Donnerstag, 9. Februar 2012

Findet den Schuldigen! Nachträge zum Superbowl XLVI

Nach dem Superbowl-Thriller in Indianapolis suchen Medien und Beteiligte nach den Gründen für die Niederlage der New England Patriots. Ein Grund mehr sich das Spiel erneut anzuschauen und zu bewerten.

Brady bleibt unter 300
Was am Montag früh sich andeutet, wird in der Wiederholung deutlich. Die Giants waren besser in Defense, im Run-Game und beim Punten.
Brady warf nur für 276 yards, was nicht seine schlechteste Leistung war. Nur in vier Spielen der regulären Saison und in den Playoffs machte er weniger Yards. Darunter 198 Yards gegen Pittsburgh in Woche 8 und 239 Yards gegen Baltimore in Conference Final. Tom Brady gehört konstant zu den besten Quarterbacks dieser Dekade, ihn auf unter 300 Yards in einem Spiel zu bringen ist eine sehr gute Leistung. Sicherlich, Brady hat eine Interception geworfen, die Giants konnte aus dem Fehler aber keine Punkte holen.

Brady, der gefürchtetste Läufer
Wie auch in der regulären Saison konnten auch in Indianapolis die Runningbacks nicht überzeugen. Obwohl ein explosiver Spielzug von Woodhead im letzten Viertel und ein wichtiger 20 Yards Run von Green-Ellis uns zur Einsicht bringen, war die Laufstrategie nicht effektiv. Nie haben die Runningbacks den Druck von Brady genommen, wie Bradshaw und Jacobs von Eli, um der Mannschaft ein ausgeglichenes Aussehen zu geben. Nie haben die Giants-Verteidiger einen Läufer gefürchtet. Außer Brady, bei „3rd and inches“ im dritten Viertel. Sicherlich ein Bereich der in der Sommerpause und im Draft ausgebessert werden muss. Denn, bekanntlicherweise,  kann eine Mannschaft mit guten Runningbacks die Zeit kontrollieren. Das haben die Giants auch erfolgreich getan (Time of Possession Giants 37:05 / Time of Possession Patriots 22:55).
 
Steve Weatherford am Tag nach dem Superbowl im New Yorker Stadium. Quelle: Weatherford

Ein Punter macht den Unterschied
Specialteams, von vielen belächelt, machen sie doch in wichtigen Spielen den Unterschied. Es sei nur an Adam Vinatieri erinnert, der mehrere spielentscheidene Fieldgoals unter schwierigsten Bedingungen erzielte. Bei den New England Patriots entschied er den Superbowl-Sieg von 2002 und von 2004. Steve Weatherford, der Punter der New York Giants, der erst diese Saison von den Jets wechselte, schoss drei exzellente Punts und zwang Tom Brady so drei mal nah an der eigenen Endzone zu starten. Beim ersten Mal wurde aus dieser Drucksituation ein Safety.  

Hätte, hätte, hätte…
Es ist schwer einen Schuldigen zu finden. Brady sagte nach dem Spiel richtigerweise: „Du gewinnst als Team und du verlierst als Team. Die letzten Tage waren geprägt davon, Wes Welker die Schuld für die Niederlage zu geben. Sicherlich, er macht den Fehler, Minute 4:06, im vierten Viertel und fängt den Pass nicht. Wenn die Patriots hier eine Touchdown gemacht hätten, hätten sie mit mehr als sieben Punkten geführt. Trotzdem macht Welker 60 Yards und einen Ball fängt er in der Luft mit einer Hand. Zudem lässt Hernandez 48 Sekunden vor Schluss ebenfalls einen sicheren Ball fallen und Brady trifft kurz darauf Branch nicht, der frei steht. Zusätzlich hätte die Trainer um Bill Belichick den letzten Touchdown der Giants viel früher zulassen müssen, sodass die Offense mehr Zeit für einen letzten Touchdown gehabt hätten. Denn 57 Sekunden sind manchmal selbst für Brady zu wenig. 

mh

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