Dienstag, 15. Januar 2013

Divisional Playoff Sunday: Falcons retten sich zum ersten Postseason-Sieg und Brady spielt wie Brady

Wenn sich eine Mannschaft in die Elite-Teams der Liga einreihen will, dann benötigt es manchmal einfach ein Statement-Game, ein Spiel also, welches ihre Härte und Klasse zementiert, um wirklich als legitim mit den Großen Jungs zu spielen. Sonntag bot genau 2 solcher Spiele, ein Ausrufezeichen setzte jedoch nur eine Mannschaft.

Atlanta mit gewohnt-souveränem Spiel
Oft wurde diese Saison drüber geschrieben - auch auf unserem Blog -, ob die Atlanta Falcons wirklich ernst zunehmen sind, den Superbowl zu erreichen oder nicht? Die beste Mannschaft der NFC überzeugte auch dieses Jahr wieder in der regulären Saison, aber ohne Playoff-Sieg in den letzten drei Auftritten, bekamen sie nie ein richtiges Standing. Es sah so aus, als ob sie dies Sonntag bereinigen wollten: Atlanta legte gegen die gute Seahawks Defensive los wie die Feuerwehr: WR Julio Jones und WR Roddy White ließen sich nicht von den physischen Cornerbacks der Seahawks beeindrucken und sogar der lange Zeit kaum überzeugende RB Michael Turner erwachte förmlich aus seinem Tiefschlaf. Seattle wirkte wie gegen die Redskins letzte Woche überrollt und erstmal bemüht im Spiel anzukommen!: Zur Halbzeit stand es 0:20 und zu Buche standen ein Fumble von RB Marshawn Lynch in möglicher Field-Goal-Reichweite, ein misslungener 4.Versuch kurz vor der Endzone und verpasste Punkte, als ohne Auszeiten die Zeit in der Halbzeit auslief. Seattle schien mit dem falschen Bein aufgestanden zu sein, oder vielleicht doch zu unerfahren für das große Ganze.

Atlanta wehrt Wahnsinns-Comeback der Seahawks ab
Atlanta hingegen spielte seinen Stiefel runter. Selbst der erste Touchdown der Seahawks folgte ein fast 8 Minuten langer Drive, der mit 7 Punkte endete. Gerade bei dritten Versuchen war immer wieder TE Tony Gonzalez zur Stelle, der in 16 Jahren nicht ein Playoff-Spiel gewonnen hatte - unfassbar. Doch irgendwie wurden die Falcons dann irgendwie zu sicher und unterschätzte ein wenig die Seahawks. Coach Pete Carroll musste in der Halbzeit das wieder runterholen, nicht in Eile zu geraten und auf die Chance zu warten. und die kam: QB Russell Wilson kreierte unzählige schöne Pässe und Scrambles, die Defense interceptedte Matt Ryan und stoppte die Falcons zweimal relativ schnell nach je 3 Versuchen. Nach 2 Touchdowns der Offensive, folgte ein entscheidender Drive im vierten Viertel, den RB Marshawn Lynch dann 30 Sekunden vor Schluß zur 28-27-Führung umwandelte - noch nie gab es solch ein Comeback durch ein Team in der Post-Season.
Alles wie immer für die Falcons - in den großen Spielen versagen sie halt. Denkste: 2 starke Pässe von Matt Ryan und ein 49-Yard Field Goal von Matt Bryant und der Sieg ging dann doch nach Atlanta. Den Zweiflern also bewiesen, dass man in der Crunch-Time doch die Nerven bewahrt. Mit solch einem Sieg im Rücken, dürften die Falcons vor Selbstvertrauen nur so strotzen, endlich den Bock umgestoßen und nun warten die 49ers. WOW, was ein Spiel.

(und ich denke, wir brauchen uns um die Seahawks keine Gedanken machen. Sie werden es verkraften und mit diesem jungen Team - das zweitjüngste der Liga - wird zu rechnen sein in den nächsten Jahren. the future looks bright... im Staate Washington!)  


Championship-Team und -QB gegen Wannabe's
Auch die Houston Texans wollten endlich mal beweisen, dass sie ihre gute reguläre Saison auch mal in den Playoffs fortführen könnten. Die Bengals letzte Woche waren nur leichte Kost, nun wartete das Team-to-beat: Dauer-Playoff-Favorit New England Patriots. Doch schon anfänglich hatte man irgendwie das Gefühl: das wird hier eh nichts. Da fehlt den Texans einfach was... so eine art Kaltblütigkeit... man könnte es auch Tom Brady nennen!
Houston legte gut los: der überragende Kick-Returner Daniel Manning brachte sie gleich zu Beginn und auch sonst immer in gute Feldposition. Doch 12 Yards  konnten nicht zum TD genutzt werden, nur ein FG zur frühen Führung. Dann zwar 2 erzwungene Punts durch JJ Watt und die Defense, aber wieder nichts. QB Matt Schaub wirkte nervös und ungenau: WR Andre Johnson wurde in der Endzone verfehlt und bei einem wichtigem 3.Versuch Arian Foster zu ungenau angespielt - 4 von 15 dritten Versuchen konnten sie das ganze Spiel nur verwerten. Früh war klar: wenn man solche Chancen nicht nutzt, dann schlägt Tom Brady eiskalt zu. TE Rob Gronkowski und RB Danny Woodhead fielen zwar früh verletzt aus, aber das störte ihn nicht wirklich. Immer wieder WR Wes Welker, TE Aaron Hernandez, kurze Pässe und ein erstaunlich gutes Laufspiel spulten die Patriots-Offense ab wie sonst was. Die Texans hatten kaum was entgegen zu setzen. Schnell hieß es 17:3 und es erinnerte an das Spiel vor einem Monat, welches die Patriots ebenfalls dominierten.
Ein wieder guter Kick-Return von Manning, ein Touchdown von Foster und ein Drive zum Field Goal zum 17:13 zur Halbzeit brachte noch ein wenig Leben in die Bude, aber schon der erste Drive im 3.Viertel brachte wieder einen Touchdown für die Pats - die Texans-D unfähig einen wichtigen Stopp hinzukriegen.
Eine Interception von Schaub und ein nicht-geschaffter 4.Versuch der Texans wurden dann Patriots-typisch sofort bestraft: 38:13 zu Beginn des 4.Viertels und das Spiel war quasi gelaufen. Bemerkenswert übrigens die drei Touchdown von RB/WR Shane Vereen, der zum Vollstrecker vom Dienst avancierte.
Der Einsatz der Texans nach dem 38:13 war jedoch immerhin ehrenwert. Sie kämpften, zeigten Ehrgeiz und spielten aggressives Angriffsspiel, kamen sogar auf 38:28 heran. Dann lief ihnen aber die Zeit davon, und einen wichtigen on-side-kick konnten sie nur knapp nicht erobern. Endstand: 41:28 für die Patriots.

Der Unterschied: Tom Brady
In diesem Spiel merkte man wieder einmal, wie entscheidend das Spiel der Quarterbacks ist – gerade in den entscheidenden Spielen der Playoffs. Schaub ist zwar gut, aber groß(-artig) ist er nicht! Während kleine Ungenauigkeiten in der Regular-Season vielleicht nicht so auffallen, in den Playoffs und gegen die besten Teams der Liga aber schon. Das merkte man und der Unterschied zu Brady war erheblich. - Nichts gegen Matt Schaub. Er machte auch erstklassige Pässe  aber Elite ist das noch nicht. Da machten Matt Ryan (und auch Joe Flacco) stärkere Ausrufezeichen.
Brady warf für 3 TDs und 344 Yards und hätte wahrscheinlich auch Bill Belichick sicheren Raumgewinn zu werfen können. und nächste Woche kommt es zum immer wieder berauschenden Aufeinandertreffen zwischen ihm und Ray Lewis. Zum letzten Mal. oh, was ein Fest!


ms

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen