Samstag, 21. Januar 2012

Bradys Vergeltungsbowl am 5. Februar?

Welche möglichen Superbowlbegegnungen sind am interessantesten? Die Frage mag naiv klingen. Denn welche Finalbegegnungen sind schon langweilig? Alle – Spieler wie Zuschauer – sind  angespannt bis ins letzte. Jeder gibt alles was er hat, denn klar dürfte jedem sein: Es gehört auch immer eine Spur Glück dazu ins Endspiel zu kommen. Deshalb wird jeder seine Chancen nutzen. Das scheint wohl auch die Sprachreglung in der NFL zu sein, denn so drückt sich jeder Spieler aus. Das wird zumindest deutlich, wenn man sich die Pressekonferenzen wenige Tage vor dem Superbowl anschaut.

Fakt ist, langweilige Begegnungen gibt es nicht. Dennoch, die vier Teams, die am kommenden Sonntag um den Einzug ins Finale spielen, haben alle eine besondere Geschichte.
Angefangen mit den Baltimore Ravens, die vier Jahre nach ihrer Gründung den Superbowl gewonnen haben. Wer gönnt es Ray Lewis nicht, dass er seinen zweiten Ring bekommt? Und der grandiose Ed Reed, der 2010 die NFL mit 8 Interceptions in der Saison anführte, obwohl er nur 10 Spiele spielte, um nur einen Rekord zu nennen. Wie fühlt es sich wohl an, wenn man sieben Spiele weniger spielt als alle anderen und dennoch die meisten Interceptions fängt? Schon alleine Lewis und Reed hätte es verdient im Finale zu stehen.
Und was wäre mit den 49ers? Keiner hätte gedacht, dass die Mannschaft so weit kommt. Bisher konnte sie jede Woche zeigen, dass sie zwar nicht den besten und schönsten Football spielen aber den klügsten und effizientesten. Es ist wohl das Team, das die wenigsten Fehler macht. Abgesehen davon, dass Jim Harbaugh als Rookie-Coach in den Superbowl käme. Nicht auszudenken, was wäre, wenn er gegen seinen Bruder, den Trainer der Baltimore Ravens, John Harbaugh, im Stadion gewinnen würde, in dem sein Trikot hängt. Jim Harbaugh hat die Colts 1996 zum AFC Championship Spiel geführt und wurde unter anderem deswegen in den sogenannten „Ring of Honor“ gewählt.
Zugegeben, keine Superbowlbegegnung ist langweilig. Aber an Brisanz wäre die Partie Patriots-Giants unübertroffen. Die New England Patriots waren in ihrer gesamten Geschichte viermal im Superbowl – 2001, 2003, 2004 und 2007. Dreimal davon, waren sie erfolgreich. Nicht zu unrecht, werden sie, als das Team dieser Dekade genannt. Doch diese Dominanz wurde 2007 jäh unterbrochen, als Eli Manning den wohl sehenswertesten Drive der Superbowl Geschichte zusammengestellt hat (vgl. u.a. http://en.wikipedia.org/wiki/Eli_Manning_pass_to_David_Tyree ) und die Ungeschlagenen besiegte. Die Patriots gewannen alle Spiele, bis auf den Superbowl. Sehen wir also Bradys „Vergeltungsbowl“? Oder schafft es Eli seinen zweiten Ring zu gewinnen? Und das noch vor seinem Bruder Peyton, der bisher als einziger viermal zum Most Valuable Player der Liga gekürt wurde, und das noch in seinem Stadion?

Zugegeben, keine Superbowlbegegnung ist langweilig. Aber eine Wiederauflage des Superbowl vom Februar 2008 wäre wohl das spannendste Finale.

mh      

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen