Freitag, 16. März 2012

Aufrüsten ist angesagt – Free Agency hat begonnen und die Bears schlagen gleich zu

Hach ja, schön, dass es endlich wieder so richtig spannend wird in der NFL! Nachdem die Combine den Verantwortlichen der Vereine alle Nachwuchsspieler präsentiert hat, geht es jetzt an die etablierten Spieler, die auf der Suche nach neuen Vereinen und/oder neue Verträgen sind – die Free Agency Phase hat in der NFL begonnen.

Combine nur Vorspiel
Die Präsentation der besten Nachwuchsspieler hin oder her – klar waren da beeindruckende Vorstellungen dabei, so wie die von Robert Griffin III (kurz: RG3) waren schon echt beeindruckend, und viele Teambeobachter haben spätestens jetzt ihre Zettel voll mit den Spielern, die für sie in Frage kommen oder nicht. Aber irgendwie war alles noch eher unkonkret, ohne direkte Verhandlungen oder Entscheidungen. Seit Mittwoch dieser Woche geht es aber nun richtig los – der Free Agent Markt hat geöffnet! Nun haben Spieler, die bei keinem NFL-Team unter Vertrag stehen, die Möglichkeit, sich nach neuen Arbeitgebern umzuschauen – und die Teams versuchen die geeigneten Spieler zu finden, ihre Schwachstellen in der Mannschaft zu schließen. Hach toll, denn als Normalbeobachter kann man endlich so richtig schön spekulieren, welcher dieser Spieler wohin geht – ein Fest für Football-Analysten. (wie wir ;) )

Bears rüsten auf
Natürlich wird alles irgendwie überschattet von dem großen Peyton Manning, der ab sofort kein Colt mehr ist, sondern sich nach andere Vereinen umsieht, aber auch andere Teams sind mächtig am Rotieren.
Bestes Beispiel: die Chicago Bears. Letzte Saison eher enttäuschend, nachdem QB Jay Cutler mit einer Verletzung die letzten Wochen ausfiel und noch die Playoffs verspielt wurden, sahen sie sich nun zum Handeln genötigt.
Schon seit Jahren meckern Experten auf die Bosse ein, endlich mal einen guten Receiver zu holen und Cutler Unterstützung zu geben, jetzt haben sie es gemacht: Brandon Marschall kommt von den Miami Dolphins für 2 Drittrunden-Draft-Picks!

Bears nun die beste Offense der NFC North?
Der Move der Bears führte gleich zu irgendwelchen Ergüssen bei den Kollegen von NFL, die damit gleich die beste Offensive der NFC North aufkommen sahen – najaa, erstmal langsam. 
Klar ist Brandon Marshall ein krasser Receiver, hat in den letzten 5 Jahren immer Würfe für mehr als 1000 Yards in der Saison gefangen und wird in Chicago der #1-Receiver sein, aber trotzdem geben die Dolphins ihn nicht ohne Grund ab: Er gilt als labil und störend fürs Team. Ob sich das in Chicago ändern wird, keine Ahnung. Natürlich wird Marshall in Combo mit Cutler – die beiden haben schon in Denver zusammen gespielt – nicht die einzige Option für die Bears-Offense sein: Durch den Franchise-Tag auf RB Matt Forte wird auch das Running-Game nächste Saison wieder stark sein (Forte erlief letzte Saison knapp 1000Yards und fing zudem Pässe für 490 Yards, und das obwohl er die letzten 3 Spiele verletzungsbedingt aussetzen musste)
Aber rechtfertigt dies schon eine überschwängliche Euphorie? Wohl kaum, denn das Problem der Offensive der Bears waren neben den (fehlenden) Receivern – man denke nur an den etwas hilflosen Einfall Devin Hester zu solch einem umzufunktionieren – vor allen Dingen die Offensive Line, die Cutler kaum Zeit ließ seine Pässe an den Mann zu bringen. Letzte Saison erlaubte sie 49 Sacks gegen ihren Quarterback, davor das Jahr waren es 56 – einfach viel zu viel, um wen-auch-immer als Receiver zu bedienen! Das war schon 2010 die große Frage in Chicago...


Aber ok, das werden die Bears wahrscheinlich genauso wissen und versuchen im Draft oder in der Free Agency noch nachzulegen – ohne dem bleiben sie zwar ein ernster Konkurrent in der NFC North, aber Green Bay und Detroit schlafen ja auch nicht… und zudem stellt sich die Frage, ob Cutler überhaupt die Klasse hat, die Bears bis zu einem großen Titel zu führen?


Was macht Miami?
Was die Verpflichtung von Marshall zeigt aber, wie schnell sich in der NFL alles ändern kann: kriegt man schon jetzt Free Agents für seine Schlüsselpositionen oder Schwachstellen, kann man sich im Draft ganz anders aufstellen, oder andere Spieler anlocken oder zum Bleiben motivieren. Einzige Frage bei dem Deal ist eigentlich, was sich die Dolphins dabei gedacht haben? Einfach so den besten und fast einzig nennenswerten Receiver abgeben? Ziemlich gewagt. Aber ok, mit dem neuen Trainer Joe Philbin wird ein neues Team aufgebaut und störende Elemente erstmal aussortiert, zusätzliche Draft-Picks helfen da schon enorm weiter – mal sehn, wie sie diese einsetzen.
Bleibt also alles spannend und wir weiter dran – obwohl man ja kaum noch hinterherkommt...

ms

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