den Packers
Es war schon ein unfassbares Spiel in Woche 17 der NFL: Adrian Peterson von den Vikings benötigte noch 208 Yards gegen die Packers, um den Rekord der meist-erlaufenden Yards in einer Saison zu brechen. Am Ende hatte er 199Yards erlaufen! 9 Yards fehlten ihm zum Rekord, und das obwohl alle Welt wusste, dass die Vikings hauptsächlich ihm dem Ball geben würden. Der Rekord war Peterson zum Ende des Spiels aber wohl nicht mehr so wichtig, denn in erster Linie zählte der Sieg gegen die Packers und damit der sichere Einzug in die Playoffs. und das gelang auch: 37:34 hieß es zum Schluss und mit 4 Siegen in Serie haben es sich die Vikings wahrlich verdient. Die Siege der Bears oder Giants kümmerten sie dann wenig.
Die Packers hingegen war das alles nicht so egal. Für sie ging es auch noch um etwas, nämlich den #2-Seed in der NFC und damit eine Woche mehr Pause, bevor es dann in die Playoffs geht. Gerade in der ersten Halbzeit zeigte jedoch die Mannschaft aus Green Bay kaum ihr gefährliches Offensiv-Spiel, lag 10-20 zur Halbzeit zurück, und konnte auch in der zweiten Halbzeit Adrian Peterson einfach nicht unter Kontrolle bringen. Immer wieder schlechte Tacklings gegen den Running Back, dazu noch kostspielige Strafen gegen die Pass-Defensive und dann reichte am Ende ein aufdrehender Aaron Rodgers (vor allem mit seinem wieder gesundem WR Gregg Jennings) nicht mehr, das Blatt zu wenden. Die Vikings hatten zuletzt den Ball und sicherten sich mit einem Field Goal den so wichtigen Sieg.

Kann Christian Ponder auch in den Playoffs überzeugen?
Was bei dem Spiel im Metrodome in Minnesota auffiel, war aber nicht nur die Laufoffensive der Vikings, a.k.a. AP, sondern auch das solide Passspiel von QB Christian Ponder - im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Saison. Er leistete sich keine Fehler und brachte ein ums andere Mal wichtige Pässe an den Mann - wichtig gegen eine Defensive, die sich nahezu ausschließlich auf die Lauf-Verteidigung konzentriert. 3 Touchdown-Pässe waren es am Ende und nun dürfen sich die Packers für das Re-Match im Lambeau Field Gedanken machen, wie sie gleichzeitig Ponder und Peterson verteidigen wollen. Klar, das kalte Wetter in Green Bay (gerade im Gegensatz zum überdachtem Metrodome) wird von den Werfern mehr abverlangen und sicherlich wird sich Packers Defensiv-Gehirn (Koordinator) Dom Capers wieder einiges einfallen lassen, um die Offensive der Vikings zu stoppen. Neben einem besseren Tackling gegen AP, wird dabei auch die Gesundung von Charles Woodson eine erhebliche Rolle spielen. So vielseitig und erfahren wie er ist niemand in der Packers Verteidigung - er könnte einige Löcher stopfen und ist immer für eine Interception gut. Besonders ist zudem - das merkte auch Coach Leslie Frazer der Vikings an - dass Woodson diese Saison noch nicht im Aufgebot gegen Minnesota gestanden hat und so schwer ausrechenbar sein wird.

Auch beim Tacklen von Peterson wird Woodson eine wichtige Rolle zukommen. AP erlief in beiden Spielen diese Saison gegen Green Bay mehr als 400 Yards, die Packers verfehlten dabei 10 Tackles gegen ihn und selbst ein zusätzlicher Lauf-verteidiger half jedes Mal nicht viel - stopping AP is the key. Wenn er am Samstag ähnlich gut drauf sist, dann müssen - wie Gregg Jennings betonte - die Packers schon einen "A-Game" haben, um die Vikings zu schlagen.

Mein Tipp jedoch ist, dass sie das schaffen und souverän gewinnen und dann in der Heimat von ARod die 49ers zum Duell bitten werden.




Bengals vs. Texans: Houston gewaltig unter Druck
Irgendwie ist es schon erstaunlich. Die ganze Saison führen die Houston Texans die AFC an, spielen eine überragende Defensive, JJ Watt ist Kandidat für die Defensiv-MVP und RB Arian Foster hält die Offensive der Texaner am Laufen. Kombiniert mit QB Matt Schaub und WR Andre Johnson ein allgemein sehr gefährlicher Angriff. Doch auf den letzten Metern geht ihnen irgendwie die Puste aus. 3 der letzten 4 Spiele haben sie verloren, obwohl ein weiterer Sieg ihnen den #1-Seed gesichert hätte. Es scheint fast so, dass gegnerische Teams nicht mehr so viel Erfurcht aufbringen oder die Texans durchschaut haben. Oder war die Motivation am Ende nicht mehr da?
In jedem Fall stehen die Texans nun vor einer bedeutsamen Aufgabe: Durch ihre Niederlage gegen die Indianapolis Colts im letzten regulären Saisonspiel, rutschte das Team aus Houston noch auf den #3-Seed der AFC und muss nun in der WildCard-Runde ran - ausgerechnet gegen die Cincinnati Bengals, die 4 ihrer letzten 5 Spiele für sich entscheiden konnten, unter anderem so wichtige Siege wie gegen die Steelers.

Re-Match der letztjährigen Wild-Card-Begegnung
Interessanterweise ist das Spiel die Neuauflage aus dem letzten Jahr, in dem die Texans, angeführt von Arian Foster die Oberhand behielten. Doch seit dem ist viel passiert und nun stehen sich die Teams unter ganz anderen Vorzeichen gegenüber. Die Serien der beiden sind gegenläufig und die Texans werden es schwer haben, die Kurve ausgerechnet in den Playoffs wieder zu bekommen. Wichtigstes Problem der  Texans ist ihre Offensive. Arian Foster ist nicht mehr so explosiv wie üblich und vor allen Dingen QB Matt Schaub schwächelt derzeit: nur 1 TD-Pass in den letzten 4 Spielen sprechen Bände. Auch gegen Indianapolis am letzten Sonntag merkte man diese Verunsicherung: Mitte der ersten Halbzeit: Texans im Angriff, angedeutetes Laufspiel, Schaub bootleg nach rechts, sein anvisierter Receiver hat weiten Vorsprung zu seinem Gegenspieler und nichts als grüner Rasen vor sich. Was macht Schaub: wirft den Pass zu kurz und wird intercepted. Die Colts kriegen den Ball und machen einen Touchdown. Sowas kann passieren, aber in der derzeitigen Situation der Texans nahezu schon sinnbildlich, gerade für den Zustand der Houston Offense und dessen Taktgeber. Auffallen tut, wie Schaub immer in den entscheidenden Spielen schwächelt: die letzten beiden Spiele ging es um alles: kein TD. und jetzt kommt auch noch eine der besten Verteidigungen der Liga zum Re-Match ins Haus! Das wird brandgefährlich.

Duell der Defenses
Es wird sicherlich ein sehr von der Verteidigung geprägtes Spiel werden. Die Houston Offense stockt, hat aber selbst eine starke Defensivreihe, die Bengals-QB Andy Dalton erheblich unter Druck setzen wird. Im letzten Jahr warf er 3 Interception, in diesem Jahr wirkt er jedoch reifer und überlegter. Das wird er auch brauchen, genauso wie ein gut aufgelegten WR AJ Green. 
Wichtig wird aber die Performance der Cincinnati Defensive sein. Sie stellt eine der 5 besten Verteidigungen der Liga und hat schon mehrmals bewiesen, wie sie nicht nur verteidigen, sondern auch punkten kann. Gegen einen verunsicherten Matt Schaub wird sie darauf abzielen.
Viele Experten tippen zwar auf die Texans, aber Geheimtipp sind die Bengals schon lange nicht mehr. 
Meine Prediction: Die Texans berappeln sich trotzdem und ziehen sicher in die nächste Runde ein.



ms

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