Donnerstag, 22. März 2012

Tebow-Time in New York

Übler Fehlstart: Nach einem peinlichen Hin und Her und Fingerzeigen, wurde der Transfer vom ehemaligen Denver Broncos Quaterback Tim Tebow zu den New York Jets am gestrigen Mittwoch bestätigt. Die Jets wollten zuerst nicht die fünf Millionen Dollar, die in Tebows Vertrag als sogenanntes „garantiertes“ Geld festgeschrieben sind, und Draft Picks für den Transfer bezahlen und zogen ihr Transferangebot zurück. Am Ende einigte man sich. Die Jets bekommen Broncos‘ diesjährigen Draft-Pick aus der siebten Runde und geben dafür ihren Pick aus der vierten und sechsten Runde. Das Fünf-Millionen-Dollar-Teilgehalt wird zwischen beiden Teams aufgeteilt.

Tim Tebow polarisiert
Nicht viel für einen Quaterback, der den sechsmaligen Superbowl Gewinner die Pittsburgh Steelers, in den Playoffs besiegte. Tebow wird in den nächsten drei Jahren über 14 Millionen Dollar Gehalt bekommen, ohne Bonus. Recht viel für einen Quaterback, der besondere Führungsqualitäten besitzt, aber nur als Hilfswerfer hinter Mark Sanchez eingesetzt wird.

Tebow polarisiert. Das ist wohl die einzige Aussage auf die sich alle Lager einigen können. Die Lager splitten sich, vereinfacht gesagt, in drei Teile auf: Die Hasser, die Wohlwollenden und die Jünger.

Tim Tebow siegt
Die Hasser übertrumpfen sich gerade mit Kommentaren. Ein Kolumnist der New York Post, schrieb unlängst, er habe nichts gegen Tebow, er hat nur ein Problem damit, dass er ein QB in der NFL sein will. Der Jets-Veteran Joe Namath, der gerne das Rampenlicht sucht, bewertete den Transfer als „falsch“.
Die Wurfqualitäten des jungen Spielers sind von Zeit zu Zeit, milde formuliert, grauenvoll. Doch eine Sache vergessen die meisten Tebow-Hasser: Er gewinnt. Das hat er bereits eindrucksvoll bewiesen. Er brachte das wohl schlechteste Team der Liga dazu die Steelers zu besiegen, die die beste Verteidigung stellen. Und die Steelers wussten von Tebows Qualitäten. Oft spielt Tebow die ersten drei Viertel schlecht und in der letzten Phase des Spiels, nahezu perfekt. Die Statistiken zeigen, dass er zu wichtigen Zeitpunkten ähnlich gut ist wie Tom Brady oder Drew Brees.

Charisma und Ritterlichkeit
Die Jünger, die von Tebows Charisma und Ritterlichkeit angezogen sind, behaupten, dass der gläubige Christ Mark Sanchez abservieren wird. Er würde die zerstrittene Mannschaft wieder zusammenführen und mit Jets siegen, so Radiomoderator Joe Beningo imInterview. Doch dem muss widersprochen werden. Die Jets haben Mark Sanchez mit einem Vertrag, der knapp 60 Millionen Dollar wert ist, für weiter fünf Jahre an sich gebunden.

110 kg für „ground and pound“
Die Wohlwollenden sehen großes Potential, dass New York hilft. Mit Tebow kommt ein einzigartiger QB in die Mannschaft, der mit über 110 kg nicht davor zurückschreckt Gegner umzuwerfen. Er wäre ein ausschlaggebendes Puzzelstück für die sogenannte „ground and pound“-Strategie, die die Jets bevorzugen. Und mit der Verpflichtung von Tony Sparano als Offensive Koordinator gibt Tebow den Jets auch die nötige Vielseitigkeit. Als Cheftrainer bei den Miami Dolphins konnte Sparano eine die „Wildcat“-Formation etablieren, die mit einem zweiten Werfer auf dem Feld Verteidiger verwirrten. Hierfür wäre Tebow optimal. Und vielleicht gelingt es ihm von Sanchez zu lernen und ihm in ein bis zwei Jahren die Position streitig zu machen. Egal wie die Jets Tebow nutzen, der Transfer wird der New Yorker Mannschaft sicher viel Positives bringen. Etwas, was ihnen letzte Saison fehlte.   

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